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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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5.4. DISTANZ- UND ÄHNLICHKEITSMASSE BASIEREND AUF HINTERGRUNDWISSEN 49<br />

• ∆ K (Gebäude,Text) = ∞, da ihr gemeinsames Überkonzept ∅ ist.<br />

• ∆ K (Wohnhaus,Wohn- und Geschäftshaus) = 1, da das Konzept Wohnhaus das direkte Überkonzept vom<br />

Konzept Wohn- und Geschäftshaus ist und keine unterschiedlichen Merkmale existieren. Gleiches gilt für<br />

die Distanz<br />

• ∆ K (Geschäftshaus,Wohn- und Geschäftshaus) = 1.<br />

• ∆ K (Bürogebäude,Wohn- und Geschäftshaus) = 3, da zwei Wege mit der Länge 3 existieren und beide<br />

Konzepte die gleichen Merkmale besitzen.<br />

• ∆ K (Wohn- und Bürogebäude,Wohn- und Geschäftshaus) = 2, da beide Konzepte die gleichen Merkmale<br />

besitzen und von den drei möglichen Wegen zwischen beiden Konzepten der kürzeste Weg die Länge 2<br />

hat.<br />

• ∆ K (Hotel,Parkhaus) = 7, da die Länge des kürzesten Weges zwischen beiden Konzepten 5 beträgt und es<br />

2 unterschiedliche Merkmale ({(Betten : Ganzzahl), (Stellplätze : Ganzzahl)}) gibt.<br />

Mit Hilfe der Konzept-Distanz und der Summenmetrik (Seite 43, Korollar 1) können wir nun die Distanz<br />

zwischen Instanzen von Konzepten wie folgt definieren:<br />

Definition 5.4.2 (Objekt-Distanz)<br />

Seien die Objekte O p i und O q j Instanzen der Konzepte C p und C q der Konzepthierarchie K und seien für alle<br />

Skalenkonzepte geeignete Distanzfunktionen δ r definiert und bezeichne man mit m p i,r die Wertbelegung des<br />

Merkmals M p i,r von Objekt Op i ,dannsei<br />

d K (O p i ,Oq j )=∆ K(C p ,C q )+<br />

die Objekt-Distanz zwischen den beiden Objekten O p i und Oq j .<br />

∑<br />

{r|M p i,r =M q j,r } δ r (m p i,r ,mq j,r )<br />

Nehmen wir nun an, wir hätten bzgl. der Konzepthierarchie aus Abbildung 5.2 die folgenden drei Konzeptinstanzen<br />

(Objekte):<br />

• Hotel H 1 = {(Quadratmeter : 340, 0), (Betten : 100)},<br />

• Hotel H 2 = {(Quadratmeter : 510, 75), (Betten : 350)} und<br />

• Parkhaus P = {(Quadratmeter : 340, 0), (Stellplätze : 100)}.<br />

Dann ergeben sich die folgenden Objekt-Distanzen, wenn wir für die quantitativen Skalentypen Reell und<br />

Ganzzahl die Metrik δ(x, y) =|x − y| verwenden:<br />

• d K (H 1 , H 2 )=0+|340, 0 − 510, 75| + |100 − 350| = 0 + 170, 75 + 250 = 420, 75<br />

• d K (H 1 , P) =7+|340, 0 − 340, 0| =7+0=7<br />

• d K (P, H 2 )=7+|340, 0 − 510, 75| = 7 + 170, 75 = 177, 75<br />

Die Objekt-Distanz ist also nichts weiteres als die Addition der Summe der Distanzen von Wertebelegungen aller<br />

gleichen Merkmale von zwei Objekten zu ihrer Konzept-Distanz. Die Konzept- und Objekt-Distanz erfüllen die<br />

Bedingungen D1 bis D3, da die absolute Differenz zweier Werte und die Weglänge in einem Graphen Metriken<br />

sind und die Summe von Metriken ebenfalls eine Metrik ist (Seite 43, Korollar 1).<br />

Wir haben nun gezeigt, wie man mit Hilfe von Konzepthierarchien als Hintergrundwissen ein geeignetes Distanzmaß<br />

definieren kann. Wie kommt man nun an eine geeignete Konzepthierarchie? Im allgemeinen muss die<br />

Konzepthierarchie durch den Nutzer vorgegeben werden, jedoch werden auch automatische Verfahren zur Ableitung<br />

von Konzepthierarchien aus Datenbanken untersucht. In letzter Zeit verstärkensichauchimGIS-Bereich

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