Schlussbericht Optimierung der Transportprozesse bei ... - GVB eV
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6.4 Potenzielle Einsatzbereiche<br />
Leitet man als Fazit aus dem Verfahrensvergleich, <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Kosten je<br />
Sortiment, den Anfor<strong>der</strong>ungen an die Infrastruktur und den Erfahrungen aus den<br />
Praxisversuchen potenzielle Einsatzbereiche für das Wechselbrückensystem ab, so<br />
kommt man zu folgenden Ergebnissen:<br />
a) Das Wechselbrückensystem spielt gegenüber dem Standardsystem vor allem<br />
<strong>bei</strong>m 2m-Sortiment (Papierholz) seine Stärken aus. Hier sind aufgrund <strong>der</strong><br />
geringen Stückmasse <strong>bei</strong> den Be- und Entladevorgängen im Standardsystem<br />
am meisten Kranar<strong>bei</strong>ten durchzuführen, die <strong>bei</strong>m Wechselbrückensystem<br />
wegfallen. Allerdings muss eine Beladung <strong>der</strong> Wechselbrücken mit 12,1t Holz<br />
sichergestellt sein, was <strong>bei</strong>m 2m-Sortiment entwe<strong>der</strong> drei Stapel o<strong>der</strong> aber<br />
zwei Stapel <strong>bei</strong> einer Rungenhöhe von 2,2m auf den Wechselbrücken<br />
bedeutet (vgl. Kapitel 4.4 und Kapitel 5.5).<br />
b) Das Wechselbrückensystem schneidet <strong>bei</strong> großen Transportentfernungen<br />
deutlich besser im Vergleich mit dem Standardsystem ab als <strong>bei</strong> kurzen<br />
Strecken. Dies ist auch <strong>bei</strong> mit steigen<strong>der</strong> Transportentfernung ebenfalls<br />
steigen<strong>der</strong> Anzahl an benötigten Wechselbrücken <strong>der</strong> Fall.<br />
c) Aufgrund <strong>der</strong> recht hohen Anfor<strong>der</strong>ungen bzgl. Wegequalität stellt <strong>der</strong><br />
Kleinprivatwald nicht unbedingt den zwingenden Einsatzbereich dar. Die<br />
Wäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesforstverwaltungen o<strong>der</strong> des Großprivatwaldes sind in<br />
aller Regel besser erschlossen und die Forststraßen weisen einen höheren<br />
Ausbaustandard auf. Geeignete Umbrückplätze in Form von Parkplätzen o<strong>der</strong><br />
größeren Wegekreuzungen müssen vorhanden sein.<br />
d) Unter organisatorischen Gesichtspunkten ist das Wechselbrückensystem<br />
aufgrund <strong>der</strong> Integration von Rückung und Ferntransport optimal für ein<br />
größeres forstliches Dienstleistungsunternehmen, welches sowohl<br />
Holzernte inkl. Rückung als auch Ferntransport anbietet, also neben eigenen<br />
Forwar<strong>der</strong>n auch eigene LKW besitzt. Hier kann das Wechselbrückensystem<br />
eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen Systemen darstellen. Die<br />
Abstimmung von Wechselbrücken-Forwar<strong>der</strong> und Wechselbrücken-<br />
Glie<strong>der</strong>zug ist innerhalb eines Unternehmens sehr viel leichter zu<br />
bewerkstelligen als zwischen zwei Unternehmen.<br />
e) Bei Großscha<strong>der</strong>eignissen (Windwurf) sind zumeist Transportkapazitäten<br />
knapp. Mit dem Wechselbrückensystem können im Notfall aus zehn<br />
Wechselbrücken und fünf Standard-Wechselbrücken-Glie<strong>der</strong>zügen fünf<br />
Rundholz-LKW zusammengestellt werden. Diese können im Wald<br />
fremdbeladen (LKW mit Kran) und im Werk fremdentladen werden. So kann in<br />
diesem Fall rasch eine große Menge Rundholz bewegt werden.<br />
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