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Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

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Bett gelegt, und ich sei, <strong>der</strong> Todesgefahr entronnen, in meinem Pyjama friedlich<br />

eingeschlafen. Meine zweite Erinnerung löste ebenfalls einen Sturm von<br />

unvorstellbarer Gewalt in mir aus. Ich unterhielt mich ruhig mit ein paar Freunden, als<br />

ich aus einem unerfindlichen Grund unter dem Ansturm eines Gedankens, einer<br />

Erinnerung, die einen Augenblick undeutlich blieb und dann zu einem Erlebnis<br />

wurde, das mich völlig in Anspruch nahm, plötzlich keine Luft mehr bekam. Die<br />

Erinnerung hatte eine solche Wucht, daß ich mich entschuldigen und in eine Ecke<br />

zurückziehen musste. Meine Freunde schienen mein Verhalten zu verstehen und<br />

verabschiedeten sich stumm. Ich erinnerte mich an einen Vorfall aus meinem letzten<br />

Jahr an <strong>der</strong> Highschool.<br />

Mein bester Freund und ich gingen zu Fuß zur Schule und kamen dabei an einem<br />

großen herrschaftlichen Haus mit einem schwarzen schmiedeeisernen Zaun vorbei,<br />

<strong>der</strong> mindestens zwei Meter hoch war und oben lange Spitzen hatte. Hinter dem Zaun<br />

sah man einen großen gepflegten grünen Rasen. Ein großer, bissiger deutscher<br />

Schäferhund bewachte das Gelände. Wir ärgerten den Hund jeden Tag und warteten<br />

darauf, daß er zum Zaun gerannt kam. Dort blieb er stehen, doch seine Wut schien<br />

durch die schmiedeeisernen Stäbe hindurch zu uns zu dringen. Meinem Freund<br />

machte es großen Spaß, den Hund Tag für Tag in einen Kampf zwischen Geist und<br />

Materie zu verwickeln. Er näherte sich bis auf wenige Zentimeter <strong>der</strong><br />

Hundeschnauze, die <strong>der</strong> Schäferhund durch die Eisenstäbe streckte, und fletschte<br />

wie <strong>der</strong> Hund die Zähne.<br />

»Hör auf! Hör auf mit dem Bellen und Knurren!« rief mein Freund jedesmal. »Sei still!<br />

Sei still! Ich bin stärker als du!«<br />

Seine tägliche Zurschaustellung mentaler Kraft zeigte niemals Wirkung, wenn man<br />

davon absah, daß <strong>der</strong> Hund immer wüten<strong>der</strong> wurde. Zu dem täglichen Ritual<br />

gehörte, daß mir mein Freund versicherte, <strong>der</strong> Hund werde ihm entwe<strong>der</strong> gehorchen<br />

o<strong>der</strong> als Folge seiner Wut eines Tages vor unseren Augen an einem Herzschlag<br />

verenden. Seine Überzeugung war so stark, daß ich wirklich glaubte, <strong>der</strong> Hund<br />

werde irgendwann tot umfallen. Als wir eines Morgens an den Zaun kamen, war <strong>der</strong><br />

Hund nicht da. Wir warteten einen Augenblick, doch er kam nicht. Dann entdeckten<br />

wir ihn am an<strong>der</strong>en Ende des großen Rasens. Dort schien er sich mit etwas zu<br />

beschäftigen. Deshalb gingen wir langsam weiter. Aus dem Augenwinkel sah ich<br />

plötzlich, daß <strong>der</strong> Hund auf uns zu raste. Als er noch etwa zwei Meter vom Zaun<br />

entfernt war, setzte er zu einem gewaltigen Sprung über den Zaun an. Ich war sicher,

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