PDF-Download - Bayerische Staatsoper
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K R í S tīNE OpOLAí S<br />
„Ich wusste:<br />
Das<br />
Ist es“<br />
um in München die titelpartie in Rusalka singen<br />
zu können, verzichtete Krístīne Opolaís<br />
kurzerhand auf ihr Debüt an der Met. Die junge<br />
lettische sopranistin spricht über die arbeit<br />
an antonín Dvořáks Oper und die erotik der Musik.<br />
I N t ERVIEW OLAf A. SchMItt<br />
f O t OGRAf IE SIGRID REINIchS<br />
MAX JOSEPH Sie sind sehr kurzfristig für die Rolle<br />
der Rusalka an die <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsoper</strong> gekommen, weil<br />
Nina Stemme abgesagt hat. Eigentlich sollten Sie zu diesem<br />
Zeitpunkt an der Met in New York Musetta in „La bohème“<br />
singen. Was war Ihre erste Reaktion, als Sie die Anfrage aus<br />
München bekommen haben?<br />
KríS tīnE OPOl A í S Zunächst war es einfach<br />
nur ein Schock. Ich habe zwei Jahre lang auf<br />
mein Debüt an der Met gewartet, alles war geregelt,<br />
der Vertrag unterzeichnet. Dann kam diese Nachricht.<br />
Ich erinnere mich noch an die SMS meines Managers:<br />
„Dringend, dringend, dringend, bitte ruf mich<br />
sofort zurück!“ Erst dachte ich: Mein Gott, irgendwas<br />
2<br />
3<br />
ist mit meinem Auftritt an der Met. In diesen zwei<br />
Jahren hatte ich das seltsame Gefühl, dass etwas passieren<br />
würde. Es war wie eine Vorahnung, dass die<br />
Zeit noch nicht reif ist für New York und Musetta<br />
zum jetzigen Zeitpunkt nicht meine Rolle. Vor vielen<br />
Jahren war ich sicherlich eine großartige Musetta, die<br />
Menschen in Riga liebten mich in dieser Rolle. Aber<br />
in letzter Zeit hatte ich das seltsame Gefühl, dass da<br />
etwas nicht mehr stimmt. Als mein Manager mir mitteilte,<br />
dass ich in München Rusalka singen soll, wusste<br />
ich: Das ist es.<br />
Nach dem Schock kam die Angst vor der Reaktion.<br />
Denn für deinen Ruf ist es erst mal schlecht, wenn du