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CD<br />
REVIEWS<br />
MOYA BRENNAN &<br />
CORMAC DE BARRA<br />
AFFINITY<br />
Um Zuneigung (AFFINITY) geht es in<br />
den Liedern, die Clannad-Sängerin Moya<br />
Brennan und der Harfenvirtuose Cormac<br />
de Barra für ihre zweite „Voices & Harps”-<br />
Zusammenarbeit ausgesucht haben. Wie<br />
gewohnt wechseln sich dabei gemeinsam<br />
komponierte Stücke mit Traditionals aus<br />
ihrer irischen Heimat ab, dazu noch eine<br />
verträumte Cover-Version von Chris<strong>to</strong>pher<br />
Cross’ “Sailing”. Erhaben, mystisch und<br />
wunderschön!<br />
(Wild Heart Mangment/da <strong>Music</strong>, 2013,<br />
12/43:44) us<br />
KRIS KRISTOFFERSON<br />
FOR THE GOOD TIMES –<br />
THE BEST OF<br />
Von Jerry Lee Lewis<br />
bis Janis Joplin<br />
bedienten sich zahlreiche<br />
Kollegen bei<br />
Kris Kris<strong>to</strong>fferson,<br />
machten viele seine<br />
Lieder zu Welthits.<br />
Ob einem seine eigenen, meistens ziemlich<br />
schmucklos daherkommenden Versionen<br />
gefallen, war und bleibt Geschmackssache.<br />
Fakt dagegen ist die durchweg hohe Qualität<br />
seiner Kompositionen, 38 ausgesuchte<br />
Beispiele seiner Songwriterkunst auf zwei<br />
CDs, noch dazu hochwertig dokumentiert im<br />
24-seitigen Booklet, da gibt es absolut nichts<br />
zu mäkeln ...<br />
(Union Square/Soulfood, 2013,<br />
19/64:59, 19/66:58) us<br />
TIM BENDZKO<br />
AM SEIDENEN FADEN<br />
Beflügelt vom enormen Erfolg seines Debüts,<br />
ausverkaufter Tourneen und seines<br />
souveränen Juror-Einsatzes bei „The Voice<br />
Kids” ist Tim Bendzko mit AM SEIDENEN<br />
FADEN ein starkes zweites Album gelungen.<br />
Hörbar gereift und oft in nachdenklicher<br />
Stimmung erzählt er seine Geschichten<br />
über Liebe, Sehnsüchte und innerer<br />
Zerrissenheit, lässt musikalisch oft weniger<br />
mehr sein und liegt damit genau richtig.<br />
(Columbia/Sony <strong>Music</strong>, 2013, 14/55:12) us<br />
TONY MORTIMER<br />
SONGS FROM THE SUITCASE<br />
Mit wildem, ungestümem Pop eroberten<br />
East 17 Mitte der 90er die Herzen der Mädels,<br />
denen Take That zu weichgespült und<br />
die Backstreet Boys zu durchgestylt waren.<br />
Tony Mortimer, einer der Jungs aus dem<br />
Londoner East End, wagt jetzt mit SONGS<br />
FROM THE SUITCASE einen Neubeginn.<br />
Feingeistiger Pop für die Lounge, Anspieltipp:<br />
“Rain In England”, das Duett mit Julian<br />
Lennon, das je zur Hälfte an die Beatles<br />
und an die Kinks erinnert.<br />
(F.O.D./H’Art, 2013, 11/38:58) us<br />
VARIOUS ARTISTS<br />
DONNERHALLEN ROCK<br />
Dass in der Veltins-Arena nicht nur Schalke<br />
04 spielt, sondern auch schon einige Rockbands<br />
ihre Visitenkarte abgegeben haben,<br />
dürfte nicht nur in Gelsenkirchen bekannt<br />
sein. Auf der Doppel-CD DONNERHAL-<br />
LEN ROCK gibt es jetzt (Studio-)Kostproben<br />
dieser Bands, von Revolverheld<br />
(“Keine Liebeslieder”) über H-Blockx (“Hi<br />
Hello”) bis zu Motörhead (“The Chase Is<br />
Better Than The Catch”). Mit dabei auch<br />
die Knappen (“Kein Weg ins Licht”) sowie<br />
die Lokalmatadore (“Das Steigerlied”).<br />
(Splitt Entertainment/Rough Trade,<br />
2013, 14/49:27, 14/57:54) tk<br />
XAVIER NAIDOO<br />
BEI MEINER SEELE<br />
Neben seinem Job als Juror bei „The Voice<br />
Of Germany” und seinem höchst erfolgreichen<br />
Nebenprojekt Xavas (mit Rapper<br />
Kool Savas) hat Xavier Naidoo im letzten<br />
halben Jahr auch noch Zeit gefunden,<br />
an neuen Liedern zu arbeiten. Wie immer<br />
werden sich an den sehr persönlich ausgefallenen<br />
Songs von BEI MEINER SEELE<br />
die Geister scheiden, doch warum er als<br />
einzige Fremdkomposition den Ärzte-<br />
Song “Junge” – von Heino bis zu den Toten<br />
