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Bissendorf, November 2013 - Advanced Mining Solutions

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Projekt GeoPower<br />

Das Forschungsprojekt GeoPower wird von der EU<br />

im Rahmen des INTERREG 4a Programms für die Region<br />

Sønderjylland/Schleswig gefördert. Ziel ist die Entwicklung<br />

von grenzübergreifenden Planungsgrundlagen für die<br />

geothermische Nutzung des tieferen Untergrundes und<br />

für die zwischenzeitliche Speicherung von regenerativer<br />

Energie (Abb. 1). Damit sollen Vorplanungen zur<br />

geothermischen oder energetischen Nutzung des<br />

Untergrundes erleichtert und unterstützt werden. In dem<br />

Projekt arbeiten dänische und deutsche Wissenschaftler<br />

zusammen, beteiligt sind der Geologische Dienst von<br />

Schleswig-Holstein (im Landesamt für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein,<br />

Flintbek), der Geologische Dienst von Dänemark und<br />

Grönland (De Nationale Geologiske Undersøgelser for<br />

Danmark og Grønland, GEUS, Kopenhagen) sowie die<br />

Geowissenschaftlichen Institute der Universitäten Kiel<br />

und Aarhus.<br />

Die Schwerpunkte der Projektarbeit sind:<br />

• Lithologische und petrophysikalische Charakterisierung von<br />

Reservoirformationen<br />

• Erstellung eines Geologischen 3D Modells des Untergrundes<br />

der Projektregion<br />

• Erstellung eines Temperaturmodells<br />

• Übermittlung der Projektergebnisse an potenzielle Nutzer<br />

sowie an die interessierte Öffentlichkeit.<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Dr. Fabian Hese | Dr. Reinhard Kirsch<br />

Geologischer Dienst im Landesamt für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR)<br />

Flintbek | Deutschland<br />

Grenzüberschreitende Erkundung<br />

geothermischer Potenziale im Norden<br />

Schleswig-Holsteins und Süden Dänemarks<br />

In Schleswig-Holstein und Dänemark gewinnt die oberflächennahe Geothermie zunehmend<br />

an Bedeutung. Im Gegensatz dazu gibt es Projekte bzw. Anlagen zur hydrothermalen Nutzung<br />

des tieferen Untergrundes nur in Dänemark an wenigen Lokationen (z.B. Kopenhagen, Thisted,<br />

Sønderborg). Gründe hierfür sind unter anderem das Fündigkeitsrisiko und die kurzfristig<br />

gesehen hohen Investitionskosten zur Errichtung eines geothermischen Heizkraftwerkes.<br />

Neben der Gewinnung oder Speicherung von Wärme kann der tiefere Untergrund ebenso zur<br />

zwischenzeitlichen Speicherung von Energie z.B. Windenergie genutzt werden, auch wenn es<br />

hierbei noch Forschungsbedarf hinsichtlich der Effektivität der möglichen Methoden gibt (z.B.<br />

Druckluftspeicherung in Salzkavernen).<br />

Die geologischen Dienste beschäftigen sich mit der<br />

lithologischen und petrophysikalischen Charakterisierung<br />

von hydrothermalen Reservoirformationen. Im Fokus<br />

stehen Sandsteine des mittleren Buntsandsteins (Bunter<br />

Sandstone Fm.), oberen Keupers (Gassum Fm. bzw. Rhät)<br />

und des mittleren Jura (Haldager Sand Fm. in Süd-Jütland<br />

nicht verbreitet). Zur Kartierung des Untergrundes durch<br />

die Geologische 3D Modellierung werden zunächst<br />

vorhandene Bohrungen sowie seismische Profile (die<br />

hauptsächlich zur Kohlenwasserstoffexploration genutzt<br />

wurden) ausgewertet und nachfolgend existierende<br />

Strukturkarten überprüft und korrigiert (Geotektonischer<br />

Atlas von NW-Deutschland, Baldschuhn et al. 2001). Von<br />

Interesse ist die Erfassung und Darstellung von relevanten<br />

lithostratigraphischen Horizonten zwischen Basis Tertiär<br />

und Basis Zechstein sowie die Erfassung und Untersuchung<br />

von Salzdiapiren und Störungen, die zu Ausfall oder<br />

Versatz der Nutzformationen führen können. Ergänzend<br />

dazu erfolgten im Raum Flensburg, wo eine komplexe<br />

Untergrundstruktur nur unzureichend von vorhandenen<br />

Untergrunddaten erschlossen ist, geophysikalische<br />

Messungen durch das Institut für Geowissenschaften der<br />

Universität Kiel. Es handelt sich hierbei um gravimetrische<br />

Messungen sowie um Reflexionsseismik, die in Kooperation<br />

mit dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG,<br />

Hannover) durchgeführt wurde. Auf der Grundlage des<br />

geologischen Modells entwickeln Geowissenschaftler<br />

der Universität Aarhus ein 3D Temperaturmodell<br />

der Region. Dazu werden zusätzlich Temperaturlogs<br />

von Bohrungen ausgewertet sowie Messungen am<br />

Bohrkernen zur Bestimmung der thermischen Parameter<br />

(Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität) durchgeführt.<br />

Ausgabe 04 | <strong>2013</strong><br />

www.advanced-mining.com<br />

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