Fachbeiträge - und Fußchirurgie
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NEWS<br />
Lowell Weil <strong>und</strong> Hans Heino Küster<br />
Sportmedizin<br />
Die Sitzung zur Sportmedizin hatte als erstes<br />
Thema „Achillessehnentendinosen“ von Heinz<br />
Lohrer. Er erarbeitete nochmals deutlich die<br />
Differenzialdiagnosen der Sehnenentzündung,<br />
des posterioren Impingements <strong>und</strong> der<br />
FHL-Läsionen heraus sowie die Bedeutung der<br />
Hyperpronation <strong>und</strong> der konservativen Möglichkeiten<br />
im Hinblick auf Stretching, medikamentöse<br />
Behandlung <strong>und</strong> vor allen Dingen<br />
Schuhversorgung. Die Therapie bei resistenten<br />
Tendinopathien ist in erster Linie eine Resektion<br />
des Paratenons bei Verdickung sowie<br />
eine radikale Resektion von degenerativem<br />
Gewebe. Das Outcome der Chirurgie beträgt<br />
bei guten Ergebnissen zwischen 60% <strong>und</strong><br />
90%. Den Patienten muss jedoch eindeutig<br />
gesagt werden, dass die Rehabilitationszeit<br />
zwischen acht Monaten <strong>und</strong> einem Jahr<br />
beträgt <strong>und</strong> dass nur 50% aller operierten<br />
Athleten wieder das alte Leistungsniveau<br />
identisch erreichen.<br />
Die Möglichkeiten der Achillessehnenrekonstruktion<br />
wurden von Hajo Thermann vorgetragen.<br />
Zunächst ging es um die Reruptur mit<br />
Rahmennaht in halboffener Technik zur<br />
Unterstützung der direkten Naht. Ein weiteres<br />
Thema waren die Rekonstruktionstechniken,<br />
ausgehend von Zwei-Zipfeltechniken bei Rekonstruktionen<br />
von Defekten um die 3 bis 4 cm<br />
bis hin zum Flexor halluzis longus Transfer bei<br />
großen Substanzdefekten. Besondere Bedeutung<br />
hat in diesem Zusammenhang die<br />
immer wieder auftretende Verlängerung der<br />
Achillessehne sowohl bei operativer als auch<br />
bei konservativer Behandlung. Hier ermöglicht<br />
eine Schräg-Tenotomie, die frühzeitig<br />
durchgeführt wird, eine weitgehende Wiederherstellung<br />
der Leistungsfähigkeit.<br />
OSG Endoprothetik<br />
Ein besonderes Highlight waren die Vorträge<br />
<strong>und</strong> heißen Diskussionen zur Sprunggelenksendoprothetik<br />
unter Vorsitz von Hajo Thermann<br />
mit Beat Hintermann, Pascal Rippstein,<br />
Hakon Kofoed <strong>und</strong> Peter Woods, den international<br />
führenden Spezialisten der europäischen<br />
<strong>Fußchirurgie</strong> <strong>und</strong> Vorreitern der Sprunggelenksendoprothetik.<br />
Sicher kam auch ein gewisses<br />
Productplacement in den Vorträgen zu<br />
Tage, so dass eine zum Teil sehr emotional<br />
geführte Diskussion entstand. Dennoch fehlte<br />
es nicht an Sachlichkeit <strong>und</strong> hervorragenden<br />
Hinweisen zur Technik der einzelnen Prothesenimplantate.<br />
Von zentraler Bedeutung bei der Sprunggelenksendoprothetik<br />
als auch bei der Revision<br />
von Fehlern <strong>und</strong> Prothesenversagen ist die<br />
korrekte Implantation, vor allem in Hinblick<br />
auf die Rückfußachse. Technische Fehler sind<br />
hierbei unverzeihlich <strong>und</strong> wurden im Einzelnen<br />
sehr detailliert von Hakon Kofoed aufgeführt.<br />
Beat Hintermann zeigte zahlreiche<br />
erweiterte Indikationen, so dass man die<br />
Endoprothetik des Sprunggelenkes in Spezialistenhänden<br />
bei weitem nicht mehr auf die<br />
normale Arthrose in Neutralstellung des<br />
Rückfußes beschränkt sehen kann. Pascal<br />
Rippstein zeigte, wie wichtig die Einhaltung<br />
der jetzt erhobenen Standards im Hinblick<br />
auf Planung <strong>und</strong> Durchführung für den Erfolg<br />
der Endoprothese ist.<br />
Arthroskopie<br />
Der letzte Tag begann mit der Arthroskopie<br />
der Gelenke. Hierbei wurden die Standards<br />
für die Sprunggelenks-, die Subtalargelenks<strong>und</strong><br />
die Großzehengr<strong>und</strong>gelenksarthroskopie<br />
verständlich <strong>und</strong> klar vorgestellt. Als technische<br />
Besonderheit wurde diskutiert, welches<br />
Arthroskop beim oberen Sprunggelenk am<br />
besten einsetzbar ist. Im hinteren Bereich des<br />
Sprunggelenks ist das kleinere 2.5er Arthroskop<br />
in jedem Fall vorzuziehen.<br />
Fixateure zur Distraktion des Gelenkes sind<br />
mehr oder weniger „out“. Die Seitenlage ist<br />
besonders wichtig für die Arthroskopie des<br />
Subtalargelenkes. Die posteriore Arthroskopie<br />
ist für die Flexor halluzis Tendinosen oder im<br />
Bereich der Hagl<strong>und</strong>exostose bei erfahrenen<br />
Operateuren eine Alternative zur offenen<br />
Technik.<br />
Das Highlight des Kurses war natürlich das<br />
Masterclass-Symposium, wo ausgewiesene<br />
Topexperten in längeren Vorträgen über ihre<br />
Spezialgebiete berichteten.<br />
Alle Redner zeigten in der Darstellung der<br />
Techniken <strong>und</strong> Indikationen Details, anhand<br />
derer jeder, auch der ganz Erfahrene, noch ein<br />
paar Tricks dazulernen konnte, so dass gerade<br />
für den praktisch tätigen Fußchirurgen dieser<br />
Teil ein besonderer Gewinn war.<br />
Trauma<br />
Bei der Traumasitzung wies Beat Hintermann<br />
nochmals auf die Bedeutung der Arthroskopie<br />
bei der akuten Sprunggelenksfraktur hin <strong>und</strong><br />
belegte dies durch seine Untersuchungen.<br />
B. Thornes zeigte eine interessante Fadentechnik<br />
zur Behebung der Instabilitäten der Syndesmose,<br />
die durch die Einfachheit <strong>und</strong> die relativ<br />
geringe Invasivität der Methode besticht <strong>und</strong><br />
gerade im praktischen Bereich die Anwendung<br />
in Zweifelsfällen deutlich erleichtert.<br />
Bei der Rekonstruktion nach Sprunggelenksfrakturen<br />
konnten drei verschiedene Zeitpunkte<br />
herausgearbeitet werden. Der erste<br />
ist die Sofortkorrektur bei einem noch nicht<br />
verheilten Knochen, um die Fehlstellung oder<br />
Defekte zu beseitigen. In einem mittleren<br />
Intervall gelingt es immer noch, durch Korrekturosteotomien<br />
das Gelenk zu retten. Bei<br />
Langzeitfehlstellungen kann wahrscheinlich<br />
nur eine Fusion oder eine Endoprothese die<br />
➔<br />
Gala Diner<br />
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