Fachbeiträge - und Fußchirurgie
Fachbeiträge - und Fußchirurgie
Fachbeiträge - und Fußchirurgie
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NEWS<br />
Abb. 18<br />
Insgesamt ist der Einsatz der Oberflächenprothesen<br />
technisch viel aufwändiger. Über langfristige<br />
Ergebnisse liegen noch keine Erfahrungen<br />
vor. Allgemein muss man aber bei<br />
jedem künstlichen Gelenkersatz mit einem<br />
Abrieb oder sogar Bruch des Implantats (eher<br />
beim Silastik-Platzhalter; Schmidt, Witt et al.<br />
1997) <strong>und</strong> einer Lockerung rechnen. Dann<br />
werden weitere Eingriffe notwendig.<br />
Fingergr<strong>und</strong>gelenk<br />
Das Gr<strong>und</strong>gelenk ist funktionell das wichtigste<br />
Gelenk des Fingers. Die Beweglichkeit sollte<br />
erhalten werden; eine Arthrodese kommt<br />
deshalb nur in Ausnahmefällen in Betracht.<br />
Die Arthrose der MP-Gelenke tritt viel seltener<br />
auf, <strong>und</strong> wenn, dann meist am Zeige- <strong>und</strong><br />
Mittelfinger. Beim Befall dieser beiden Gelenke<br />
muss man an eine Hämochromatose<br />
(Feldon and Belsky 1987; Krauer, Maire et al.<br />
1993) oder eine chronische Polyarthritis als<br />
Ursache denken, wenn vorausgegangene<br />
Verletzungen ausgeschlossen werden konnten.<br />
Auch hier hat sich der Ersatz durch einen Silastik<br />
Spacer bzw. in neuerer Zeit durch Oberflächenprothesen<br />
bewährt, die zementlos<br />
eingesetzt werden <strong>und</strong> mit dem Knochen<br />
verwachsen (Cook, Beckenbaugh et al. 1999,<br />
Abb. 17 <strong>und</strong> 18). Die für das Mittelgelenk beschriebenen<br />
Einschränkungen <strong>und</strong> Komplikationen<br />
gelten aber für das Gr<strong>und</strong>gelenk in<br />
gleicher Weise.<br />
Schlussfolgerung<br />
Bei der Behandlung der Fingergelenksarthrose<br />
stehen die Beseitigung der Schmerzen<br />
<strong>und</strong> die Verbesserung der Funktion eindeutig<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Der Knorpelverlust lässt sich<br />
nach dem augenblicklichen Stand der Wissenschaft<br />
noch nicht wieder herstellen oder<br />
aufbauen. Alle diesbezüglichen Veröffentlichungen<br />
beschreiben ein Experimentalstadium<br />
– ob sie Bestand haben werden, ist ungewiss.<br />
Auch andere, an den großen Gelenken<br />
durchgeführte Verfahren, wie die Verpflanzung<br />
von Knorpel-Knochentransplantaten<br />
von ges<strong>und</strong>en in geschädigte Regionen (Ueblacker,<br />
Burkart et al. 2004) oder die Mikrofrakturierung<br />
(Pässler 2000; Thermann and<br />
Becher 2004) stellen für die Fingergelenke<br />
keine Therapiemöglichkeit dar.<br />
Die Behandlung richtet sich daher zunächst<br />
auf konservative Maßnahmen, die der Patient<br />
größtenteils eigenständig durchführen kann.<br />
Ergotherapie <strong>und</strong> Krankengymnastik unter<br />
manualtherapeutischen Gesichtspunkten<br />
können zusätzlich hilfreich sein. Entzündungs-<br />
hemmende, d.h. nichtsteroidale Antiphlogistika<br />
wie Diclofenac sollten im Bedarfsfall bei<br />
stärkeren Schmerzen verabreicht werden.<br />
Auch intraartikuläre Kortisoninjektionen können<br />
für einige Wochen oder Monate die Beschwerden<br />
lindern [MG1].<br />
Bei therapieresistenten Schmerzen <strong>und</strong> Fehlstellungen<br />
der Fingergelenke kommen operative<br />
Maßnahmen wie die Gelenkversteifung<br />
oder ein Gelenkersatz in Betracht, um die<br />
Funktion der Hand zu verbessern <strong>und</strong> die<br />
Beschwerden zu lindern. In den letzten Jahren<br />
sind neue Prothesen aus verschleißärmeren<br />
Materialien auf den Markt gekommen, die<br />
eine längere Haltbarkeit versprechen. Insgesamt<br />
handelt es sich aber um Fremdmaterial,<br />
das nach Jahren auslockern kann<br />
<strong>und</strong> dann entfernt oder ersetzt werden muss.<br />
Die Hand ist ein kompliziert aufgebautes<br />
Präzisionsorgan. Die Erkennung von Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> deren Behandlung bedürfen<br />
daher einer besonderen Erfahrung. Eine qualifizierte<br />
handchirurgische Diagnostik <strong>und</strong> die<br />
entsprechende Beratung des Patienten sind<br />
Voraussetzung, um die Funktion der Hand<br />
wieder herzustellen, Schmerzen zu beseitigen<br />
<strong>und</strong> die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.<br />
Literaturliste beim Verfasser<br />
Dr. med. Hans-Werner Bouman<br />
Dr. med. Sigm<strong>und</strong> Polzer<br />
Dr. med. Hartmuth Frobenius<br />
Hand- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong><br />
Unfallchirurgie<br />
bouman@atos.de<br />
frobenius@atos.de<br />
polzer@atos.de<br />
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