Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen
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Ich fragte ihn nicht, was er von mir erwartete. Mich hatte eine große Angst erfaßt. Sie<br />
schüttelte meinen Körper mit nervösen Spasmen, die wie ein Vulkan an meinem<br />
Solarplexus ausbrachen und bis hinunter in die Zehenspitzen und hinauf in den<br />
Oberkörper reichten. »Wir werden heute ein paar anorganische Wesen suchen«,<br />
verkündete er.<br />
Don Juan befahl mir, mich auf mein Bett zu setzen und wie<strong>der</strong> die Stellung<br />
einzunehmen, die innere Stille för<strong>der</strong>t. Ich folgte seinem Befehl mit ungewohnter<br />
Unbekümmertheit. Normalerweise hätte es mir wi<strong>der</strong>strebt, vielleicht nicht erkennbar,<br />
doch ich hätte es trotzdem mit einem Anflug von Wi<strong>der</strong>streben getan. Ich hatte den<br />
unbestimmten Gedanken, daß ich mich bereits im Zustand innerer Stille befand, als<br />
ich mich setzte. Meine Gedanken waren nicht mehr klar. Ich spürte, daß mich eine<br />
undurchdringliche Dunkelheit umgab. <strong>Das</strong> vermittelte mir das Gefühl einzuschlafen.<br />
Mein Körper war völlig bewegungslos, entwe<strong>der</strong>, weil ich nicht beabsichtigte, ihm zu<br />
befehlen, daß er sich bewegte, o<strong>der</strong>, weil ich einen solchen Befehl einfach nicht<br />
formulieren konnte. Einen Augenblick später ging ich mit Don Juan durch die Wüste<br />
von Sonora. Ich kannte die Umgebung. Ich war mit ihm so oft dort gewesen, daß sie<br />
sich mir in allen Einzelheiten eingeprägt hatte. Der Tag ging zur Neige, und das Licht<br />
<strong>der</strong> untergehenden Sonne schuf eine Stimmung <strong>der</strong> Hoffnungslosigkeit. Ich bewegte<br />
mich automatisch und war mir bewusst, daß ich körperliche Empfindungen hatte, die<br />
nicht von Gedanken begleitet wurden. Ich beschrieb mir nicht meinen Zustand. <strong>Das</strong><br />
wollte ich Don Juan sagen, doch <strong>der</strong> Wunsch, ihm meine körperlichen Empfindungen<br />
mitzuteilen, schwand im nächsten Augenblick.<br />
Don Juan sagte sehr langsam und mit sehr leiser ernster Stimme, das trockene<br />
Flußbett, in dem wir gingen, eigne sich hervorragend für das, was wir vorhätten. Er<br />
befahl mir, mich allein auf einen kleinen Felsen zu setzen. Er ging weiter und setzte<br />
sich etwa fünfzehn Meter entfernt ebenfalls auf einen großen Stein. Ich fragte Don<br />
Juan nicht, wie ich es normalerweise getan hätte, was ich tun sollte. Ich wusste, was<br />
ich tun musste. Dann hörte ich das Rascheln <strong>der</strong> Schritte von Menschen, die durch<br />
die wenigen verstreut wachsenden Büsche gingen. In dem Gebiet gab es nicht<br />
genug Feuchtigkeit, um einen dichten Bewuchs zu ermöglichen. In Abständen von<br />
etwa drei bis vier Metern standen ein paar wi<strong>der</strong>standsfähige Büsche.<br />
Ich sah zwei Männer näher kommen. Sie schienen aus <strong>der</strong> Gegend zu sein, vielleicht<br />
Yaqui-Indianer aus einer <strong>der</strong> Yaqui-Städte in <strong>der</strong> Umgebung. Sie kamen immer näher<br />
und blieben schließlich bei mir stehen. Einer von ihnen fragte mich beiläufig, wie es