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CD<br />
REVIEWS<br />
(“Trouble Is A Lonesome Town”) ab.<br />
Von der Idee bis zum fertigen Album<br />
vergingen sechs Jahre – wohl auch ein<br />
Rekord!<br />
(OneSideDummy/Cargo, 2013,<br />
10/44:41) hjg<br />
JUDAS PRIEST<br />
THE COMPLETE ALBUMS<br />
COLLECTION<br />
Sie ernannten sich einst zu den „Metal<br />
Gods ”, und diesen Status haben<br />
sich Judas Priest seit 1969 hart erarbeitet.<br />
Zunächst als Bluesband mit<br />
Sänger Al Atkins von Birmingham<br />
aus aktiv, war die klassische Besetzung<br />
mit Sänger Rob Halford, den<br />
Gitarristen K.K. Downing (bis 2011,<br />
Nachfolger: Richie Faulkner) und<br />
Glenn Tip<strong>to</strong>n sowie Bassist Ian Hill<br />
und wechselnden Schlagzeugern<br />
(seit 1990: Scott Travis) 1974 erstmals<br />
auf dem oft wiederveröffentlichten<br />
ROCKA ROLLA zu hören.<br />
Erste Resultate der musikalischen<br />
Selbstfindung wurden auf SAD<br />
WINGS OF DESTINY (1976) und<br />
ein Jahr später auf SIN AFTER SIN<br />
erkennbar – die Cover-Version von<br />
Joan Baez’ “Diamonds And Rust”<br />
bewies Mut zu Ungewöhnlichem<br />
(später folgten Fleetwood Macs<br />
“Green Manalishi”, Spooky Tooths<br />
“Better By You, Better Than Me”).<br />
Einen enormen Qualitätssprung bescherte<br />
STAINED GLASS 1978;<br />
KILLING MACHINE (1978, USA:<br />
HELL BENT FOR LEATHER) demonstrierte<br />
zunehmendes Gespür<br />
für die Verbindung von eingängigen<br />
Melodien und brachialer Wucht. Das<br />
Live-Album UNLEASHED IN THE<br />
EAST (1979) und BRITISH STEEL<br />
(1980, mit den Klassiker “Metal<br />
Gods” und “Living After Midnight”)<br />
verhalfen dem Quintett an die Spitze<br />
der New Wave Of British Heavy<br />
Metal – und der Rest ist Geschichte.<br />
Inklusive der kommerzieller angelegten<br />
Alben wie DEFENDERS OF<br />
FAITH (1984) oder der umstrittenen<br />
Synthie-getriebenen Innovationsversuche<br />
auf TURBO (1986). Sämtliche<br />
Studiowerke (inklusive des<br />
Konzeptwerks NOSTRADAMUS<br />
(2008) und Live-Alben bis zu A<br />
TOUCH OF EVIL LIVE (2009) sind<br />
enthalten, allesamt remastert und<br />
in der Regel mit mehreren Bonus-<br />
Tracks ergänzt. Lediglich die beiden<br />
Alben mit Ripper Owen anstelle des<br />
zeitweilig ausgestiegenen Halford<br />
(JUGULATOR/1997, DEMOLI-<br />
TION/2001) fehlen, so dass man<br />
von einer gelungenen Werkschau-<br />
Box mit insgesamt 17 CDs sprechen<br />
kann, die im Booklet auch entsprechend<br />
begleitet wird.<br />
(Sony <strong>Music</strong>, 2013)<br />
pro<br />
MARCUS BONFANTI<br />
SHAKE THE WALLS<br />
War ja nur eine Frage der Zeit, bis<br />
sich endlich jemand erfolgreich<br />
auf die Fährte von Joe Bonamassa<br />
macht. Dabei ist dies ausdrücklich<br />
als Kompliment zu verstehen und<br />
nicht als Vorwurf an Marcus Bonfanti.<br />
Denn das, was der Londoner mit<br />
italienischer Herkunft mit SHAKE<br />
THE WALLS abliefert, kann man<br />
