Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Forschungsprojekte
Forschungsprojekte des Zentrums
für Knie- und Fußchirurgie im Jahr 2004
Ultrastruktur der Quadricepssehne
(PT. Hadjicostas, I. Berger, N. Koleganova, ML.
Gross, HH. Pässler)
Mehrere führende Kreuzbandchirurgen, wie
J.F. Feagin, U. Stäubli oder J. Fulkerson, betrachten
die Quadricepssehne als das Kreuzbandtransplantat,
das die festesten bzw.
stärksten strukturellen Eigenschaften aufweist.
Wir selbst vermuten, dass möglicherweise
eine Art natürliche Verwebung der vom
Vastus medialis, lateralis und Rectus femoris
jeweils schräg einlaufenden Sehnenfasern für
die hohe Reißfestigkeit der Quadricepssehne
verantwortlich sein könnte. Diese besondere
Struktur unterscheidet die Quadricepssehne
von anderen Transplantaten wie Patellarsehne
oder Hamstrings, die durch die parallele
Ausrichtung der Kollagenfasern charakterisiert
sind. Bisher fehlen in der Literatur Arbeiten
über die Ultrastruktur der Quadricepssehne,
vor allem auch im Vergleich mit anderen
häufig verwandten Sehnen.
In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe
des pathologischen Instituts der Universität
Heidelberg (OÄ PD Dr. med. I. Berger) konnte
unter der Federführung unseres derzeitigen
George-Noulis-Fellows Pannos Hadjicostas
eine aufwendige morphologische Studie
durchgeführt werden. Mit Hilfe histologischer
und biochemischer Untersuchungen
wurden erstmals mit licht- und elektronenmikroskopischen
Verfahren der exakte Faserverlauf,
die Dicke der Kollagenfibrillen, deren
Dichte und die Dichte der Fibroblasten der
Quadricepssehne im Vergleich zur Patellarsehne
ermittelt und miteinander verglichen.
Es wurde nachgewiesen, dass die Quadricepssehne
eine signifikant höhere Dichte an
Kollagenfibrillen und an Fibroblasten gegenüber
der Patellarsehne hat. Die Arbeit wurde
jetzt zum Druck unter dem Titel "Comparative
analysis of the morphological structure of
quadriceps and patellar tendon" im American
Journal of Sports Medicine eingereicht.
Veränderungen der Hauttemperatur und der
intraartikulären Knietemperatur beim Sport
unter verschiedenen thermischen Bedingungen
(S. Feil, Ch. Becher, J. Springer, G. Cerulli, HH.
Pässler) siehe Bericht Seite 30
Beeinflussung der Hauttemperatur und der
Kniebinnentemperatur durch präoperatives
Kühlen bei Arthroskopien bzw. einer arthroskopischen
vorderen Kreuzbandplastik
(A. Diamantopoulos, Ch. Becher, J. Springer, S.
Feil, HH. Pässler)
Können durch präoperatives Kühlen des Kniegelenkes
vor einer Arthroskopie bzw. einer
arthroskopischen vorderen Kreuzbandplastik
postoperativer Schmerz, Schwellung und Blutung
positiv beeinflusst werden?
(J. Springer, A. Diamantopoulos, Ch. Becher, S.
Feil, HH. Pässler)
Beide Studien dienen in erster Line der Verbesserung
der postoperativen Patientenzufriedenheit.
Anlass ist das Ergebnis einer
Studie von H.G. Morris et al., der mittels intraoperativer
Kühlung des Kniegelenkes postoperativen
Schmerz, Medikation und Schwellung
nach Kreuzbandrekonstruktionen signifikant
verringern konnte.
Mit Hilfe eines speziellen Kühl- und Kompressionssystems
(Cryo/Cuff, Aircast), das dem
Patienten eine Stunde vor der Operation
angelegt wird, sinkt die Kniebinnentemperatur
um durchschnittlich 10 Grad. Die Kühlung
scheint einen signifikanten Rückgang von
Schmerzen sowie der Blutung bei VKB-Operation
zu bewirken. Im Gegensatz zur intraoperativen
Kühlung mittels 4 Grad kalter Spülflüssigkeit,
die eine Knorpelschädigung zur Folge
haben kann, ist der Einsatz der Kühleinheit
mit weniger Aufwand für Arzt, OP-Personal
und vor allem den Patienten verbunden.
Klinische Ergebnisse nach VKB-Revisionen
(O.Lorbach, A. Diamantopoulos, C. Becher, HH.
Pässler)
Darstellung der klinischen Ergebnisse nach
einer retrospektiven klinischen Nachuntersuchung
von 104 VKB-Revisionen unter Verwendung
von autologen Transplantaten.
Sport- und Alltagsaktivität nach unikondylärem
und komplettem Oberflächenersatz
(S. Kliem, C. Becher, K.P. Kammerer, A. Driessen,
H. Thermann)
Früher stand bei der Implantation eines Oberflächenersatzes
die Verbesserung der Schmerzsituation
unter Erhaltung der Grundfunktion
des Kniegelenks im Vordergrund, heute stellt
der „Prothesenkandidat“ aufgrund vermehrter
Aktivität höhere Ansprüche an die Belastbarkeit.
Ziel dieser Studie ist die Evaluation der
Veränderungen bei spezifischen Alltags- und
Sportaktivitäten nach unikondylärem und
komplettem Oberflächenersatz.
Die autologe Knorpelzelltransplantation mit
dem Hyalograft® zur Therapie der Osteochondrosis
dissecans tali
(C. Becher, A. Diamantopoulos, H. Thermann)
Die Diskussion über das operative Vorgehen
zur Therapie der Osteochondrosis dissecans
tali (ODT) wird kontrovers geführt. Bei dieser
Studie wird der Einsatz der autologen Knorpelzelltransplantation
mit dem Hyalograft®
untersucht.
Einfluss der p.op. oralen Gabe von Dexamethason
nach operativer Therapie der Achillessehnentendinose
und Bursitis subachillae – Ergebnisse
einer prospektiven, randomisierten Studie
(C. Becher, H. Thermann)
Überlastungsschäden an der Achillessehne
kommen aufgrund zunehmender sportlicher
und körperlicher Aktivitäten in der modernen
Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten immer
häufiger vor. In vorangegangenen Studien über
andere Krankheitsbilder wurde bereits die vorteilhafte
Wirkung einer postoperativen Dexamethasontherapie
beschrieben. Eine verkürzte
Rehabilitationszeit käme nicht nur Spitzensportlern
zugute, sondern würde den Patienten
auch den Wiedereinstieg ins Berufsleben
erleichtern. Die Untersuchung erfolgt mittels
Sonographie und MRT sowie der Bewertung
des Zustands mittels anerkannter Scores und
Fragebögen (VISA-A-Score, VAS-Score, Tegner
Score).
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