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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

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70<br />

<strong>Mick</strong> <strong>Jagger</strong><br />

Am 26. Juli 1943 wurde Michael Philip "<br />

<strong>Mick</strong>"<br />

<strong>Jagger</strong> in Dartford, Grafschaft Kent, England,<br />

geboren. Seit 50 Jahren ist das erste Kind des<br />

Sportlehrers Basil F. "<br />

Joe" <strong>Jagger</strong> und der gelegentlichen<br />

Avon-Beraterin Eva <strong>Jagger</strong> einer der berühmtesten Bewohner<br />

der Erde. Ein halbes Jahrhundert hat <strong>Mick</strong> hauptsächlich<br />

damit zugebracht, als singender Superstar mit der größten<br />

Rockband aller Zeiten rockmusikalische Maßstäbe für die<br />

Ewigkeit zu setzen, einer der bedeutendsten Komponisten<br />

des 20. Jahrhunderts zu sein und Vater von sieben Kindern zu<br />

werden. Genügend Gründe für die Flut von Glückwünschen,<br />

die am runden Geburtstag auf ihn niederprasseln werden.<br />

Hier ein paar spezielle Anmerkungen aus Sicht eines Fans.<br />

The Singer,<br />

Not The Song<br />

Von Hans-Jürgen Gün<strong>the</strong>r<br />

Fo<strong>to</strong>: © Bubi Heilemann<br />

Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt", sagt ein<br />

altes chinesisches Sprichwort. Der Startschuss für <strong>Mick</strong>s langen<br />

Musikweg fiel, als 1961 der Ökonomiestudent auf dem Bahnhof<br />

von Dartford den Kunsthochschüler Keith Richards traf –<br />

„<br />

und ein Stapel Blues-LPs „optische Botens<strong>to</strong>ffe" aussandte. Die beiden von<br />

dieser Musik infizierten Alpha-Wölfe beschlossen, selbst einzusteigen: Ihr<br />

Gespräch wurde so zu einem der folgenschwersten Momente der Rock-<br />

His<strong>to</strong>ry. Zunächst bot Londons Blues-Daddy Alexis Korner <strong>Mick</strong> & Keith<br />

gute Möglichkeiten der Kenntnisvertiefung und Weiterentwicklung. Die<br />

ursprünglich von Brian Jones initiierte Truppe übte, bis die Finger bluteten,<br />

und debütierte – noch als Rollin' S<strong>to</strong>nes – am 12. Juli 1962.<br />

Und der Rest ist Geschichte, aber keine Selbstverständlichkeit. Die Berufe von<br />

<strong>Mick</strong>s Eltern legten eine Musikkarriere ihres Sprösslings nicht gerade nahe. Es<br />

muss ein eher verstecktes Blues-Gen im Spiel gewesen sein, das <strong>Jagger</strong> genügte, um<br />

mit den fanatischen Musikern Keith Richards und Brian Jones sowie (etwas später)<br />

Bill Wyman und Charlie Watts als Fundament-Gießer eine verschworene Gemeinschaft<br />

zu bilden. Sie besteht im Kern bis in heutige Stadion-Rockzeiten. Blues-geprägte<br />

Musik ist der rote Faden bei den S<strong>to</strong>nes. Darum bekam der Blues von ihnen<br />

auch nie einen Trauerflor umgebunden. Im Gegenteil, er diente als Ausgangss<strong>to</strong>ff<br />

für eine musikalische Titanenleistung. Die Umformung des Mixes aus Muddy Waters,<br />

Chuck Berry, Jimmy Reed, Bo Diddley, Arthur Alexander und anderen in eine neue,<br />

eindeutig primär die weiße Jugend ansprechende „Beat-Blues-Musik" gelang; nicht<br />

zuletzt, weil <strong>Mick</strong> ein ebenso geschmeidiger wie ausdrucksstarker Vokalist war –<br />

und bis heute ist. Sein Wille, jede Art Lieder singen zu können, ist derart ausgeprägt,<br />

dass er schon<br />

deswegen ein<br />

Star werden<br />

musste.<br />

Eventuelle<br />

Fragezeichen<br />

hinter seinen<br />

Leistungen wurden<br />

schnell kleiner und verschwanden<br />

ab 1965 völlig.<br />

Der frühe S<strong>to</strong>nes-Song "The<br />

Singer, Not The Song" ist eine<br />

Business-Weisheit, aber nur<br />

wer mit großer Stimme gehaltvolle<br />

Songs perfekt singt,<br />

taugt zum wahren Stilisten.<br />

Exakt darum steht <strong>Jagger</strong> auf<br />

Augenhöhe mit Frank Sinatra,<br />

Scott Walker oder Sam Cooke,<br />

obwohl dieses Trio rein stimmlich<br />

sicher zu den noch Größeren<br />

zählt. Doch nie waren<br />

<strong>Mick</strong>s Leistungen mickrig oder bloß von skurrilem Unterhaltungswert.<br />

Natürlich wären 50 erfolgreiche S<strong>to</strong>nes-Jahre niemals ohne Keith, Brian und<br />

Charlie möglich gewesen, die <strong>Jagger</strong> ideale Rahmenbedingungen boten. Stets<br />

spielten die S<strong>to</strong>nes zielgerichtet, nie eine „Störsender-Musik",<br />

auch der gelegentlich übermächtige<br />

Krach wie etwa bei "Get Off Of My Cloud" ist<br />

immer wunderschöner Lärm. Die stilistische Flexibilität<br />

sorgte zudem für so <strong>to</strong>tal unterschiedliche<br />

Songs wie "Satisfaction", "The Last Time",<br />

"As Tears Go By" oder "Salt Of The Earth". Sie<br />

basierten auf der richtigen Managemententschei-<br />

Fo<strong>to</strong>: © goodtimes-pho<strong>to</strong>.de<br />

Seite 10 ■ <strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>

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