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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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53<br />

Kapitel 6<br />

Nachbarschaftsgraphen<br />

Im vorherigen Kapitel sind wir auf das grundlegende Problem der Definition von Ähnlichkeit zwischen Objekten<br />

aus beliebigen Mengen eingegangen und haben dabei die gleichwertige Interpretation von Nachbarschaft<br />

und relativer Ähnlichkeit beschrieben. Da wir im weiteren raumbezogene Daten gruppieren wollen, stellt sich<br />

nun die Frage nach einer geeigneten Definition für Nachbarschaft. Man kann die sogenannte 4er- oder 8er-<br />

Nachbarschaft aus der Rasterdatenverarbeitung verwenden, in dem man ein Zellraster so bestimmt, dass maximal<br />

ein Objekt in jeder Zelle enthalten ist (Abb. 6.1 a)). Eine andere Möglichkeit der Definition von Nachbarschaft<br />

kann durch Vorgabe eines festen Abstands erfolgen, wie in Abbildung 6.1 b) dargestellt oder man<br />

verwendet das sogenannte Voronoi-Diagramm (Abb. 6.1 c)) zur Definition der Nachbarschaft. Wir werden im<br />

folgenden zur Definition von Nachbarschaft die sogenannten Nachbarschaftsgraphen verwenden. Abbildung 6.1<br />

d) zeigt die Delaunay-Triangulation einer Punktmenge, die der bekannteste Typ von Nachbarschaftsgraph neben<br />

dem Nächster-Nachbar-Graph ist und der duale Graph des Voronoi-Diagramms ist. Nachbarschaftsgraphen<br />

stellen in dem von uns entwickelten parameterfreien Clusterverfahren, das in Kapitel 7 genau beschrieben wird,<br />

das Fundament zur Definition von Ähnlichkeit dar und sollen deshalb im folgenden genauer beschrieben werden.<br />

P 1<br />

P 1<br />

P 2<br />

P 1<br />

P 2<br />

P 5<br />

P 5<br />

P 5<br />

a) b) c)<br />

P 4<br />

d)<br />

P 1<br />

P 2<br />

P 3<br />

P 5<br />

P 4<br />

Abbildung 6.1: Verschiedene Arten der Nachbarschaft (adaptiert nach (Estivill-Castro & Lee 2002)): a) Raster,<br />

b) fester Abstand, c) Voronoi-Diagramm, d) Delaunay-Triangulation.<br />

6.1 Graphen<br />

Da Nachbarschaftsgraphen eine spezielle Teilmenge der Menge aller Graphen sind, wollen wir zuerst auf die<br />

wesentlichen Begriffe aus der Graphentheorie eingehen. Diese Arbeit entstand aufgrund von Problemen in der<br />

Automatisierung von Aufgaben in Geo-Informationssystemen und der Kartographie, deshalb ist es interessant<br />

anzumerken, dass bei der Entwicklung der Graphentheorie, die noch ein relativ junges Gebiet der Mathematik<br />

darstellt, das 4-Farben Problem 1 eine wesentliche Rolle spielte. Heutzutage findet die Graphentheorie ein breites<br />

1 Kann jede ebene Landkarte stets mit höchstens 4 Farben so eingefärbt werden, dass keine zwei angrenzenden Länder die gleiche<br />

Farbe haben? Diese Frage stellte Frederick Guthrie 1852 August de Morgan und es dauerte 124 Jahre, diese Frage mit Ja zu<br />

beantworten.

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