Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen
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Sie lachte und sagte, sie werde eine strenge Diät machen. Hätte sie von meinem<br />
Kommen gewußt, hätte sie mit <strong>der</strong> Diät schon längst angefangen. Aber sie würde<br />
jetzt anfangen. Und bei meinem nächsten Besuch würde sie wie<strong>der</strong> so schlank sein<br />
wie früher. Sie sprach von dem Alptraum unseres Zusammenlebens und erwähnte<br />
immer wie<strong>der</strong>, wie nahe ihr das alles gegangen sei. Sie hatte sogar mit dem<br />
Gedanken an Selbstmord gespielt, obwohl sie eine gläubige Katholikin war.<br />
Schließlich hatte sie bei ihren Kin<strong>der</strong>n den Trost gefunden, den sie brauchte. Alles,<br />
was zwischen uns geschehen war, seien jugendliche Dummheiten gewesen, die<br />
zwar niemals rückgängig gemacht werden könnten, aber unter den Teppich gekehrt<br />
werden mussten.<br />
Als ich sie fragte, welches Geschenk ich ihr als Zeichen meiner Dankbarkeit und<br />
Zuneigung machen könnte, lachte sie und wie<strong>der</strong>holte das, was Patricia Turner<br />
erklärt hatte – ich hätte keinen Penny und würde nie Geld haben, denn das sei<br />
einfach mein Wesen. Doch ich bestand darauf, daß sie einen Wunsch äußerte.<br />
»Kannst du mir einen Kombi kaufen, in dem alle meine Kin<strong>der</strong> Platz haben?« fragte<br />
sie lachend. »Ich wünsche mir einen Pontiac o<strong>der</strong> ein Oldmobile mit allem Drum und<br />
Dran.«<br />
Sie sagte das, weil sie fest davon überzeugt war, daß ich ihr unmöglich einen so<br />
teuren Wagen schenken konnte. Aber genau das tat ich.<br />
Der Autoverkäufer gab mir seinen Wagen, als er Sandra am nächsten Tag den<br />
Kombi übergab. Ich saß ohne ihr Wissen in dem geparkten Wagen und hörte ihre<br />
Überraschung. Doch für sie als sinnesbetonten Menschen war es kein Ausdruck des<br />
Entzückens. Es war eine körperliche Reaktion, ein gequältes, verwirrtes Schluchzen.<br />
Sie weinte, aber ich wusste, sie weinte nicht über das Geschenk. Ihre Tränen waren<br />
das Zeichen eines Verlangens, das in mir seinen Wi<strong>der</strong>hall fand. Ich sank betroffen<br />
auf dem Sitz des Wagens in mich zusammen. Auf <strong>der</strong> Zugfahrt nach New York und<br />
dem Rückflug nach Los Angeles hielt sich bei mir hartnäckig das Gefühl, mein Leben<br />
gehe zu Ende. <strong>Das</strong> Leben schien mir wie Sand durch die Finger zu rinnen. Ich fühlte<br />
mich keineswegs dadurch befreit o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t, daß ich mich bedankt und<br />
verabschiedet hatte. Im Gegenteil, die Last <strong>der</strong> verrückten Liebe schien noch<br />
schwerer als zuvor zu sein. Mir war nach Weinen zumute. Ich dachte unaufhörlich an<br />
die Titel, die mein Freund Rodrigo Cummings für Bücher erfunden hatte, die nie<br />
geschrieben werden würden. Seine Spezialität war das Schreiben von Titeln. Sein<br />
Lieblingstitel hieß: Wir werden alle in Hollywood sterben. Ein an<strong>der</strong>er war: Wir