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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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<strong>Fachbeiträge</strong><br />

Abb. 11:<br />

Arthroskopisches Bild nach Resektion des<br />

Patellaunterpols<br />

Abb. 13:<br />

Präoperatives MRT. Auf diesem sagitalen Schnitt<br />

einer fettunterdrückten Sequenz erkennt man<br />

gut den osteophytären Sporn am Patellaunterpol<br />

<strong>und</strong> den Degenerationsherd der Patellarsehne.<br />

Abb. 10:<br />

Präoperatives MRT. Auf diesem sagitalen Schnitt<br />

einer fettunterdrückten Sequenz erkennt man<br />

gut den osteophytären Sporn am Patellaunterpol<br />

<strong>und</strong> den Degenerationsherd der Patellarsehne.<br />

tellarsehne von den vorderen 5 mm der Oberfläche<br />

des Patellaunterpols erreicht wird.<br />

Johnson vermied seiner Studie gemäß jeglichen<br />

weiteren Eingriff an der Patellarsehne<br />

selbst. Seine Zwei-Jahresergebnisse sind mit<br />

einer Erfolgsrate von 90% sehr gut bis gut<br />

überzeugend. Wir haben Johnsons Technik<br />

bisher bei 19 Patienten, darunter mehrere<br />

Leistungssportler, erfolgreich angewandt.<br />

Die Patellarsehnenruptur bzw. die Quadricepssehnenruptur,<br />

die dem Grad 4 des „jumper’s<br />

knee“ entsprechen, bedürfen ebenfalls<br />

der chirurgischen Therapie. Hier erfolgt neben<br />

der Sehnennaht die Augmentation mittels<br />

Drahtcerclage <strong>und</strong> ggf. eine zusätzliche Immobilisation<br />

im Oberschenkelgips (Abb. 10).<br />

Zusammenfassung<br />

Abb.12:<br />

Intraoperatives Röntgenbild nach Polresektion<br />

Das „jumper’s knee“ ist definiert als Schmerz<br />

im Bereich des Kniestreckapparates, der auf<br />

eine chronische Überlastung zurückzuführen<br />

ist. Die Erkrankung hat eine erhöhte Inzidenz<br />

bei Sprungsportarten <strong>und</strong> ist abhängig von<br />

Trainingsfrequenz <strong>und</strong> Leistungsniveau. Der<br />

natürliche Verlauf ist protrahiert, rezidivierend<br />

<strong>und</strong> häufig bilateral auftretend.<br />

Die zugr<strong>und</strong>e liegende Ätiologie ist eine chronische<br />

Überlastung des Kniestreckapparates,<br />

die durch Sprungsportarten wie Volleyball,<br />

Basketball u.ä. <strong>und</strong> durch verschiedene intrinsische<br />

Dispositionen (Bandlaxität, Q-Winkel,<br />

Patellahöhenstand, Muskeldehnbarkeit, Art<br />

der Kraftentwicklung) ausgelöst wird. Sie ist<br />

aber auch durch extrinsische Dispositionen<br />

wie Trainingsfrequenz <strong>und</strong> -niveau sowie Bodenhärte<br />

bedingt.<br />

In der osteo-tendinösen Übergangszone der<br />

proximalen Patellarsehne treten die Symptome<br />

bevorzugt in Erscheinung. Histologische<br />

Untersuchungen der Sehne zeigten, dass es<br />

sich nicht um eine Entzündung, sondern um<br />

eine Degeneration handelt.<br />

In der Diagnostik stehen die typische Sportanamnese,<br />

der Untersuchungsbef<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

die Sonografie im Vordergr<strong>und</strong>. Das MRT ist<br />

für die OP-Planung hilfreich, während Nativröntgen,<br />

CT <strong>und</strong> Szintigrafie eher der Ausschlussdiagnostik<br />

dienen.<br />

Die Therapie ist stadienorientiert <strong>und</strong> sollte<br />

zunächst mit einem konservativen Ansatz<br />

beginnen. Dies bedeutet zunächst eine Sportpause,<br />

Immobilisation, NSAR, paratendinöse<br />

Steroidinfiltrationen, Querfriktionsmassage,<br />

Elektrotherapie, Ultraschall <strong>und</strong> Stoßwellen.<br />

Anschließend kann mit dem Belastungsaufbau<br />

begonnen werden (moderates Training,<br />

adäquates Warm-up, Eiskühlung nach Aktivität,<br />

Muskeldehnung, exzentrische Quadricepsstärkung).<br />

Zur Prävention werden die<br />

Patellarsehnenbandage <strong>und</strong> weiche Einlagen<br />

empfohlen.<br />

Therapieresistenz macht bei bis zu 42% der<br />

Patienten eine chirurgische Lösung erfoderlich.<br />

Die Operation kann sowohl offen als<br />

auch arthroskopisch durchgeführt werden.<br />

Die chirurgischen Prinzipien beinhalten die<br />

Exzision des Paratenons, Exzision des Degenerationsherdes,<br />

Resektion des unteren Patellapols<br />

<strong>und</strong> longitudinale Inzisionen der Sehne.<br />

Die überwiegende Anzahl der Patienten ist<br />

nach chirurgischer Therapie schmerzfrei, aber<br />

eine Rückkehr zum Sport ist meist nur auf<br />

niedrigerem Niveau möglich.<br />

Literaturverzeichnis bei den Verfassern<br />

Dr. med. Hans H. Pässler<br />

Zentrum für Knie- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong>,<br />

Sporttraumatologie,<br />

ATOS-Klinik Heidelberg<br />

paessler@atos.de<br />

Dr. med. Carsten O. Tibesku<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemeine<br />

Orthopädie,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

carsten@tibesku.de<br />

■<br />

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