GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

Mick Jagger 70
Von Bernd Matheja
Er ist der bedeutendste noch aktive
Rockstar. Hunderte von Millionen schwer,
Top-Komponist, Hit-Lieferant. Frauen,
Kinder, Scheidungen, Geizhals-Image.
Alles bekannt, alles 1000 Mal abgefeiert.
Am 26. Juli hat er 70. Geburtstag,
beste Wünsche werden ihn überfluten.
Klar, auch GoodTimes gratuliert dem
charismatischen Frontmann, dreht aber
zur Feier des Ehrentages den Spieß mal
eigennützig um und wünscht sich was
vom Jubilar:
Mr. J.,
rücken Sie die
Roten Teufel'
'
raus!
Foto: © CM Source
An Geburtstagen drehen Betroffene gern an der Uhr – rückwärts.
Bei Mick Jagger lohnt sich das Kurbeln ins Jahr 1992. Im Gebälk
der Rolling Stones als Band knirschte es wie so oft, „eigene Wege"
lautete mal wieder das Stichwort. Und die (Ex-)Kollegen waren in
der Tat aktiv unterwegs: Das Charlie Watts Quintet veröffentlichte im Mai
A TRIBUTE TO CHARLIE PARKER WITH STRINGS, Ronnie Wood ließ im September
SLIDE ON THIS vom Haken; Bill Wyman (Oktober) präsentierte STUFF,
im selben Monat kam Glimmer Twin II, Keith Richards, mit MAIN OFFENDER in
die Hufe. Stellt sich die Frage: Und was war mit dem Mikro-Meister? Meister?
Die Mick-Jagger-Solo-Alben SHE'S
THE BOSS (1985; UK #4, US #13)
und PRIMITVE COOL (1987; UK #26, US
#41) blieben an den Ladentischen hinter
den Erwartungen zurück. Kritikernasen
blieben weltweit gerümpft. Und fanseitig
standen – und stehen sich bis heute
– die Allesschlucker und die FBE („Fraktion
Blankes Entsetzen") gegenüber: Mit
dem
kantig-angeschmuddelten
Rocksound
der
Stones hatten die
geleckten
80er-
Jahre-Alleingänge
der „Lippe" nicht
viel zu tun und
sollten es wohl
auch gar nicht. Kumpel Keith,
bitterböse, formulierte es so:
„Die Albumtitel sagen doch
schon alles. Mich erinnert das
an Hitlers ‚Mein Kampf': Jeder
besaß es, nur niemand hat's
gelesen."
Nach fünf Jahren Pause
blies Jagger zwischen
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