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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

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Riesen-Rückblick<br />

TIMELESS FLIGHT<br />

Von Uli Twelker<br />

Der Moody-Blues-Kern heute v.l.: Graeme Edge, John Lodge, Justin Hayward<br />

Du musst zu Originaltapes<br />

zurück. Es gab irre<br />

Ausgrabungen, vor allem<br />

bei den Live-Aufnahmen: n:<br />

Wir fanden ein komplettes<br />

es<br />

Konzert der Blue Jays,<br />

jener Gruppe, die Justin<br />

und ich Mitte der Siebziger iger hatten. Exzellent, vor allem,<br />

wenn du bedenkst, welche Aufnahmetechnik<br />

h man damals hatte. Unsere Band aus<br />

den Rocky Mountains, mit Tim (Tompkins, Cello),<br />

Tom (Tompkins, Viola) sowie Jim (Cockey, Violine),<br />

war noch nie auf einer Bühne; ihre akustischen Instrumente<br />

liefen normal über Mikros." Trotzdem<br />

klingt "Nights In White Satin" erstaunlich voll und<br />

originalgetreu. Das Stichwort: „Unser Boxed Set hat<br />

mich auch fragen lassen ,Spielen die Moody Blues<br />

ihre Songs originalgetreu genug?' Ich gehe nicht gern<br />

zu Künstlern, die neue Versionen anbieten, weil sie<br />

sich langweilen oder hip sein wollen. Das ist nicht<br />

hip! Wir haben vor Jahren einmal einen Remix von<br />

'Nights In White Satin' rausgebracht, auf dem ein<br />

In der klassischen Besetzung der ersten sieben Moody-Blues-Alben durfte jeder komponieren. n.<br />

Justin<br />

Hayward war (und bleibt) der Frontmann, er schrieb u.a. "Nights In White Satin". Mike Pinder entdeckte<br />

te<br />

das Sound-prägende Mellotron-Keyboard für die Band aus Birmingham und lieferte sich Soloschlachten<br />

hten<br />

mit Flötist, Harmonika-Mann und Harmoniesänger Ray Thomas. All die hochmusikalischen Abenteuer<br />

eu<br />

er<br />

wurden gebündelt von Graeme Edge, Drummer, Poet und auch Rezita<strong>to</strong>r. Bleibt der bescheidene, doch<br />

Seele & Songs entscheidend mitgestaltende John Lodge: Bassist, Solo- und Chorstimme sowie Au<strong>to</strong>r<br />

so unverzichtbarer Perlen wie "Ride My See-Saw", "I'm Just A Singer In A Rock'n'Roll Band" und einer<br />

er<br />

der schönsten Balladen unserer Zeit: "Isn't Life Strange". <strong>GoodTimes</strong> sprach mit John Lodge<br />

anlässlich der kolossalen 17-Scheiben-Box plus Moody-Blues- "<br />

Bibel" TIMELESS FLIGHT.<br />

Lodge wohnt seit langem in Cobham in der Grafschaft Surrey. Er hatte die<br />

Sixties-Stars um sich: Lennon in Weybridge, Harrison in Esher, Clap<strong>to</strong>n und<br />

Brooker um die Ecke in Ripley. „Schaust du dir die alten Moody-Fo<strong>to</strong>s an,<br />

wirst du Cobhams pit<strong>to</strong>reske Kulisse oft sehen", meint Lodge mit Blick auf die<br />

Box: „Das Beste war, sie vollendet in Händen zu halten. Wir hatten unsere Archive<br />

geöffnet, sahen dann nur PDFs. Dabei liebe ich das Haptische. In dem LP-großen<br />

Buch schafften es die Universal-Leute, eine illustrierte Geschichte der Moody Blues<br />

zu kreieren. Erinnerungstexte sind Einzelmeinungen. Sie betreffen oft gar nicht alle<br />

fünf Moodies. Bilder erzählen die His<strong>to</strong>rie: Die Band<br />

im Hinterhof mit Küchenschrott weist auf unsere<br />

Working-Class-Wurzeln hin. Du verfolgst, wie wir<br />

erst Anzüge tragen, schließlich wirklich lange Haare<br />

haben. Dann die Cover: Auf den ersten sieben Alben<br />

nahmen wir absichtlich keine Bandfo<strong>to</strong>s, es ging um<br />

die Gruppenidentität. Gleichzeitig durfte das Artwork<br />

die Musikintentionen nur andeuten. Jeder macht sich<br />

seinen Reim, da muss das Visuelle nebulös bleiben."<br />

Für John Lodge gab es Aha-Erlebnisse auch beim<br />

Anhören der Box: „Das war vor allem der Klang. Früher<br />

nahmen wir für Greatest Hits und anderes stets<br />

Tapes der zweiten oder dritten Generation, sogar<br />

remasterte CDs. Das ist doch eine verkehrte Welt!<br />

Moody Hippies in den 70er v.l.: Mike Pinder, Justin Hayward,<br />

John Lodge, Ray Thomas, Graeme Edge<br />

© Pressefo<strong>to</strong>s<br />

Seite 18 ■ <strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>

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