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Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

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mehr gewinnen. Ich verlor viele Male, aber nur ihm zuliebe. Er wusste es und wurde<br />

dann wütend auf mich. Einmal regte er sich so auf, daß er mir mit dem Billardstock<br />

auf den Kopf schlug. <strong>Zum</strong> Ärger und zur großen Freude meines Großvaters konnte<br />

ich mit neun Jahren eine Karambole nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en machen, ohne aufzuhören.<br />

Bei einem Spiel wurde er so frustriert und ungeduldig, daß er sein Queue hinwarf und<br />

sagte, ich möge allein spielen. Mein Fanatismus machte es möglich, daß ich gegen<br />

mich selbst spielte und an einem Spiel so lange arbeitete, bis ich es perfekt<br />

beherrschte.<br />

Eines Tages besuchte ein Mann meinen Großvater, <strong>der</strong> für seine Verbindungen mit<br />

Spielern in <strong>der</strong> Stadt bekannt war und einen Billardsalon besaß. Die beiden<br />

unterhielten sich und spielten Billard, als ich zufällig ins Zimmer kam. Ich wollte mich<br />

sofort zurückziehen, doch mein Großvater ergriff meine Hand und zog mich ins<br />

Zimmer.<br />

»<strong>Das</strong> ist mein Enkel«, sagte er zu dem Mann. »Ich freue mich sehr, dich kennen<br />

zulernen«, sagte <strong>der</strong> Mann. Er sah mich ernst an und hielt mir eine Hand entgegen,<br />

die so groß war wie <strong>der</strong> Kopf eines normalen Menschen.<br />

Ich war entsetzt. Sein schallendes Lachen verriet mir, daß er mein Unbehagen<br />

verstand. Er sagte, er heiße Falelo Quiroga, und ich murmelte verlegen meinen<br />

Namen. Er war sehr groß und äußerst elegant gekleidet. Er trug einen zweireihigen<br />

blauen Nadelstreifenanzug. Die Hosenbeine verengten sich elegant nach unten. Er<br />

muss damals Anfang Fünfzig gewesen sein, aber er wirkte gepflegt, und abgesehen<br />

von einem leichten Bauchansatz war er in guter körperlicher Verfassung. Er war nicht<br />

dick. Er schien Wert auf das Aussehen eines Mannes zu legen, <strong>der</strong> gut genährt ist<br />

und keine Not leidet. Die meisten Menschen in meiner Heimatstadt waren mager. Sie<br />

arbeiteten schwer, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und hatten keine Zeit für<br />

die Annehmlichkeiten des Lebens. Falelo Quiroga schien das Gegenteil zu sein. Sein<br />

Auftreten war ganz das eines Mannes, <strong>der</strong> nur Zeit für die Annehmlichkeiten des<br />

Lebens hat. Er bot einen erfreulichen Anblick. Er hatte ein angenehmes Gesicht, war<br />

glatt rasiert und hatte freundliche blaue Augen. Er besaß das Gebaren und das<br />

Selbstvertrauen eines Arztes. Die Leute in <strong>der</strong> Stadt sagten, er sei fähig, einem alle<br />

Befangenheit zu nehmen, und er hätte Priester, Anwalt o<strong>der</strong> Arzt sein sollen und<br />

nicht ein Spieler. Man sagte auch, daß er mit dem Spielen mehr Geld verdiente als<br />

alle Ärzte und Anwälte <strong>der</strong> Stadt zusammen.<br />

Er war sorgfältig frisiert, doch seine schwarzen Haare wurden bereits sichtbar

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