Hosen schon längst zu Tode gecovert<br />
– ausgewählt hat, dürfte selbst hartgesottenen<br />
Naidoo-Fans ein Rätsel bleiben.<br />
(Naidoo Records/Tonpool, 2013,<br />
13/50:32) us<br />
CULTURE CLUB<br />
20 YEAR ANNIVERSARY<br />
Zehn Jahre nach der<br />
Erstausgabe<br />
gibt’s<br />
das<br />
Jubiläumskonzert<br />
des UK-Popquartetts<br />
Culture<br />
Club zum 20-Jährigen<br />
2002 in der<br />
Royal Albert Hall unverändert neu als CD/<br />
DVD-Paket. Mit den Hits “Karama Chameleon”,<br />
“Church Of The Poisoned Mind”<br />
und “Do You Really Want To Hurt Me” und<br />
weniger bekannten Songs. Gute Pop-Unterhaltung,<br />
auf DVD mit zwei Songs mehr sowie<br />
vielen Fo<strong>to</strong>s, Interviews und Exzerpten<br />
aus Boy Georges „Taboo”-<strong>Music</strong>al.<br />
(Angel Air/Fenn, 2003, CD: 17/76:28,<br />
DVD: 120 Min.)<br />
pro<br />
EARL THOMAS CONLEY<br />
ONCE IN A BLUE MOON –<br />
RCA SINGLES 1981–1992<br />
Earl Thomas Conley ist ein typischer Vertreter<br />
des in den 80er Jahren aufgekommenen<br />
New Country, der enorm mit dem<br />
Pop flirtete. Manch ein Song hat mehr<br />
von den Schmachtfetzen eines Lionel Richie,<br />
nicht zuletzt weil die unsäglichen<br />
Keyboardsounds dieses Jahrzehnts auch<br />
im Country ihre unüberhörbaren Spuren<br />
hinterließen. Nichtsdes<strong>to</strong>trotz serviert<br />
diese Single-Zusammenstellung astreine<br />
Country-Pop-Kost. Herausragend sind jene<br />
Songs, die Conley im Duett vorträgt. Unter<br />
anderem mit Emmylou Harris in “We Believe<br />
in Happy Endings”.<br />
(Yellow/SPV, 2013, 16/53:14,<br />
15/54:33) jub<br />
STATE COWS<br />
THE SECOND ONE<br />
Für ihr zweites Werk konnten Daniel Andersson<br />
(voc, g) und Stefan Olofsson (keys)<br />
auf die Mithilfe prominenter Kollegen bauen.<br />
Michael Landau übernahm die Gitarre<br />
auf “This Time”, Ian Bairnson steuerte seinen<br />
typischen Alan-Parsons-Gitarrensound<br />
für “I Got Myself Toge<strong>the</strong>r” bei, L.A.-<br />
Legende Jay Graydon gastierte bei “In The<br />
City”, Bill Champlin übernahm das Mikro<br />
für “Finally Fair And Balanced”. Feinster,<br />
jazzig angehauchter Adult-Rock zwischen<br />
Steely Dan, Chicago und To<strong>to</strong>.<br />
(Avenue Of Allies/H’Art, 2013,<br />
10/50:25) tk<br />
APE SKULL<br />
APE SKULL<br />
Das seit 2008 existierende italienische Trio<br />
tritt in der klassischen Besetzung Gitarre,<br />
Bass und Drums an und huldigt der „goldenen<br />
Rock-Ära”, also der Zeit Ende der<br />
60er/Anfang der 70er Jahre. Bei diesen Parametern<br />
liegt der Bezug zu Cream oder zur<br />
James Gang nahe. So tönt auch ein rockiger<br />
Triosound mit Anklängen an Psycho-Rock,<br />
Blues-Funkeinsprengseln und rauen Gitarrensolos<br />
aus den Boxen. Die großen Vorbilder<br />
bleiben unerreicht, doch die Band ist<br />
hörbar mit Spaß bei der Sache.<br />
(Heavy Psych Sounds, 2013, 9/45:04) rg<br />
NEW ORDER<br />
LIVE AT BESTIVAL 2012<br />
Vor rund 50.000<br />
Zuschauern war der<br />
Auftritt von New<br />
Order beim 2012er<br />
Bestival auf der Isle<br />
Of Wight eines der<br />
Highlights. Jetzt gibt<br />
es diese auch auf CD, zeigen sich die britischen<br />
New-Wave-Veteranen immer noch<br />
in Top-Form. Und das nicht nur mit ihren<br />
alten Hits wie “Blue Monday”, “True Faith”<br />
oder (aus Joy-Division-Zeiten) “Love Will<br />
Tear Us Apart”, mit “Krafty” hat es auch<br />
ein Song aus ihrem 2005er Comeback<br />
WAITING FOR THE SIREN’S CALL ins<br />
Liveprogramm geschafft.<br />
(Pias/Rough Trade, 2013, 13/72:22) us<br />
THE BURNING CROWS<br />
BEHIND THE VEIL<br />
Als Special Guests waren sie mit den<br />
Quireboys über den Winter auf Tour, jetzt<br />
erscheint (nach ihrer EP “Never Had It<br />
