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Das Wirken der Unendlichkeit - Zum Abnehmen

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dünner. Er versuchte, den zurückweichenden Haaransatz zu verbergen, indem er<br />

sich die Haare in die Stirn kämmte. Er hatte einen kantigen Unterkiefer und ein sehr<br />

einnehmendes Lächeln. Seine großen weißen Zähne waren sehr gepflegt – eine<br />

absolute Neuheit in einer Gegend, in <strong>der</strong> die überwältigende Mehrheit <strong>der</strong> Leute<br />

schlechte Zähne hatte. Zwei weitere bemerkenswerte Dinge an Falelo Quiroga waren<br />

für mich seine riesigen Füße und die handgearbeiteten schwarzen Lackschuhe. Es<br />

faszinierte mich, daß die Schuhe nicht knarrten, während er im Zimmer hin und her<br />

ging. Dagegen war ich gewöhnt, daß das laute Geräusch <strong>der</strong> Schuhsohlen schon<br />

von weitem das Kommen meines Großvaters verriet.<br />

»Mein Enkel spielt sehr gut Billard«, bemerkte mein Großvater beinahe nebenbei zu<br />

Falelo Quiroga. »Was meinst du, soll ich ihm mein Queue geben und ihn mit dir<br />

spielen lassen? Ich sehe euch zu.« »Der Junge spielt Billard?« fragte <strong>der</strong> große<br />

Mann meinen Großvater lachend.<br />

»O ja«, versicherte mein Großvater. »Natürlich nicht so gut wie du, Falelo. Warum<br />

versuchst du nicht eine Partie gegen ihn? Damit es für dich interessant ist und du<br />

meinem Enkel nicht nur einen Gefallen erweist, wollen wir ein wenig Geld einsetzen.<br />

Was meinst du zu… soviel?«<br />

Er legte ein dickes Bündel zerknitterter Geldscheine auf den Tisch, sah Falelo<br />

Quiroga lächelnd an und nickte leicht mit dem Kopf, als for<strong>der</strong>e er den großen Mann<br />

auf, die Wette anzunehmen.<br />

»Meine Güte, so viel?« sagte Falelo Quiroga und sah mich fragend an. Er öffnete<br />

seine Brieftasche und nahm ein paar ordentlich gefaltete Scheine heraus. <strong>Das</strong> war<br />

noch etwas Überraschendes für mich. Mein Großvater hatte die Gewohnheit, sein<br />

Geld zusammengeknüllt in den Taschen bei sich zu tragen. Wenn er etwas bezahlen<br />

wollte, musste er die Scheine glattstreichen, um sie zu zählen.<br />

Falelo Quiroga sagte es nicht, doch ich wusste, er kam sich wie ein Straßenräuber<br />

vor. Er lächelte meinem Großvater zu und legte, weil er ihn offensichtlich<br />

respektierte, die Geldscheine auf den Tisch. Mein Großvater fungierte als<br />

Schiedsrichter. Er bestimmte, wie viele Karambolen das Spiel haben sollte, und warf<br />

eine Münze in die Luft, um zu sehen, wer beginnen würde. Falelo Quiroga gewann.<br />

»Du solltest dein Bestes geben und dich nicht zurückhalten«, drängte ihn mein<br />

Großvater. »Hab keine Skrupel, den kleinen Dummkopf zu schlagen und mein Geld<br />

zu gewinnen!«<br />

Falelo Quiroga beherzigte den Rat meines Großvaters und spielte, so gut er konnte.

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