PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />
(Maria Callas)<br />
1064*<br />
KOMMODE „AUX BUSTES DE FEMME“ DER MARIA CALLAS,<br />
Régence, von N. GERARD (Noël Gérard, vor 1690-1736), Paris um 1720.<br />
Königsholz gefriest und ausserordentlich fein eingelegt mit Rosetten,<br />
Diamantspitz und Zierfries. Allseitig bombierter Korpus mit vorstehendem,<br />
in profiliertem Bronzestab gefasstem Blatt und vorstehenden Eckstollen<br />
auf jochförmig ausgeschnittener Zarge mit Volutenfüssen. Leicht<br />
gebauchte Front mit 5 Schubladen. Ausserordentlich feine, matt- und<br />
glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Frauenbüsten,<br />
Blättern und Zierfries. Restaurationen. 130x71x84 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Geschenk von Aristoteles Onassis an Maria Callas, Paris.<br />
- Auktion Boisgirard, Paris, 14.6.1978 (<strong>Katalog</strong>nr. 128).<br />
- Sammlung Métro, Paris.<br />
- Aus einer amerikanischen Sammlung.<br />
Die hier angebotene Kommode ist abgebildet in: J. Miller, Furniture,<br />
London 2005; S. 77.<br />
Eine fast identische Kommode befindet sich in den Sammlungen Métrot et<br />
Vigoureux in Frankreich. Eine in Formgebung und Bronzezierat identische<br />
Kommode mit Boulle-Marketerie war Besitz von Robert Goret und wurde<br />
am 13.10.1966 bei Park-Bernot verkauft (<strong>Katalog</strong>nr. 500). Diese wurde später<br />
bei Sotheby’s New York am 24.10.2003 (<strong>Katalog</strong>nr. 23) verkauft, wobei<br />
der Zustand der Marketerie stark restaurierungsbedürftig war.<br />
1064 (Detail)<br />
„La Callas“, wie man die Operndiva Maria Callas nannte, wurde am<br />
2. Dezember 1923 in New York als Tochter einer griechischen Einwandererfamilie<br />
geboren. 1936, nach der Scheidung der Eltern, kehrte sie mit ihrer<br />
Mutter nach Griechenland zurück, wo sie ein Gesangstudium am Konservatorium<br />
absolvierte. Mit nur 15 Jahren vollzog sie ihr Gesangdebüt in einer<br />
Athener Aufführung der „Cavalleria Rusticana“. Durch zahlreiche Konzerte<br />
an den bedeutendsten Häusern der internationalen Opernkultur entwickelte<br />
sich Callas in den folgenden Jahren zu einer der anerkanntesten Sopranistinnen<br />
der Welt. Sie starb am 16. September 1977 in Paris an Herzversagen.<br />
Der vor 1690 geborene Noël war Sohn von Nicolas Gérard und Marguerite<br />
Montigny. Nach Nicolas’ Tod heiratete seine Witwe Louis Dubois und gebar<br />
ihm 1694 einen Sohn, Jacques Dubois, der ebenfalls ein berühmter Ebenist<br />
wurde. N. Gérard ging bei François Clabaux in der Rue du Faubourg-Saint-<br />
Antoine in die Lehre und wurde nicht nur Kunstschreiner, sondern auch einer<br />
der grössten „marchands-merciers“ von Paris. Zu seinen Kunden zählten der<br />
Ex-König von Polen, Stanislaus Leszczynski, der Comte de Clermont und<br />
Gerichtspräsidenten des Pariser Parlamentes wie Gabriel Bernard des Rieux<br />
und Molé. Er belieferte den Comte de Watteville, den Chevalier d’Erlac,<br />
Oberst der Schweizergarde, den Generalpächter der Steuern Le Riche de la<br />
Popelinière, den Duc de Bauffremont, den Prince de Carignan, den<br />
Verteidiger am Parlament Lenormand, den Comte de Comecourt usw.<br />
CHF 50 000.– / 90 000.–<br />
(€ 41 700.– / 75 000.–)<br />
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