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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

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Das hatten auch ZZ Top erkannt. Ähnlich wie Lynyrd Skynyrd galt das Trio aus<br />

Hous<strong>to</strong>n, Texas, in den 70er Jahren als Aushängeschild des Südstaaten-Rock.<br />

Bis 1981 waren sieben Hard-Rock-getränkte Bluesalben entstanden, die durchweg<br />

Songmaterial erster Güte enthielten. Mit ELIMINATOR (März 1983) stellten ZZ<br />

Seite 72 <strong>GoodTimes</strong> 4/2013 <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong><br />

Dass es aber nicht zwingend notwendig war, sich an Lynyrd Skynyrd zu<br />

orientieren, um in den 70ern als Südstaaten-Rocker erfolgreich zu sein, belegen<br />

Namen wie die Marshall Tucker Band oder Black Oak Arkansas. Während<br />

die MTB neben sauber ausgearbeiteten, Country-beeinflussten Rocknummern<br />

(Geige, Saxofon und Flöte waren zentrale Instrumente) auch jazzige Jams<br />

zuließen, machten Black Oak Arkansas – aus Black Oak in Arkansas –<br />

breitbeinigen Heavy Rock. Dabei stach vor allem der charismatische Frontmann<br />

James Mangrum<br />

(Jim Dandy) hervor. Er<br />

sah mit seinen langen<br />

blonden Haaren blendend<br />

aus, hatte eine<br />

unglaubliche Bühnenpräsenz<br />

und eine<br />

Stimme, die nach dem<br />

Knarren von Dachbodenbrettern<br />

klang.<br />

1965 als The Knowbody<br />

Else gegründet,<br />

war das Debüt THE<br />

KNOWBODY ELSE<br />

(1969) noch arg den<br />

psychedelischen Verwirbelungen<br />

der Hippies<br />

Top allerdings die Kuh aufs Scheunendach. h Sie befeuerten ihr treibendes Heavy-Rockmaterial<br />

mit zwirbelnden Syn<strong>the</strong>sizer-Klängen und ließen in den Videos verhaftet. 1969 erfolgte<br />

die Umbenennung in Black<br />

scharenweise Strandnixen ihre Möpse durchs Bild baumeln. Mehr Zeitgeist ging Oak Arkansas, weshalb 1971<br />

nicht. Oder vielleicht doch ... wenn sich Billy Gibbons und Dusty Hill ihre Bärte noch einmal eine selbst betitelte<br />

Marsha Tucker Band<br />

hätten abrasieren lassen. Aber die blieben wie ein Relikt aus alten Tagen dran –<br />

LP folgte, die es dann aber schon in sich hatte. Interessanterweise sind<br />

und wurden so zum Markenzeichen der Gruppe. Dass es allerdings<br />

eine Sou<strong>the</strong>rn-Rockformation gewagt hatte, die traditionellen Pfade<br />

Parallelen<br />

Redbone<br />

zu<br />

nicht<br />

zu verlassen, wirkte für die Szene wie eine kalte Dusche. Molly Hatchet<br />

zogen zum Beispiel mit THE DEED IS DONE (1984) nach – und schon<br />

der Opener "Satisfied Man" hätte das Zeug zum Chartsstürmer gehabt.<br />

Während der Sechser um Gitarrist Dave Hlubek mit dem modischen<br />

Schnickschnack im Sound durchaus noch Erfolge verbuchen konnte,<br />

blieben Blackfoot damit auf der Strecke.<br />

von der Hand<br />

zu weisen, die<br />

damals mit ihrem<br />

von Funk,<br />

Soul, Rock und<br />

Psychedelic<br />

geprägten Stil<br />

Sie waren 1969 vom Schwarzfuß-Indianer Rickey Medlocke in<br />

ziemlich angesagt<br />

waren. BOA<br />

Jacksonville, Florida, gegründet worden. Für Lynyrd Skynyrd, denen<br />

er 1970 beitrat, verwarf er die Pläne einer eigenen Band vorerst,<br />

holte sie 1971 aber bereits wieder aus der Versenkung. Von Beginn<br />

entwickelten<br />

sich zu echten<br />

an <strong>the</strong>matisierten Blackfoot die Situation der Indianer in den USA<br />

und spielten eine enorm harte Version des Sou<strong>the</strong>rn Rock. Dennoch<br />

klangen auch in Medlockes Bande die Einflüsse Lynyrd Skynyrds an<br />

(zum Beispiel "Not Ano<strong>the</strong>r Maker", NO RESERVATIONS, 1975). Vor<br />

Black Oak Arkansas<br />

allem in den Balladen donnerten Blackfoots Gitarrenmelodien auf Augenhöhe<br />

mit denen der lokalen<br />

Arbeitstieren i und veröffentlichten einschließ-<br />

i lich ihres (zweiten) Debüts und Livedokumenten<br />

Kontrahenten ("Highway bis 1978 nicht weniger als 13 Alben – sämtlich<br />

Song", STRIKES, 1979).<br />

Deutliche Veränderungen<br />

recht erfolgreich, auch wenn keines die Top 50<br />

erreichte.<br />

zeichneten sich bereits<br />

D<br />

zwei Monate nach der ie Charlie Daniels Band steht für ein weiteres<br />

Sou<strong>the</strong>rn-Rock-Phänomen. Wenn<br />

Veröffentlichung von ZZ<br />

Tops ELIMINATOR ab, der Mann manchmal doch eher nach einer<br />

als Blackfoot, verstärkt reinen Country-Rockband zu klingen schien,<br />

durch Ken Hensley (Uriah<br />

Heep), das keyboardlastige<br />

überraschte er mal mit Blues und Soul, dann wieder mit Jazz und<br />

Disco. Am bekanntesten dürfte "The Devil Went Down To Georgia" vom 79er<br />

Heavy-Metalalbum<br />

Dreifach-Platin-Al-<br />

SIOGO veröffentlichten.<br />

bum MILLION MILES<br />

Die LP ist stark, beendete<br />

aber – ähnlich wie THE<br />

DEED IS DONE von Molly<br />

Hatchet – den 1978 losgetretenen<br />

REFLECTIONS sein. Daniels,<br />

der immer wieder<br />

mit Musikern der Marshall<br />

Tucker Band zu-<br />

kommerziellen<br />

sammenarbeitete und<br />

Erfolg. Und so wurde der<br />

Hybrid aus Melodic Metal<br />

und geglättetem Sou<strong>the</strong>rn<br />

Rock, VERTICAL SMILES<br />

auf deren Alben auftauchte,<br />

macht bis heute<br />

Musik und hat weder<br />

seine Ausrichtung noch<br />

(1984), zum Abgesang einer<br />

bestechenden Karriere.<br />

sichten<br />

seine politischen An-<br />

Blackfoot<br />

Charlie Daniels Band<br />

verändert.<br />

Fo<strong>to</strong>: © goodtimes-pho<strong>to</strong>.de<br />

ZZ Top<br />

Fo<strong>to</strong>: © Kocour/goodtimes-pho<strong>to</strong>.de<br />

Jim<br />

Dandy

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