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Pumpspeicherkraftwerk Atdorf PSW Atdorf - Baden-Württemberg

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Die Angaben zu den Schallimmissionen sind aus dem Schalltechnischen Gutachten entnommen<br />

(Mappe 14).<br />

Für Vögel und wahrscheinlich auch die weiteren auf akustische Kommunikation angewiesenen<br />

Tiere wirkt sich Dauerschall nachteiliger als unregelmäßiger Schall aus, weil er ihre<br />

Lautäußerungen maskieren („übertönen“) kann und für Artgenossen, im Fall von Warnrufen<br />

auch für Tiere anderer Arten nicht wahrnehmbar macht. Bei Schallimmissionen mit unregelmäßiger<br />

Intensität sind die Auswirkungen auf Tiere wegen der Schallpausen geringer.<br />

Ein Dauerschallpegel stellt sich an Straßen typischerweise bei > 10.000 Kfz-Bewegungen<br />

am Tag ein. Für die vorliegende UVS wurde im Sinne einer Worst-case-Betrachtung unterstellt,<br />

dass auch von den Baustellen Dauerschall ausgeht und deren Immissionen insofern<br />

jenen stark befahrener Straßen vergleichbar sind.<br />

MIERWALD (2009) ermittelte die folgenden Grundzüge zu möglichen Beeinträchtigungen von<br />

Vögeln durch (Verkehrs-)Lärm:<br />

o An Straßen mit < 10.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag bleiben Auswirkungen auf<br />

Vögel auf die Umgebung bis in 100 m Entfernung beschränkt; in größerer Entfernung<br />

sind keine Auswirkungen zu erwarten (MIERWALD 2009: 17).<br />

o Von Straßen mit > 10.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag ausgehende Schallimmissionen<br />

können Vögel auch in größeren, unbestimmten Entfernungen beeinträchtigen,<br />

sofern sie die jeweils relevanten Schallpegel überschreiten.<br />

o Für etliche Vogelarten wird das Prädationsrisiko - d.h. das Risiko, von einem Fressfeind<br />

überwältigt zu werden - bei Schallimmissionen > 55 dB (A) als Dauerschall<br />

(entlang von Straßen > 10.000 Kfz/Tag und durch Baulärm) signifikant erhöht, weil<br />

sie hauptsächlich auf akustische Warnsignale anderer Vögel reagieren und diese<br />

maskiert werden. Von den Arten, bei denen die Erhöhung des Risikos bei MIERWALD<br />

(2009) nachgewiesen wurde (Raufußhühner, Wiesenlimikolen), kommt keine im Untersuchungsgebiet<br />

vor. In der vorangegangenen Studie von GARNIEL et al. (2007)<br />

wird ein erhöhtes Prädationsrisiko auch für das im Untersuchungsgebiet nachgewiesene<br />

Rebhuhn vermutet. Eine Erhöhung des Prädationsrisikos besteht demnach z.<br />

B. auch für etliche weit verbreitete Arten wie Amsel, Buchfink und Zaunkönig, in geringerem<br />

Maß auch für im Untersuchungsgebiet nachgewiesene, seltenere Arten<br />

wie Braunkehlchen, Neuntöter, Wiesenpieper und Waldlaubsänger.<br />

o Für einige der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen, besonders schutzrelevanten<br />

Vogelarten wurden von MIERWALD (2009) Schallpegel ermittelt, die zu verringerten<br />

Siedlungsdichten von Vögeln oder dem Meiden entsprechend verlärmter Bereiche<br />

führen. Für Vögel mit hoher Lärmempfindlichkeit wurden 47 dB (A) bzw. 52 dB<br />

(A) als artspezifische kritische Schallpegel ermittelt; von diesen Arten kommt im Untersuchungsgebiet<br />

nur der Rauhfußkauz vor (kritischer Schallpegel: 47 dB [A]. Für<br />

Arten mit einer mittleren Lärmempfindlichkeit liegt der kritische Wert bei 58 dB (A);<br />

zu ihnen zählen im Untersuchungsgebiet die Hohltaube, der Grau-, Mittel- und<br />

Schwarzspecht sowie der Sperlingskauz.<br />

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