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Pumpspeicherkraftwerk Atdorf PSW Atdorf - Baden-Württemberg

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Den nachfolgenden Prognosen für die Indikatorgruppe der Vögel liegt die Zusammenstellung<br />

Fluchtdistanzen von FLADE (1994) zugrunde. Sie beziehen sich auf die ruhige Annäherung<br />

einer Person zu Fuß bei freier Sichtbarkeit. Bei Annäherung mehrerer Personen<br />

sind die Fluchtdistanzen größer, auf Kraftfahrzeuge reagieren Vögel - zumindest nach einer<br />

gewissen Zeit der Gewöhnung - i.d.R. weniger scheu.<br />

Generell kann von den folgenden Fluchtdistanzen ausgegangen werden:<br />

o Singvögel mit häufiger Ansiedlung in der Nähe des Menschen (z. B. Haussperling):<br />

< 10 m<br />

o Singvögel, die die Nähe des Menschen meiden (im Untersuchungsgebiet z. B.<br />

Braunkehlchen, Neuntöter, Ringdrossel und Wiesenpieper): 20-40 m<br />

o Spechte: 30-60 m<br />

o Hohltaube: 100 m<br />

o Greifvögel: 100-300 m<br />

Einen Sonderfall stellt der Sperlingskauz mit einer Fluchtdistanz von 5 m dar.<br />

Die potenziellen Beeinträchtigungen durch Bewegungsunruhe überlagern sich mit jenen<br />

durch Schall.<br />

Oberbeckenstandort<br />

Am Oberbeckenstandort sind Beeinträchtigungen durch Bewegungsunruhe insbesondere<br />

im Bereich der Zufahrt und des westlichen Teils der Trasse für die Restentleerung zu erwarten.<br />

Die Trasse der Rohrleitung für die Restentleerung verläuft zwar fast vollständig innerhalb<br />

eines Weges, aber westlich von Obergebisbach wird er nur selten frequentiert, so dass er -<br />

im Gegensatz zu stärker genutzten Wegen - keinen Meidekorridor auslöst. Dies ist u. a. am<br />

Brutnachweis der Ringdrossel nahe dem Weg erkennbar. Während des Baus der Rohrleitung<br />

wird der Brutplatz nicht nutzbar sein. Der verbleibende Lebensraum wird durch Schallimmissionen<br />

belastet, sodass eine Revieraufgabe möglich erscheint. Gleiches gilt für ein<br />

weiteres Ringdrossel-Revier östlich der geplanten Zufahrt.<br />

Die Reviere der wertgebenden Wiesenbrüter Braunkehlchen und Wiesenpieper befinden<br />

sich in über 50-70 m Entfernung vom Arbeitsraum für die Rohrleitung. Wesentliche Störungen<br />

sind trotz der gegenüber den Revieren erhöhten Lage der Trasse nicht zu erwarten.<br />

Die Bautätigkeiten für das Oberbecken werden - außer durch Schall - auch durch Bewegungsunruhe<br />

die verbleibenden Wald-Lebensräume beeinträchtigen. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />

dass Arten mit Empfindlichkeit gegen Bewegungsunruhe und gegen Schall -<br />

hier insbesondere Hohltaube und Schwarzspecht - den Abhau während der Bauzeit meiden.<br />

Für Arten mit geringeren Fluchtdistanzen wie den Waldlaubsänger bleiben die Lebensmöglichkeiten<br />

hingegen weitgehend erhalten.<br />

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