PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />
1036 (Detail)<br />
1036*<br />
PRUNK-KOMMODE, Louis XV, München um 1730.<br />
Nussbaum, Wurzelmaser und diverse Fruchthölzer ausserordentlich fein<br />
eingelegt mit Zinnfilets, Diamantspitzen, Kartuschen und Zierfries sowie<br />
teils durchbrochen und teils sehr fein beschnitzt mit Kartuschen, Blättern<br />
und Zierfries sowie teils vergoldet. Geschweifter, trapezförmiger Korpus<br />
mit markant vorstehenden Eckstollen auf durchbrochener, wellig ausgeschnittener<br />
Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front<br />
mit 2 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge und -hänger. Mehrfach<br />
profilierte „Rosso di Verona“-Platte. 140x56x81 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Der Überlieferung nach ehemals Sammlung Erzherzog Franz Salvator,<br />
Gemahl der jüngsten Tochter von Kaiser Franz Joseph.<br />
- Sammlung von Camare, Deutschland.<br />
- Privatbesitz, München.<br />
In der Grundstruktur analoge, jedoch weniger prunkvolle und ausgearbeitete<br />
Kommoden sind abgebildet in: B. Langer, Die deutschen Möbel des<br />
16.–18. Jahrhunderts, München 1996; S. 160-170 (Nr. 36 und 37) sowie<br />
S. 294-298 (Nr. 83 und 84).<br />
Die bayrische Hofkunst unter Kurfürst Max Emanuel und seinem Nachfolger<br />
Carl Albrecht war recht eigenständig. Das Münchner Rokoko orientierte<br />
sich während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts v.a. an Pariser<br />
Hofmöbeln. Daher ist es nicht erstaunlich, dass zahlreiche Prunkmöbel der<br />
bedeutendsten französischen Ebenisten jener Zeit - wie z.B. C. Cressent,<br />
A. Gaudreaux, B. Van Risenburgh, P. Migeon und P.F. Carel - heute noch<br />
in der Münchner Residenz stehen. Mit Vorlagen und Zeichnungen vom<br />
Wallonen F. de Cuvilliés (1695-1768), der bereits ab 1716 für das Münchner<br />
Baubüro tätig war, erlebte die Metropole eine künstlerische Blütezeit. Die<br />
in dieser Epoche gefertigten Möbel, ursprünglich als Teile einer gesamten<br />
Raumausstattung konzipiert, zeichnen sich durch grosszügige, elegante<br />
Formgebung, ausserordentlich kräftige, naturalistische Schnitzerei und<br />
durch akkurate Bemalung aus.<br />
Lit.: B. Langer / G. Hager / H. Ottomeyer, Die Möbel der Residenz<br />
München, München 1996.<br />
CHF 60 000.– / 100 000.–<br />
(€ 50 000.– / 83 300.–)<br />
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