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Die Rollenspiel-Gruft ENdgame<br />
Schicksalsklinge HD<br />
Remake des Rollenspielklassikers von 1992 | Erhältlich: 30. Juli 2013 | Preis: ca. 30,-<br />
Das Inventar ist viel komfortabler als in der Urversion von<br />
1992. Per Drag&Drop staffiert Ihr Eure Helden aus.<br />
Der österreichische Entwickler Crafty Studios<br />
will eine Neuauflage der gesamten Nordlandtrilogie<br />
veröffentlichen. Der erste Teil, die Schicksalsklinge,<br />
ist bereits erschienen und lädt mit<br />
überarbeiteter HD-Grafik und angepasstem Regelwerk<br />
zur Orkjagd ein. Die Grundstimmung<br />
des Originals wurde beibehalten, Ihr packt noch<br />
immer in rundenbasierten Kämpfen die Taktikkeule<br />
aus. Eine Action-Kamera rückt die Zauber<br />
und Angriffe Eurer Heldengruppe ins beinahe<br />
zeitgemäße Licht. Neu ist das Deckungssystem,<br />
das dem Kampfareal mehr Bedeutung zukommen<br />
lässt, indem die Recken hinter Mauern und<br />
Kisten Schutz suchen können.<br />
DSA-Anhänger feilen in stundenlanger Kleinarbeit<br />
an den Attributen ihrer Heldengruppe,<br />
während Neueinsteiger von der verbesserten<br />
Nutzeroberfläche sowie Hilfefunktionen für<br />
Übersichtskarten und Co. pr<strong>of</strong>itieren. Anstatt<br />
Schritt für Schritt Quadranten abzuklappern,<br />
bewegt Ihr Euch in den Gebieten völlig frei und<br />
lauscht der Sprachausgabe der Bewohner.<br />
Übrigens wurde für das HD-Remake der Originalsoundtrack<br />
der CD-Version digital überarbeitet.<br />
Schicksalsklinge-Veteranen fühlen sich<br />
s<strong>of</strong>ort wohl. Da ist zu verschmerzen, dass trotz<br />
HD-Zusatzes im Titel die Neuauflage weder<br />
grafisch noch vom Spielkomfort an Rollenspiele<br />
wie Skyrim oder Dragon Age heranreicht.<br />
Leider plagen noch etliche Bugs die Neuauflage.<br />
Wartet vor dem Kauf unbedingt ab, bis ein<br />
Patch erscheint, der all diese Fehler behebt.<br />
Licht- und Schatten- sowie Spiegeleffekte sorgen für eine<br />
fast zeitgemäße, realistische Grafik.<br />
ächter kürzen über den automatisierenden<br />
Anfänger-Modus ab, verzichten auf die Plackerei,<br />
aber auch auf das, was DSA ausmacht:<br />
Eine Heldengruppe nach eigenen<br />
Vorstellungen formen und perfekt aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
Orientierungslos<br />
Im Tempel von Thorwal angekommen geht<br />
es nun auf Abenteuerjagd. Doch wohin Ihr<br />
müsst, was Eure Aufgabe ist und wie Ihr<br />
diese am besten meistert, wird Euch in der<br />
Hauptstadt des Wikinger-Volkes erst nach<br />
ausführlicher Recherche verraten. Zu Beginn<br />
seid Ihr und Eure Mannen vollkommen<br />
ahnungslos. Also erkundet Ihr in einer<br />
zweckmäßigen, aber schon zur Veröffentlichung<br />
veralteten 3D-Grafik die Umgebung:<br />
Quadrant für Quadrant schreitet die Gruppe<br />
voran, während die Zeit wie im Fluge vergeht.<br />
Das ist sinnvoll, müsst Ihr doch auf die<br />
Öffnungszeiten der Herbergen und Marktplätze<br />
achten, um mit den Händlern ins<br />
Gespräch zu kommen. Nur wer ein <strong>of</strong>fenes<br />
Ohr für die Erzählungen hat und die richtigen<br />
Fragen aus den Dialogoptionen wählt, dem<br />
sind die Zwölf – Aventuriens Gottheiten –<br />
gewogen. Vergreift Ihr Euch hingegen im Ton<br />
oder versucht Ihr einen Händler beim Feilschen<br />
über den Tisch zu ziehen, wird Euch<br />