ohne Zweifel schon jetzt zu den<br />
besten Blues-Rockalben des Jahres<br />
zählen. Druckvoll drängt sich seine<br />
Gitarre in den Vordergrund; wenn es<br />
sein muss, sorgt eine funkig-soulige<br />
Hammondorgel für <strong>to</strong>nnenschwere<br />
Erdung, durchgehend klasse Rhythmusarbeit<br />
von Bass und Schlagzeug,<br />
dazu eine Stimme von rockig rau bis<br />
bluesig krächzend – so einfach geht<br />
gute Musik! Na ja, ganz so einfach<br />
ist es natürlich nicht, doch was sich<br />
nach seinen ersten beiden (auch<br />
nicht schlechten!) Alben abzeichnete,<br />
nämlich dass er sich beim Aufbau<br />
der Songs, bei den Arrangements,<br />
beim herrlichen Vintage-Klang und<br />
letztendlich beim Songwriting selbst<br />
langsam steigern konnte, führt nun<br />
dazu, dass Marcus Bonfanti mit<br />
SHAKE THE WALLS seine verdiente<br />
Ernte einfahren wird.<br />
(Jigsaw/Rough Trade, 2013,<br />
11/40:46) us<br />
GENE CLARK<br />
HERE TONIGHT /<br />
THE WHITE LIGHT DEMOS<br />
Gene<br />
Clarks<br />
kommerzielles<br />
Scheitern trotz<br />
künstlerischer<br />
Höhenflüge<br />
gehört<br />
zweifelsfrei<br />
zu den<br />
größten Tragödien der Rock-His<strong>to</strong>ry.<br />
Die Byrds verließ er 1966, weil er<br />
kein Popstar werden wollte; anschließende<br />
Alben mit den Gosdin Bro<strong>the</strong>rs<br />
und Doug Dillard kassierten vor allem<br />
Kritikerlob. 1970 zog sich Clark in ein<br />
kalifornisches Kaff zurück, lebte mit<br />
seiner alsbaldigen Frau Carlie in einer<br />
umgebauten Garage, fand – noch ohne<br />
Drogen – zu innerer Ruhe und schrieb<br />
die phantastischen Songs für sein<br />
ers tes „echtes” Solo-Album WHITE<br />
LIGHT (1971), das bis heute zu den<br />
Höhepunkten der Singer/Songwriter-<br />
Kunst gehört. Nachgereicht werden<br />
jetzt die Demos, unüberhörbar ohne<br />
jeden Stress nur mit warmherziger<br />
Stimme, akustischer Gitarre und<br />
Mundharmonika eingespielte Rohfassungen,<br />
die stilistisch stark an den Bob<br />
Dylan der NASHVILLE SKYLINE-<br />
Zeit erinnern. Nicht alle Lieder fanden<br />
auch den Weg auf die Originalausgabe<br />
von WHITE LIGHT; “Opening Day”<br />
und “Winter In” erschienen erst 2002<br />
als Bonus-Tracks auf einer Neuauflage.<br />
“Jimmy Christ” gibt’s nur auf der<br />
obskuren Byrds-Col lection WHIN<br />
OPPICE. Und “Here Tonight”, “For<br />
No One” und “Please Mr. Freud” sind<br />
sogar erstmals hier zu hören. Somit ist<br />
Rock<br />
sonnenklar: Dieses Album bereichert<br />
jede ernsthafte Clark-Sammlung aufs<br />
Feinste!<br />
(Omnivore/Soulfood, 2013,<br />
12/45:06) hjg<br />
HERMAN RAREBELL &<br />
FRIENDS<br />
ACOUSTIC FEVER<br />
Da will einer<br />
seine<br />
Vergangenheit<br />
zu Geld<br />
machen.<br />
Könnte man<br />
meinen angesichts<br />
iht der Tatsache, Tt dass der frühere<br />
Scorpions-Schlagzeuger Herman<br />
Rarebell 13 Songs seiner Ex-Band<br />
neu aufgenommen hat. Aber erstens<br />
