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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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NEWS<br />

Washington D.C., USA<br />

ratur beschrieben. Für die Rotationsosteotomie<br />

nach Weber berichteten Flury P et al. über<br />

Langzeiterfahrungen von durchschnittlich 15<br />

Jahren bei 33 Patienten. Nach durchschnittlich<br />

12 Jahren wurden 19% der Patienten endoprothetisch<br />

versorgt <strong>und</strong> 91% wiesen eine Arthrose<br />

auf. Je höher das Ausmaß der Retroversion<br />

<strong>und</strong> je rigider das Glenohumeralgelenk,<br />

desto höher ist das Risiko der Arthroseentwicklung.<br />

Als Alternative zur Rotationsosteotomie berichteten<br />

Miniaci A et al. über die Ergebnisse<br />

der Defektauffüllung mittels Allograft bei<br />

einem Hill-Sachs-Defekt mit einer Zerstörung<br />

von mehr als 25% des Humeruskopfes. Nach<br />

durchschnittlich 50 Monaten wurden 18 Patienten<br />

klinisch <strong>und</strong> radiologisch nachuntersucht.<br />

In diesem Zeitraum erfolgte keine<br />

Rezidivluxation <strong>und</strong> 83% der Schultern waren<br />

absolut stabil. 11% der Patienten wiesen eine<br />

partielle Nekrose des Knochentransplantates<br />

auf.<br />

Proximale Humerusfrakturen<br />

Die operative Versorgung von proximalen<br />

Humeruskopffrakturen führt in 30 bis 60%<br />

der Fälle zu unbefriedigenden Ergebnissen.<br />

Auch die konservative Therapie von proximalen<br />

minimal dislozierten Humerusfrakturen erbringt<br />

zu 50% unbefriedigende Ergebnisse. So<br />

berichten Hodgson et al. aus Sheffield über<br />

eine Langzeitstudie an 74 mittels Fragebogen<br />

evaluierten Patienten. 50% gaben nach zwei<br />

Jahren noch Beschwerden an.<br />

Deutliche Funktionseinbußen wurden von<br />

35% angegeben. Eine frühzeitige Rehabilitation<br />

bzw. Ruhigstellung für 3 Wochen ergab<br />

dabei keinen signifikanten Unterschied.<br />

stellt noch immer ein Problem der Schulterendoprothetik<br />

dar. Farron A et al. untersuchten<br />

den Einfluss der Subscapulariskontraktur<br />

<strong>und</strong> der Glenoidretroversion auf die Lockerung<br />

der Glenoidkomponente anhand einer<br />

experimentellen Studie. Aus der Verkürzung<br />

der Subscapularissehne resultiert ein Druckanstieg<br />

auf die Gelenkfläche, der zu einem<br />

vorzeitigen Glenoidverbrauch führen kann.<br />

Eine vermehrte Retroversion der Glenoidkomponente<br />

führt zu Mikrobewegungen im<br />

Bereich des Implantat-Knochen-Interfaces<br />

mit vorzeitiger Lockerung der Glenoidkomponente.<br />

Werner et al. legten Untersuchungen an 47<br />

Schulter-TEPs vor, die belegten, dass auch<br />

Zapfenglenoide der 3. Generation innerhalb<br />

von weniger als 4 Jahren zu 45% progressive<br />

radiologische Lockerungszeichen aufwiesen,<br />

deren Prozentsatz sich im CT, das die deutlich<br />

höhere Sensitivität aufwies, auf 76% erhöhte.<br />

Lambert S et al. untersuchten anhand von 79<br />

Revisionsoperationen nach primärimplantierten<br />

Schulterprothesen die Ursache für das<br />

Fehlschlagen der Prothesenimplantation.<br />

58% der Revisionen erfolgten innerhalb der<br />

ersten 3 Jahre nach Primärimplantation. Zu<br />

(von links) Ch. Bartl, R. Siebold, P. Magosch,<br />

S. Scheibel im Gepräch beim Kongressempfang<br />

70% mussten Hemiprothesen revidiert werden.<br />

Hauptursache stellte die Rotatorenmanschetteninsuffizienz<br />

<strong>und</strong> die Glenoiderosion<br />

dar. Septische Prothesenlockerungen wurden<br />

in nur 5% der Fälle beobachtet.<br />

Topolski M et al. berichteten über eine retrospektive<br />

Aufarbeitung der Daten von 75 Patienten<br />

mit Schulterprothesenwechseln, bei<br />

denen intraoperative Abstriche einen positiven<br />

Bef<strong>und</strong> erbrachten. Es fanden sich bei<br />

65% Propionibakterien <strong>und</strong> bei 14% Staph epidermidis,<br />

wobei 90% intraoperativ einen<br />

unspezifischen histologischen Bef<strong>und</strong> ergaben<br />

<strong>und</strong> die präoperativen Laborwerte bei ca.<br />

90% unauffällig waren. Nur 13% mussten in<br />

der Folgezeit nochmals revidiert werden.<br />

Durch Medialisierung des Drehzentrums <strong>und</strong><br />

Kaudalisierung des Humerus verbessert die<br />

Delta III Prothese (inverse Prothese) die<br />

Kraftvektoren des M. deltoideus bei fehlender<br />

Rotatorenmanschette. Trotz guter funktioneller<br />

Ergebnisse wiesen Steinmann P et al. anhand<br />

einer prospektiven Untersuchung an 58<br />

Patienten, die nach Defektarthropathie mit<br />

schmerzhafter Pseudoparalyse eine Delta III<br />

Prothese erhalten hatten, eine Komplikationsrate<br />

von 50% mit einer Revisionsrate von<br />

33% sowie ein Scapular Notching von 17%<br />

innerhalb von durchschnittlich 38 Monaten<br />

nach. Die Implantation einer inversen Prothese<br />

sollte daher trotz Funktionsverbesserung<br />

<strong>und</strong> Schmerzlinderung nur älteren<br />

Patienten ohne andere akzeptable Therapieoption<br />

vorbehalten bleiben.<br />

(Petra Magosch, Peter Habermeyer)<br />

■<br />

Schulterendoprothetik<br />

Im Vergleich zur Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothetik<br />

weisen Schulterprothesenimplantationen<br />

nur 1/6 der Verweildauer im Krankenhaus,<br />

1/10 der Kosten <strong>und</strong> eine um 50% niedrigere<br />

Komplikationsrate auf (Farmer K et al., USA).<br />

Die langfristige Glenoidlockerung bei zementiert<br />

implantierten Glenoidkomponenten<br />

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