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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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109<br />

Kapitel 9<br />

Diskussion und Ausblick<br />

9.1 Zusammenfassung und Beurteilung<br />

In dieser Arbeit befassen wir uns mit der automatischen Interpretation raumbezogener Daten. Aus dem breiten<br />

Spektrum der sich daraus ergebenden Problemstellungen konzentrieren wir uns auf das Problem der Aggregation<br />

von Objekten, das allgemein unter dem Begriff räumliches Clustering bekannt ist. Anhand von zwei<br />

Beispielen zeigen wir die Notwendigkeit solcher Verfahren für die Bildinterpretation und die kartographische<br />

Generalisierung auf.<br />

Allen Cluster-Verfahren ist gemein, dass sie eine geeignete Definition der Nachbarschaft und der Ähnlichkeit von<br />

Objekten benötigen. In heutigen Standardmethoden wird dazu die Angabe von Parametern, wie z.B. Schwellwerte<br />

oder maximale Clusteranzahl, benötigt. Die geeignete Verwendung bestimmter Nachbarschaftsgraphen<br />

und ihrer hierarchischen Beziehung untereinander ermöglicht es uns, ein vollständig parameterfreies Verfahren<br />

zu beschreiben.<br />

Im einzelnen zeigen wir in dieser Arbeit die folgenden Ergebnisse auf:<br />

• Amtliche Katasterdaten (ALK) und Gebäudeinformationssysteme lassen sich hervorragend zur Ableitung<br />

von Vorinformationen für die wissensbasierte Bildinterpretation nutzen. Darüber hinaus zeigen wir, dass<br />

zweidimensionale räumliche Datenbanken mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsmodellen auch sehr gut zur<br />

approximativen, dreidimensionalen Visualisierung von Landschaftsmodellen genutzt werden können.<br />

• Die automatische Ableitung von ATKIS-Daten aus ALK-Daten ist grundsätzlich möglich, was eine effizientere<br />

Erfassung von Basisinformationssystemen unterschiedlicher Maßstäbe ermöglicht.<br />

• Nachbarschaftsgraphen eignen sich hervorragend zur Modellierung der Struktur räumlich verteilter, punkthafter<br />

Objekte. Das von uns vorgestellte Clustermodell baut auf diesen Nachbarschaftsgraphen auf und<br />

modelliert jeden Cluster als eine Menge von inneren Kanten und eine Menge von äußeren Kanten dieser<br />

Graphen. Die innere Kantenmenge sollte dabei so homogen wie möglich bezüglich der Kantenlänge sein.<br />

Der Median dieser Kantenlängen dient uns dabei als Schätzwert für den Erwartungswert der Kantenlänge<br />

und die absolute Medianabweichung (MAD) aller inneren und äußeren Kantenlängen stellt unser einfaches<br />

Unschärfemodell dar. Der Median und die MAD bilden die Basis für unser unscharfes Ähnlichkeitsmodell.<br />

Tests auf verschiedenen Datensätzen bestätigten die Eignung unseres einfachen Modells und die Allgemeinheit<br />

unseres Verfahrens bezüglich der Problemdomäne (Multispektraldaten, Laserdaten, GIS-Daten).<br />

Die Erweiterbarkeit unseres Verfahrens auf verschiedene Skalentypen und polyederförmige Objekte wird<br />

aufgezeigt.<br />

• Die erhoffte generalisierende Wirkung (fein zu grob Segmentierung) der Hierarchie der Nachbarschaftsgraphen<br />

konnten anhand von unseren Tests bestätigt werden. Ebenfalls zeigte es sich, dass unser Verfahren<br />

auch robust gegenüber Rauschen ist, ohne ein explizites Rauschmodell anzuwenden.<br />

• Die Tests ergaben ebenfalls, dass beim hierarchischen Clustering (wiederholte Gruppierung gefundener<br />

Cluster) unser Verfahren eine, bezüglich unserem Modell, eindeutige Grenzzerlegung aufweist, die im allgemeinen<br />

vom Supercluster des Objektraums (ein einziger Cluster aller Objekte) verschieden ist. Dies

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