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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Kongress-Highlights<br />

Charles Neer mit<br />

Christian Gerber <strong>und</strong><br />

Gilles Walch<br />

9th International<br />

Congress on Surgery<br />

of the Shoulder (ICSS)<br />

vom 2. bis 5. Mai 2004 in Washington DC, USA<br />

Der weltweit größte, nur alle 3 Jahre ausgerichtete internationale Schulterchirurgiekongress<br />

fand vom 2. bis 5. Mai 2004 in Washington DC, USA statt.<br />

Das wissenschaftliche Programm umfasste 5 Symposien zu folgenden Themen:<br />

• Labrumläsionen ohne Luxation<br />

• Entwicklungen in der Schulter- <strong>und</strong> Ellenbogenarthroskopie<br />

• Tennisellenbogen<br />

• Revisionsendoprothetik der Schulter<br />

• Kessel Symposium: Rotatorenmanschettenruptur <strong>und</strong> Arthrose<br />

Als Highlight berichtete Charles Neer aus seinem<br />

weit reichenden Erfahrungsschatz über<br />

die Revision bei fehlgeschlagener Hemiarthroplastik<br />

<strong>und</strong> legte seine kritische Sichtweise<br />

der inversen Prothese als Revisionsimplantat<br />

dar.<br />

D. Sonnabend hielt die Codman Lecture über<br />

die Evolution der Schulter, abger<strong>und</strong>et mit<br />

einer Hommage an dessen Lebenswerk.<br />

Codman, der in Leipzig Medizin studierte,<br />

hatte sich durch seine kritischen Äußerungen<br />

<strong>und</strong> seine kompromisslosen Forderungen<br />

nach klinischen Langzeitstudien bei seinen<br />

Kollegen unbeliebt gemacht <strong>und</strong> musste die<br />

letzten Lebensjahre nahezu mittellos verbringen.<br />

Weiterhin wurden 12 Instruktionskurse zu folgenden<br />

Themen gehalten: Proximale Humerusfrakturen,<br />

Rotatorenmanschettenrupturen,<br />

Schulterinstabilität, Schulterarthrose <strong>und</strong> Läsionen<br />

der proximalen <strong>und</strong> distalen Bicepssehne,<br />

Ellenbogensteife, Ellenbogeninstabilität,<br />

Ellenbogenfrakturen <strong>und</strong> Ellenbogenarthrose.<br />

Die Vielzahl von 214 Vorträgen verteilte sich<br />

auf 28 Sitzungen zu den Hauptthemen Gr<strong>und</strong>lagenforschung/Biomechanik,<br />

Impingement,<br />

Rotatorenmanschette, Instabilität, Frakturen,<br />

Schulterendoprothetik, Clavicula, AC-Gelenk<br />

<strong>und</strong> SC-Gelenk sowie Ellenbogen.<br />

Hieraus einige interessante Aspekte:<br />

Os acromiale<br />

Das Os acromiale ist noch immer eine häufig<br />

übersehene Entität. Roche SJ et al. zeigten,<br />

dass 72% der Radiologen diese Pathologie im<br />

Röntgenbild nicht erkannten, wobei sich das<br />

Os acromiale in allen 3 Ebenen bei über 90%<br />

der Fälle darstellte. Bei insgesamt 29 Patienten<br />

erfolgte in 16 Fällen eine arthroskopische<br />

Exzision <strong>und</strong> in 13 Fällen eine offene Fixierung.<br />

Nach einem Follow-up von 4 Monaten bis zu<br />

7 Jahren erzielten beide Methoden gleich<br />

gute funktionelle Ergebnisse sowie eine gleiche<br />

deltoidale Kraftentwicklung.<br />

Rotatorenmanschette<br />

Die funktionellen Ergebnisse der Rotatorenmanschettenrekonstruktion<br />

hängen im wesentlichen<br />

von der bereits bestehenden<br />

Muskelatrophie <strong>und</strong> der fettigen Degeneration<br />

ab. Ein bereits fettig degenerierter Muskel<br />

wird sich auch nach erfolgreicher Rekonstruktion<br />

nicht regenerieren. Dies wurde nochmals<br />

durch eine prospektive Arbeit von Lo<br />

et al. belegt, die nachwies, dass selbst im Fall<br />

einer erfolgreichen Rekonstruktion bzw.<br />

Schmerzbefreiung sowohl die Atrophie als<br />

auch die fettige Umwandlung der Muskulatur<br />

der Rotatorenmanschette bei 2/3 der<br />

Patienten zunimmt.<br />

Die guten funktionellen Zwei-Jahresergebnisse<br />

nach Rotatorenmanschettenrekonstruktion<br />

in Mini-open-Technik verschlechtern sich<br />

nicht im weiteren Verlauf. Bell SN et al. untersuchten<br />

79 Patienten nach durchschnittlich 2<br />

<strong>und</strong> nach durchschnittlich 7 Jahren. 28% der<br />

Patienten wiesen zum 2-Jahres-Follow-up ein<br />

exzellentes Ergebnis auf. Nach 7 Jahren wiesen<br />

51% der Patienten ein exzellentes Ergebnis<br />

auf.<br />

Bei pathologischen Veränderungen der langen<br />

Bicepssehne empfehlen Koenig M et al.,<br />

eine LBS-Tenotomie nur bei älteren Patienten<br />

mit geringem funktionellem Anspruch durchzuführen.<br />

In einer vergleichenden Studie wiesen<br />

nach 12 bis 48 Monaten 53% der Patienten<br />

lediglich einen lokalen Druckschmerz über<br />

dem Sulcus intertubercularis auf, wohingegen<br />

72% der Patienten nach LBS-Tenotomie bzw.<br />

LBS-Ruptur unter Schmerzen <strong>und</strong> Muskelkrämpfen<br />

litten.<br />

Instabilität<br />

Die Entwicklung einer Sek<strong>und</strong>ärarthrose nach<br />

Knochenspananlagerung in der Technik nach<br />

Eden-Hybinette oder nach Max-Lange bei rezidivierenden<br />

Schulterluxationen ist in der Lite-<br />

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