06.11.2013 Aufrufe

Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Standpunkt, den ich nicht ertragen konnte<br />

Los Angeles war für mich immer ein Zuhause gewesen. Ich hatte mich nicht freiwillig<br />

für Los Angeles entschieden, aber das Leben in Los Angeles war für mich stets so<br />

gewesen, als wäre ich dort geboren. Meine emotionale Bindung war immer ohne<br />

Einschränkung gewesen. Ich habe Los Angeles stets geliebt. Die Stadt war einfach<br />

so sehr ein Teil von mir, daß ich nie darüber sprechen musste. Ich musste über<br />

meine Liebe nie nachdenken o<strong>der</strong> sie erneuern.<br />

In Los Angeles hatte ich meinen Freundeskreis. Meine Freunde gehörten für mich zu<br />

meiner unmittelbaren Umgebung, was heißt, daß ich sie so völlig und rückhaltlos<br />

akzeptiert hatte wie die Stadt. Einer meiner Freunde sagte einmal halb im Spaß, daß<br />

wir uns alle gegenseitig von Herzen hassen. Zweifellos konnten sie sich solche<br />

Gefühle leisten, denn für sie gab es noch an<strong>der</strong>e emotionale Bindungen wie Eltern,<br />

Ehefrauen und Ehemänner. Ich hatte in Los Angeles nur meine Freunde. Aus<br />

welchem Grund auch immer, ich war ihr persönlicher Vertrauter. Sie alle<br />

überschütteten mich mit ihren Problemen und Schicksalsschlägen. Meine Freunde<br />

standen mir so nahe, daß ich mir ihre Schwierigkeiten o<strong>der</strong> Leiden nie als Probleme<br />

bewusstmachte. Ich konnte mit ihnen stundenlang über dieselben Dinge sprechen,<br />

die mir bei dem Psychiater und auf seinen Tonbän<strong>der</strong>n Entsetzen eingejagt hatten.<br />

Überdies war mir nie bewusst geworden, daß je<strong>der</strong> meiner Freunde dem Psychiater<br />

und dem Anthropologieprofessor erstaunlich ähnelte. Ich hatte nie bemerkt, daß<br />

meine Freunde voller Spannungen waren. Sie alle rauchten zwanghaft wie <strong>der</strong><br />

Psychiater. Aber das war mir nie aufgefallen, denn ich rauchte ebensoviel und war<br />

selbst ein Bündel voll Spannungen. Ihre gekünstelte Sprache war mir nie aufgefallen,<br />

obwohl sie unüberhörbar war. Sie legten stets Wert auf den kalifornischen Akzent<br />

und sie waren sich ihrer Sprechgewohnheiten sehr wohl bewusst. Ebenso wenig<br />

waren mir ihre offenen Anspielungen über eine Sinnlichkeit bewusst geworden, die<br />

sie nicht o<strong>der</strong> nur intellektuell empfinden konnten. Die eigentliche Konfrontation mit<br />

mir selbst begann, als ich mich mit dem Problem meines Freundes Pete<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen musste. Er erschien eines Tages übel zugerichtet bei mir. Er<br />

hatte eine geschwollene Lippe und ein dickes rotes linkes Auge, das sich nach einem<br />

Faustschlag allmählich blau färbte. Noch ehe ich ihn fragen konnte, was geschehen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!