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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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NEWS<br />

lateral, was das „Patellatracking“ verbessert.<br />

Es erhöht zusätzlich die Spannung der lateralen<br />

Weichteile <strong>und</strong> vermindert den Druck auf<br />

der medialen Seite. Dies ist gerade nach Varusfehlstellung<br />

wünschenswert.<br />

Mit dem Knie in Extensionsstellung kann die<br />

sagittale Position der Femurkomponente<br />

bestimmt werden. Hierbei sollte eine volle<br />

Extension, jedoch keine Rekurvation erreicht<br />

werden. Wenn der Extensionsspalt asymmetrisch<br />

ist, müssen auch hier die entsprechenden<br />

Weichteile gelöst werden, z.B. bei Valgusstellung<br />

der Tractus <strong>und</strong> die posterolaterale<br />

Kapsel. Sehr häufig ist ein großer distaler<br />

femoraler Knochenverlust nach Ausbau festzustellen.<br />

In solchen Fällen muss die femorale<br />

Komponente distaler eingebracht werden als<br />

die knöcherne Substanz es eigentlich erlaubt.<br />

Zusätzlich müssen mittels „Wedges“ oder<br />

einer Spongiosaplastik Knochenaufbauten<br />

durchgeführt werden, um distal eine ausreichende<br />

Auflagefläche für die femorale Komponente<br />

zu gewährleisten (Abb. 4a <strong>und</strong> 4b).<br />

Cavitäre Defekte können, wenn sie moderat<br />

sind, mit Zement aufgefüllt werden, wobei<br />

jedoch eine Spongiosaplastik zu bevorzugen<br />

ist. Die Situation ist natürlich erheblich<br />

schwieriger, wenn segmentale Defekte rekonstruiert<br />

werden müssen. Zementierung, mit<br />

oder ohne Schrauben, kann nur bis zu einer<br />

gewissen Defekthöhe mechanisch effizient<br />

sein. Präferiert werden heute viereckige oder<br />

dreieckige Augmentationen im Bereich einer<br />

Hemikondyle oder im Bereich des medialen<br />

<strong>und</strong> lateralen Tibiaplateaus. Diese Augmentationen<br />

haben sich in der klinischen Anwendung<br />

als einfach <strong>und</strong> sehr sicher in den<br />

Standzeiten erwiesen. Die zusätzlichen Augmentationssysteme<br />

können aufgr<strong>und</strong> vorbestehender<br />

Sägelehren präzise vorgeschnitten<br />

werden, so dass die Implantation auch bei<br />

großen Defekten präzise durchgeführt werden<br />

kann (Abb. 5a <strong>und</strong> 5b).<br />

Prof. Dr. Hajo Thermann<br />

Zentrum für Knie- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong><br />

thermann@atos.de<br />

■<br />

Abb. 5 b:<br />

Polyaethylen-Keilaufbau an der tibialen<br />

Komponente<br />

Abb. 5 a:<br />

Kleine Polyaethylenkeile zum<br />

Ausgleich von Substanzdefekten<br />

im Bereich der<br />

femoralen <strong>und</strong> der tibialen<br />

Komponente<br />

Abb. 5 c:<br />

Implantierte Revisionsprothese mit<br />

Keilaufbau bei Knochendefekt<br />

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