schmidt_torsten.pdf
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3. Literatur<br />
3.1 Rheologische Grundlagen<br />
Die Rheologie beschreibt als Teilgebiet der Physik das nicht-ideale Verhalten eines Körpers<br />
bei mechanischer Beanspruchung durch äußere anisotrope (nicht in alle Richtungen gleich<br />
wirkende) Kräfte. Es erfolgt eine reversible (elastische) oder irreversible (viskose)<br />
Deformation des Körpers. Das Deformationsverhalten ist dabei abhängig von der Intensität<br />
der einwirkenden Kraft und bei strukturierten Systemen evtl. von der Einwirkzeit.<br />
Kenntnisse des rheologischen Verhaltens dienen als Grundlage zur Planung und Konstruktion<br />
von Maschinen und Anlagen, zur Optimierung von technologischen Prozessen und zur<br />
Erschließung der Struktur und Bindungsverhältnisse von Stoffen oder Molekülen.<br />
3.1.1 Mikrorheologische Betrachtung<br />
Die Ursache des Auftretens von Fließanomalien basiert auf dem Vorhandensein und der<br />
dynamischen Ausbildung von Strukturen in strukturviskosen Medien.<br />
Die Mikrorheologie betrachtet die Körper in ihrem molekularen bzw. dispersen Aufbau unter<br />
Berücksichtigung der Art, Form, Größe, Konzentration und Wechselwirkungen der<br />
Komponenten sowie der statistischen bzw. dynamischen Mikrostruktur während des<br />
Deformationsvorganges. Die mikrorheologischen Deformationsprozesse werden auf der Basis<br />
atomphysikalischer, physiko-chemischer Gesetzmäßigkeiten beschrieben bzw. interpretiert.<br />
Dadurch wird der Mechanismus des Einflusses einzelner Faktoren auf die rheologischen<br />
Phänomene und Möglichkeiten der aktiven Beeinflussung der rheologischen Eigenschaften<br />
sichtbar.<br />
Die Stoffeigenschaft Viskosität ist ein Transportphänomen flüssiger und gasförmiger Körper.<br />
Die physikalische Theorie des Viskositätsverhaltens basiert auf der kinetischen Theorie der<br />
Moleküle. Die darauf aufbauenden Theorien konnten bei einigen mono- oder diatomaren<br />
Fluiden experimentell bestätigt werden. Für komplexe polyatomare Moleküle treffen diese<br />
Theorien nur begrenzt zu. Sie veranschaulichen jedoch wesentliche physikalische<br />
Zusammenhänge des Phänomens.<br />
Flüssigkeiten nehmen eine Zwischenstellung zwischen Gasen und Festkörpern ein. Die<br />
Moleküle in Flüssigkeiten sind wie die der Gase in der Lage, ihren Platz zu ändern. Dabei<br />
unterliegen die Moleküle der intermolekularen Anziehungskraft der Nachbarmoleküle, der