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Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

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»Wohnt er hier in <strong>der</strong> Gegend?« fragte ich.<br />

»Aber sicher«, beteuerte er.<br />

»Würdest du mich zu ihm bringen?« »Warum nicht«, sagte er. »Ich brauche ein paar<br />

Tage, um Erkundigungen einzuziehen. Ich meine, nur, um mich zu vergewissern,<br />

daß er auch dort ist, und dann werden wir ihn besuchen.«<br />

Ich wusste, er log, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Ich dachte sogar, mein<br />

anfängliches Mißtrauen sei möglicherweise unbegründet gewesen. Er wirkte in<br />

diesem Augenblick absolut überzeugend. »Aber«, fuhr er fort, »um dich zu diesem<br />

Mann zu bringen, berechne ich dir eine Pauschale. Ich verlange als Honorar<br />

zweihun<strong>der</strong>t Dollar.«<br />

Soviel Geld hatte ich nicht. Ich lehnte höflich ab und erklärte, daß ich nicht genug<br />

Geld bei mir hätte. »Ich möchte nicht geldgierig erscheinen«, sagte er mit dem<br />

liebenswürdigsten Lächeln, »aber wie viel könntest du dir leisten? Ich muss<br />

schließlich ein paar Leute schmieren. Die Yaqui-Indianer sind sehr verschlossen,<br />

aber es gibt immer Wege. Es gibt immer Türen, die sich mit dem Zauberschlüssel<br />

>Geld< öffnen lassen.«<br />

Trotz all meiner Zweifel war ich davon überzeugt, daß mir Jörge Campos nicht nur<br />

den Zugang zur Welt <strong>der</strong> Yaqui, son<strong>der</strong>n auch zu dem alten Mann verschaffen<br />

würde, <strong>der</strong> mich so beeindruckt hatte. Ich wollte nicht um Geld feilschen. Es war mir<br />

beinahe peinlich, ihm die fünfzig Dollar anzubieten, die ich in <strong>der</strong> Tasche hatte.<br />

»Mein Aufenthalt ist hier zu Ende«, sagte ich gewissermaßen entschuldigend.<br />

»Deshalb habe ich kaum noch Geld. Um genau zu sein, ich habe nur noch fünfzig<br />

Dollar.«<br />

Jörge Campos streckte die langen Beine unter den Tisch, verschränkte die Arme<br />

hinter dem Kopf und schob den Hut ins Gesicht. »Ich nehme die fünfzig Dollar und<br />

deine Uhr«, sagte er unverfroren. »Aber für diesen Preis bringe ich dich nur zu einem<br />

weniger bedeutenden Schamanen. Sei nicht ungeduldig«, fügte er schnell hinzu, als<br />

wollte ich Einspruch erheben. »Wir müssen langsam die Leiter nach oben steigen,<br />

von den unteren Rängen bis zu dem Mann, <strong>der</strong>, das versichere ich dir, an <strong>der</strong> Spitze<br />

steht.«<br />

»Wann könnte ich den nicht so bedeutenden Schamanen treffen?« fragte ich und<br />

gab ihm das Geld und meine Uhr.<br />

»Auf <strong>der</strong> Stelle!« erwi<strong>der</strong>te er, setzte sich auf und griff gierig nach dem Geld und <strong>der</strong><br />

Uhr. »Also los! Wir dürfen keine Minute verlieren!«

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