Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen
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einen an<strong>der</strong>en Namen. Vielleicht habe er mir seinen Umgangsnamen und nicht den<br />
richtigen genannt. »Ich kenne nur einen alten Mann«, fuhr er fort. »Und das ist <strong>der</strong><br />
Vater von Ignacio Flores. Er besucht seinen Sohn von Zeit zu Zeit, aber er kommt<br />
aus Mexico City. Wenn ich so darüber nachdenke, er ist Ignacios Vater, aber er ist<br />
nicht so alt. Aber alt ist er. Ignacio ist alt. Sein Vater scheint jedoch jünger zu sein.«<br />
Bei dieser Erkenntnis lachte er. Offensichtlich hatte er sich über die Jugendlichkeit<br />
des alten Mannes bis jetzt nie Gedanken gemacht. Er schüttelte immer noch<br />
ungläubig den Kopf. Ich dagegen war unendlich erleichtert und glücklich.<br />
»<strong>Das</strong> ist er!« rief ich, ohne zu wissen, warum. Lucas Coronado wusste nicht, wo<br />
Ignacio Flores wohnte, aber er war sehr zuvorkommend und fuhr mit mir in die<br />
nächste Yaqui-Stadt, wo er den Mann für mich fand.<br />
Ignacio Flores war groß und korpulent und vermutlich über sechzig. Lucas Coronado<br />
hatte mich darauf vorbereitet, daß dieser große Mann eine militärische Laufbahn<br />
hinter sich hatte und sich noch immer als Soldat fühlte. Ignacio Flores hatte einen<br />
riesigen Schnauzbart. Der Bart und die glühenden Augen machten ihn zum Inbegriff<br />
eines grimmigen Soldaten. Er hatte eine dunkle Haut und trotz seines Alters<br />
pechschwarze Haare. Die kräftige und rauhe Stimme schien nur dazu ausgebildet zu<br />
sein, Befehle zu geben. Ich hatte den Eindruck, daß er bei <strong>der</strong> Kavallerie gewesen<br />
war. Er bewegte sich, als trage er immer noch Sporen. Und aus einem<br />
merkwürdigen, unerklärlichen Grund hörte ich das Klirren von Sporen, wenn er ging.<br />
Lucas Coronado machte mich mit ihm bekannt und sagte, ich sei aus Arizona<br />
gekommen, um seinen Vater zu sehen, den ich in Nogales kennengelernt hätte.<br />
Ignacio Flores schien darüber keineswegs erstaunt zu sein. »Ach ja!« Er nickte.<br />
»Mein Vater ist viel auf Reisen.« Ohne Umstände erklärte er uns, wo wir seinen<br />
Vater finden würden. Er begleitete uns nicht. Ich hatte den Eindruck, es geschah aus<br />
Höflichkeit. Er entschuldigte sich und marschierte davon, als befinde er sich auf einer<br />
Parade.<br />
Ich machte mich darauf gefaßt, den alten Mann in Begleitung von Lucas Coronado<br />
aufzusuchen. Er lehnte das jedoch höflich ab und bat mich darum, ihn nach Hause<br />
zurückzubringen.<br />
»Ich glaube, du hast den Mann gefunden, den du suchst, und ich meine, du solltest<br />
allein mit ihm sein«, sagte er. Ich staunte darüber, wie überaus höflich die Yaqui-<br />
Indianer waren und daß sie gleichzeitig so überaus feindselig sein konnten. Man<br />
hatte mir gesagt, die Yaqui seien Wilde, die ohne weiteres einen Menschen