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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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<strong>Fachbeiträge</strong><br />

Abb. 13 a<br />

Abb. 13 b<br />

Eine weitergehende, bildgebende Diagnostik<br />

ist nur selten in unklaren Fällen notwendig.<br />

Bei zystischen Prozessen im Knochen <strong>und</strong><br />

unklaren Weichteilveränderungen ist ggf.<br />

eine Kernspintomografie zusätzlich indiziert.<br />

Laborchemische Abklärungen sollten dann<br />

vorgenommen werden, wenn eine rheumatische,<br />

entzündliche oder eine Stoffwechselerkrankung<br />

als Ursache für die Entstehung der<br />

Arthrose vermutet wird.<br />

Beim Fortschreiten der Arthrose finden sich<br />

auf der Streckseite zunehmend knotige Auftreibungen<br />

(Heberden-Knoten, Abb. 13), die<br />

durch knöcherne Ausziehungen an den Gelenkrändern<br />

hervorgerufen werden. Im weiteren<br />

Verlauf tritt eine Fehlstellung der Gelenke auf.<br />

Diese ist an einer Beugestellung <strong>und</strong> der zunehmenden<br />

seitlichen Abwinkelung, bedingt durch<br />

die einseitige Abnutzung der Gelenkflächen<br />

<strong>und</strong> die Zerstörung der Seitenbänder, erkennbar.<br />

Die Beweglichkeit wird immer geringer.<br />

An den Mittelgelenken fällt die spindelförmige<br />

Schwellung auf, begleitet von einer mehr oder<br />

minder schmerzhaften Bewegungseinschränkung.<br />

Hier können sich ebenfalls knotige Verdickungen<br />

bilden, die sog. Bouchard-Knoten.<br />

An den Gr<strong>und</strong>gelenken sind die Weichteile<br />

über den Knöcheln verdickt, auch hier bestimmt<br />

die teils schmerzhafte Verminderung<br />

der Beweglichkeit das klinische Bild.<br />

Charakteristisch ist, dass die Beschwerden<br />

sehr unterschiedlich empf<strong>und</strong>en werden. Ein<br />

eher kleiner Teil der Patienten leidet trotz<br />

stärkster Verformungen nur unter geringen<br />

Beschwerden. Auf der anderen Seite können<br />

aber bereits kaum sichtbare Veränderungen<br />

starke Schmerzen verursachen.<br />

Diagnostik<br />

Bei Anamnese, Inspektion <strong>und</strong> Betastung der<br />

Hand können sich bereits Hinweise ergeben,<br />

dass die Beschwerden durch eine Arthrose<br />

hervorgerufen werden. Gesichert wird die<br />

Diagnose durch die Röntgenuntersuchung<br />

der Finger. Hier sind exakte Aufnahmen im<br />

vorderen <strong>und</strong> seitlichen Strahlengang notwendig.<br />

Bei Veränderungen an den Gr<strong>und</strong>gelenken<br />

sollte die Hand in zwei Ebenen geröntgt<br />

werden.<br />

Im Röntgenbild findet man im Anfangsstadium<br />

nur wenige Anhaltspunkte, die auf<br />

eine Arthrose schließen lassen. Auffällig sind<br />

dabei an den Seiten der Gr<strong>und</strong>-, Mittel- <strong>und</strong><br />

Endgliedbasis sehr zarte, spitzzipflige Ausziehungen<br />

an den normalerweise abger<strong>und</strong>eten<br />

Rändern. Der Gelenkspalt, der die Knorpeldicke<br />

wiedergibt, ist noch nicht oder nur<br />

gering verschmälert. Später kommt es dann<br />

zu immer ausgeprägteren Gelenkveränderungen,<br />

einer Verdichtung des Knochens an<br />

den Gelenkflächen (subchondrale Sklerosierung)<br />

<strong>und</strong> osteophytären Anbauten, die wie<br />

Spangen zur Beuge- <strong>und</strong> Streckseite vorspringen<br />

(Abb. 14).<br />

Abb. 14 a Abb. 14 b<br />

Therapie<br />

Es gibt bisher keine Behandlungsmaßnahme,<br />

die den natürlichen Verlauf der Arthrose beeinflussen<br />

könnte. Die Therapie kann daher<br />

nur symptomatisch sein, d.h. es muss versucht<br />

werden, die Schmerzen zu reduzieren,<br />

die Beweglichkeit der Hand mit ihren Funktionen<br />

<strong>und</strong> damit zugleich die Lebensqualität<br />

insgesamt zu erhalten oder sogar zu verbessern.<br />

Zunächst ist es wichtig, den Patienten über<br />

die Arthrose der Hand sorgfältig aufzuklären.<br />

Denn nur wenn sie oder er die Zusammenhänge<br />

versteht, lässt es sich erlernen mit der<br />

Erkrankung umzugehen. Die Beratung ist –<br />

neben der operativen Behandlung – eine der<br />

wesentlichen Aufgaben der Praxis für Hand<strong>und</strong><br />

<strong>Fußchirurgie</strong> hier in der ATOS-Klinik.<br />

Die Behandlung muss sich immer an den Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> Ansprüchen des Patienten<br />

orientieren. Eine Therapie wird nicht aufgr<strong>und</strong><br />

des Röntgenbildes eingeleitet, sondern<br />

richtet sich allein nach den Schmerzen <strong>und</strong><br />

der Funktionseinschränkung, unter denen der<br />

Patient mehr oder minder stark leidet.<br />

Um die Beweglichkeit der Fingergelenke zu erhalten,<br />

sind regelmäßige Bewegungsübungen<br />

ratsam, bei denen der gesamte Bewegungsumfang<br />

erfasst wird. Dies kann vorzugsweise<br />

in angenehm warmem Wasser geschehen.<br />

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