die Tür vor der Nase zugeschlagen und Ihr<br />
bleibt ahnungslos – natürlich alles nach ordnungsgemäßer<br />
Würfelprobe auf die entsprechenden<br />
Talente der Helden.<br />
Übrigens werden besondere Ereignisse<br />
wie der Überfall eines Geisterschiffes tatsächlich<br />
nur dann ausgelöst, wenn zuvor<br />
die Gerüchte bis zu Euch durchgedrungen<br />
sind. Zusammen mit dem Tag-und-Nacht-<br />
Wechsel sowie Nichtspielercharakteren,<br />
die auf Euer Verhalten reagieren, war<br />
Schicksalsklinge der damaligen Genrekonkurrenz<br />
um Jahre voraus.<br />
Taktikgefechte<br />
Ein Quest-System im heutigen Sinne gibt es<br />
nicht – vielmehr sucht Ihr Kerker und Höhlen<br />
nach Gutdünken auf oder wenn sich ein<br />
wohlhabender Stadtbewohner über die Rattenplage<br />
in seinem Keller ausgeweint hat.<br />
Hier winkt ganz sicher eine Aufwandsentschädigung,<br />
wenn Ihr dem Ungeziefer erfolgreich<br />
zu Leibe rückt.<br />
Damit das Heldensextett den Sieg davonträgt,<br />
müsst Ihr die taktischen Gefechte<br />
aus der isometrischen Perspektive koordinieren.<br />
Ganz egal, ob Ihr es mit einem<br />
Haufen Zombies, Piraten oder Wölfe aufnehmt<br />
– stets geht es hochkomplex und<br />
nach allen Regeln der DSA-Kunst zur Sache.<br />
So werden die Kämpfe in Runden abgewickelt.<br />
Im Hintergrund rattert das Zahlenwerk<br />
und klappern die Würfelwürfe, während<br />
Ihr Eure Recken befehligt und<br />
computergesteuerte Feinde auf Eure Aktionen<br />
reagieren. Natürlich nur dann, wenn<br />
ausreichend Aktionspunkte vorhanden<br />
sind. Wer keine Lust auf die zeitraubenden<br />
Gefechte hat, greift zum automatisierten<br />
Computerkampf und lehnt sich zurück. Wie<br />
schon bei der Charaktererstellung geht dabei<br />
aber der Spielspaß flöten. Zum Lohn<br />
winken reiche Beute, die Ihr unter den Helden<br />
verteilt, und Erfahrungspunkte. Wer in<br />
der Charakterstufe aufsteigt, darf sich an<br />
der Steigerung der Talente und Eigen-<br />
schaften versuchen – Würfelwurf inklusive.<br />
Ist die Karte des Orkgebietes nach<br />
zwei Jahren und zehn Monaten nicht zusammengesetzt<br />
und habt Ihr den Orkanführer<br />
mithilfe der Schicksalsklinge bis dahin<br />
nicht eigenhändig bezwungen, heißt es<br />
Game Over – ganz wie in guten, alten Zeiten<br />
eben.<br />
Benjamin Matthiesen/AG<br />
DSA-Historie<br />
1984 Schmidt Spiele veröffentlicht das<br />
Pen&Paper-Rollenspiel (DSA1)<br />
1985 „Das eherne Schwert“, erster Aventurien-Roman<br />
von Andreas Brandhorst<br />
1988 Zweites Regelwerk (DSA2)<br />
1990 „Das Schwarze Auge“ (Quartett-Spiel)<br />
1992 „Nordlandtrilogie: Schicksalsklinge“<br />
(Amiga-Rollenspiel)<br />
1992 Drittes Regelwerk (DSA3)<br />
1994 „Das Jahr des Greifen“, Roman-<br />
Trilogie von Wolfgang Hohlbein<br />
1994 „Nordlandtrilogie: Sternenschweif“<br />
(PC-Rollenspiel)<br />
1996 „Gueldenland“ (Multi User Dungeon)<br />
1996 „Nordlandtrilogie: Schatten über<br />
Riva“ (PC-Rollenspiel)<br />
2001 Viertes Regelwerk (DSA4)<br />
2006 Überarbeitung des vierten Regelwerks<br />
(DSA4.1 - aktuell)<br />
2008 „DSA: Drakensang“ (PC-Rollenspiel)<br />
2010 „Drakensang: Am Fluss der Zeit“<br />
(PC-Rollenspiel)<br />
2010 „DSA: Satinavs Ketten“ (PC-Adventure)<br />
2011 „DSA: Herokon Online“ (Browserspiel)<br />
2013 „DSA: Memoria“ (PC-Adventure)<br />
2013 „Demonicon“ (PC-Action-Rollenspiel)<br />
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