Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen
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davon galoppierten. Es war gut, daß sie mir kein einziges Loch zum Hinausblicken<br />
gelassen hatten, denn genau das hätte ich getan. Die Versuchung, einen Blick zum<br />
Himmel zu werfen, um zu sehen, was dort oben geschah, war beinahe<br />
unwi<strong>der</strong>stehlich.<br />
Lange Zeit verging, ohne daß ich an irgend etwas dachte. Dann hörte ich den<br />
Vogelpfiff von Senor Acosta und nahm an, <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Geier kreise über mir.<br />
Meine Vermutung bestätigte sich, als ich das Schlagen großer Schwingen hörte.<br />
Plötzlich begann <strong>der</strong> Kadaver zu schaukeln, als würde er von einem Sturm gepackt.<br />
Ich spürte etwas Schweres auf dem Esel. Da wusste ich, <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Geier hatte<br />
sich auf dem Kadaver nie<strong>der</strong>gelassen. Der tote Esel bewegte sich nicht mehr. Ich<br />
spürte das Gewicht und hörte das Schlagen an<strong>der</strong>er Schwingen und schließlich<br />
Senor Acostas zweiten Pfiff aus <strong>der</strong> Ferne. Ich bereitete mich auf das<br />
Unvermeidliche vor. Der tote Esel schwankte wie<strong>der</strong>, als etwas begann, das Fell<br />
aufzureißen.<br />
Plötzlich erschien ein riesiger häßlicher roter Kopf mit einem roten Kamm, einem<br />
riesigen Schnabel und einem scharf blickenden offenen Auge. Ich schrie vor Angst<br />
laut auf und packte den Geier mit beiden Händen am Hals. Ich glaube, die<br />
Verblüffung lahmte den König <strong>der</strong> Geier einen Augenblick lang, denn er wehrte sich<br />
nicht, und ich konnte den Hals besser umfassen. Aber dann brach die Hölle los. Er<br />
war nicht mehr gelähmt und begann mit solcher Macht, den Kopf zurückzuziehen,<br />
daß ich gegen das Gestell gepreßt wurde. Im nächsten Augenblick hatte er mich<br />
mitsamt den Stöcken halb aus dem Kadaver gezerrt. Ich klammerte mich an den<br />
Hals, denn es ging um mein Leben.<br />
Ich hörte von weitem die galoppierenden Pferde und Senor Acosta, <strong>der</strong> rief: »Laß los,<br />
Junge! Laß los, sonst fliegt er mit dir davon!« Der König <strong>der</strong> Geier wollte in <strong>der</strong> Tat<br />
mit mir davonfliegen, während ich seinen Hals umklammerte, o<strong>der</strong> er wollte mich mit<br />
seinen Krallen zerreißen. Er konnte mir jedoch nichts anhaben, weil sein Kopf halb in<br />
den Innereien und den Stöcken hing. Die Krallen fanden in den schleimigen<br />
Eingeweiden keinen Halt und berührten mich nicht. Der Geier versuchte mit ganzer<br />
Kraft, sich meinem Griff zu entwinden. Er konnte die Krallen deshalb nicht weit genug<br />
nach vorne bringen, um mich zu verletzen. Dann landete Senor Acosta auf dem<br />
Geier und zwar genau in dem Augenblick, als mir die Le<strong>der</strong>handschuhe von den<br />
Händen rutschten.M Senor Acosta war außer sich vor Freude. »Wir haben es<br />
geschafft, mein Junge! Wir haben es geschafft!« rief er. »<strong>Das</strong> nächste Mal werden