hat er an allen mitgeschrieben.<br />
Und zweitens bringt er sie in wirklich<br />
neuer Form zu Gehör: Er hat<br />
sie weitgehend akustisch, aber eben<br />
nicht komplett unplugged einge spielt.<br />
Durch die Flamenco-Gitarren von<br />
Corey Whitehead und José An<strong>to</strong>nion<br />
Rodriguez gewinnen sie eine neue<br />
Dimension. Dazu holte sich Rarebell<br />
für jede Nummer den jeweils perfekt<br />
passenden Sänger. Herausragend<br />
in<strong>to</strong>niert John Parr (“Passion Rules<br />
The Game”), aber auch Bobby Kimball,<br />
Don Dokken, Jack Russell, Alex<br />
Ligertwood, Michael Voss, Doogie<br />
White, Paul Shortino, Gary Barden,<br />
Johnny Gioeli, Tony Martin, Michael<br />
Nagy und George Daniels überzeugen.<br />
Wie das Gesamtwerk.<br />
(MFP, 2013, 13/48:45) pro<br />
TRIBUTE<br />
BREAKING BARRIERS<br />
Die Barrieren, die die schwedischen<br />
Prog-Rocker Tribute 1986 mit ihrem<br />
zweiten Album aus dem Weg räumten,<br />
bestanden aus (imaginären) Grenzsteinen<br />
zwischen Prog-, Symphonic- und<br />
Jazz-Rock, Folk, aber auch Rock-Pop.<br />
In ihren meist instrumental angelegten<br />
Stücken vermengten die Schweden, bei<br />
denen erstmals auch Drummer Pierre<br />
Moerlen mitmischte, Elemente dieser<br />
Spielarten in typischer 80er-Jahre-Manier.<br />
Sehr eingängig, teilweise geradezu<br />
radiotauglich tönte die vielköpfige<br />
Truppe, die auch Saxofon, Vibrafon,<br />
Glockenspiel, Marimba, Timpanis, Tin<br />
Whistle und afrikanische Perkussion<br />
zum Einsatz brachte und ihre Kompositionen<br />
so ganz eigen kolorierte. Das<br />
Resultat ist auch nach 27 Jahren geradezu<br />
angenehm zu hören – und Assoziationen<br />
in Richtung des damaligen<br />
Schaffens von Mike Oldfield liegen<br />
nahe.<br />
(Sireena/Broken Silence, 1986,<br />
7/41:58) pro<br />
THE GREEK THEATRE<br />
LOST OUT AT SEA<br />
Die ausgeschlafenen jungen S<strong>to</strong>ckholmer<br />
tauften sich nach der berühmten<br />
Spielstätte in Los Angeles und kommen<br />
daher wie ein Workshop aus Kevin<br />
Ayers, frühen Pink Floyd und zeitlosen<br />
Zombies. Romantische Melodien, kla-<br />
<strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 43<br />
Klaus Bönisch für KBK GmbH präsentiert:<br />
19.08. Bonn // 20.08. Hanau // 21.08. Berlin<br />
23.08. Leipzig // 24.08. München<br />
22.10. Dresden // 24.10. Erfurt // 25.10. Regensburg<br />
26.10. Berlin // 29.10. Düsseldorf // 31.10. Stuttgart<br />
01.11. Dortmund // 02.11. Mannheim<br />
07.11. Chemnitz // 08.11. Berlin // 09.11. Hannover<br />
12.11. Hamburg // 13.11. Dortmund // 15.11. Kempten<br />
16.11. Hof // 18.11. Ros<strong>to</strong>ck // 19.11. Leipzig<br />
22.11. Bielefeld // 23.11. Heilbronn<br />
19.10. Berlin // 22.10. Hamburg // 23.10. Dortmund<br />
25.10. Karlsruhe // 26.10. München // 27.10. AT-Wien<br />
29.10. CH-Pratteln // 30.10. Nürnberg // 01.11. Leipzig // 02.11. Köln<br />
Infos & Tickets unter: www.ticketmaster.de / www.kb-k.com