25.12.2013 Aufrufe

PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54 KAPITEL 6. NACHBARSCHAFTSGRAPHEN<br />

Anwendungsfeld. Beispielhaft seien genannt: Informatik (Compilerbau, Betriebssysteme, Computernetzwerke,<br />

Künstliche Intelligenz), Chemie, Physik und die Anwendungsgebiete des Operations Research. 2 Zur allgemeinen<br />

Einführung in die Graphentheorie und für weiterführende Literatur verweisen wir z.B. auf (Diestel 2000, Aigner<br />

1984, Hein 1977, Kaufmann 1971, Sedlacek 1971, Reinhardt & Soeder 1984).<br />

4<br />

4<br />

4<br />

1 3 5 6<br />

1 3 5 6<br />

1<br />

E<br />

B<br />

A<br />

B<br />

3<br />

C<br />

G<br />

F<br />

A<br />

5<br />

D<br />

6<br />

2<br />

(a) ungerichtet<br />

2<br />

(b) gerichtet<br />

2<br />

(c) bewertet<br />

Abbildung 6.2: Graphen<br />

6.1.1 Definitionen von Graphen<br />

Definition 6.1.1 (Graph)<br />

Das Tripel G := (E, K, I) heißt Graph mit den disjunkten Mengen E(G) (Eckenmenge) und K(G)<br />

(Kantenmenge) 3 und der Abbildung I zur Beschreibung der Inzidenzbeziehungen von Ecken und Kanten 4 .<br />

Die Inzidenzbeziehungen lassen sich durch geordnete Paare darstellen. Seien x und y zwei Ecken und k die<br />

Kante mit der x und y inzidieren (x und y sind durch k miteinander verbunden), dann können wir der Kante<br />

k das Tupel (x, y) oder (y, x) zuordnen und nennen x und y die Endecken von k. Anstelle von (x, y) schreibt<br />

manauchkurzxy.<br />

Man nennt einen Graphen ungerichtet (Abb. 6.2a)), wenn keine der beiden Endecken einer Kante besonders<br />

ausgezeichnet sind, d.h. es gilt die Äquivalenzrelation Ä : xy = yx. DieMengeE × E \ Ä besteht dann aus<br />

Klassen der Form [[xx]] = {xx} oder [[xy]] = {xy, yx}, falls x ≠ y ist. Es gilt also I : K → E × E \ Ä.<br />

Wird eine Ecke einer Kante als Startecke ausgezeichnet, nennt man den Graphen gerichtet (Abb. 6.2b)) und<br />

die Äquivalenzrelation Ä : xy = yx entfällt. Es gilt dann I : K → E × E. JedeKantexy ∈ G besitzt dann die<br />

Richtung von x nach y. Ein gerichteter Graph wird auch als Digraph bezeichnet.<br />

Zwei Ecken x, y von G sind benachbart oder adjazent und heißen Nachbarn voneinander, wenn xy ∈ K(G) gilt.<br />

Zwei Kanten k ≠ l heißen benachbart, wenn sie eine gemeinsame Endecke besitzen. Paarweise nicht benachbarte<br />

Kanten und Ecken von G heißen auch unabhängig.<br />

Definition 6.1.2 (Komplementärer Graph)<br />

Das Komplement G eines Graphen G ist der Graph auf E(G), in dem zwei Ecken genau dann benachbart sind,<br />

wenn sie es nicht in G sind. Formal geschrieben:<br />

G := (E, K) mit K =(E × E) \ K<br />

2 Operations Research ist ein auf praktische Anwendung mathematischer Methoden ausgerichteter Wissenszweig und befasst sich<br />

mit der Problemanalyse und Vorbereitung optimaler Entscheidungen in Organisationen. Operations Research ist geprägt durch die<br />

Zusammenarbeit von Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik, siehe auch http://www.gor-ev.de/.<br />

3 Es sei angemerkt, dass in der internationalen Literatur die Schreibweise G =(V, E) verwendet wird. E steht dabei für Edge Set<br />

und V für Vertex Set.<br />

4 Die Inzidenzabbildung wird im allgemeinen als implizit gegeben angenommen und die kurze Schreibweise G =(E,K) bevorzugt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!