So Good”) mit BEHIND THE VEIL das<br />
Debütalbum der Burning Crows. Dabei<br />
orientieren sich die Briten fast durchgängig<br />
an klassischem Hard Rock, wie man<br />
ihn seit den 70ern aus ihrer Heimat kennt.<br />
Ohne Tadel auch der druckvolle Sound, für<br />
den mit Nick Prine (The Darkness, Oasis,<br />
Bruce Springsteen) ein erfahrener Produzent<br />
sorgte.<br />
(Burning Crows Records/Cargo, 2013,<br />
14/63:52) tk<br />
TOM KELL & EMIKO<br />
WOODS<br />
GLORY BOUND<br />
Vor zwei Jahren begann Tom Kell damit,<br />
zusammen mit der jungen Countrysängerin<br />
Emiko Woods in der Kirche seines Heima<strong>to</strong>rtes<br />
Lakewood aufzutreten. Die ständig<br />
wachsende Fangemeinde, die zu diesen lockeren<br />
Auftritten strömte, führte jetzt dazu,<br />
dass die beiden mit GLORY BOUND ein<br />
Album mit Songs aus diesem Programm<br />
aufgenommen haben. Elf wunderschön glitzernde,<br />
gemeinsam geschriebene Americana-Diamanten,<br />
noch dazu mit einer gelassen<br />
souveränen Studiotruppe (u.a. Bob Glaub, TJ<br />
Hill und Carlos Rivera) eingespielt.<br />
(Glory Bound/Import, 2013, 11/36:22) us<br />
Kurzvorstellungen<br />
HUBERT VON GOISERN<br />
IM JAHR DES DRACHEN –<br />
LIVE 2012<br />
Zurückgekehrt von seinen Ausflügen nach<br />
Afrika, Tibet und ins Donaudelta ist Hubert<br />
von Goisern IM JAHR DES DRACHEN<br />
wieder bei sich selbst angekommen. Auf<br />
der letztjährigen „Brenna Tuats Tour” stand<br />
er mit vergleichsweise kleiner Band auf der<br />
Bühne, entschlackte seiner Lieder bis auf<br />
den groovigen Kern, liefern die zwei CDs<br />
einen mitreißenden Querschnitt durch 30<br />
(!) Karrierejahre – und er überraschte sein<br />
Publikum dabei mit alten Gassenhauern aus<br />
der Alpinkatzen-Zeit wie “Koa Hiatamadl”.<br />
Stark!<br />
(Blankomusik/Sony <strong>Music</strong>,<br />
2013, 9/45:44, 9/45:16) us<br />
FOSSEN & STRUIJK BAND<br />
CLUBBING<br />
Das<br />
holländische<br />
Bluesquartett<br />
um<br />
Robbert<br />
Fossen<br />
(voc, g, harp) und<br />
Peter Struijk (g) begeistert<br />
auf seiner<br />
aktuellen CD mit au<strong>the</strong>ntischem<br />
ti h Chicago-Blues. Fossen spielt<br />
eine <strong>to</strong>lle Blues-Harmonika und überzeugt<br />
mit formidablem, rauem Gesang, während<br />
Bandmate Struijk für abwechslungsreiche<br />
Gitarrensolos sorgt, ob mit Bottleneck<br />
oder schön gepickt, immer passend. Die elf<br />
Songs, darunter Klassiker wie “Rosalie”<br />
oder “Can’t Be Satisfied”, vergehen wie im<br />
Fluge. Eine packende Bluesscheibe!<br />
(Blues Boulevard/H’Art, 2013,<br />
11/62:30) rg<br />
BRUCE SOORD WITH<br />
JONAS RENSKE<br />
WISDOM OF CROWDS<br />
Zwei erfolgreiche Frontmänner, Bruce Soord<br />
von The Pineapple Thief und Jonas Renske<br />
von Kata<strong>to</strong>nia, haben sich für WISDOM OF<br />
CROWDS eine kurze Auszeit von ihren regulären<br />
Bands genommen, um gemeinsam<br />
an neuen Songs zu arbeiten. Dabei ist das<br />
Ergebnis alles andere als vorhersehbar: Krachend<br />
harten Prog-Rock hätte man erwartet,<br />
tanzbare Electrobeats, Trip-Hop-Effekte und<br />
Reminiszenzen an New Wave, Krautrock<br />
und 80er-Synthie-Pop bekommt man geboten:<br />
überraschend (und) gut!<br />
(Kscope/edel, 2013, 9/57:04) us<br />
PUR<br />
SCHEIN & SEIN LIVE<br />
„Das 1000. Konzert Live aus Berlin” ist der<br />
Untertitel dieser Doppel-CD (auch als Doppel-DVD/Blu-ray<br />
erhältlich), auf der man<br />
der runderneuerten Band aus Bietigheim<br />
dabei zuhören kann, wie sie ihren zahlreichen<br />
Fans ihr aktuelles Album SCHEIN<br />
& SEIN (... sowie natürlich das eine oder<br />
andere ältere Lied) auf der Konzertbühne<br />
vorstellt. Dabei wird wieder einmal deutlich,<br />
welch ausgezeichnete Liveband Pur<br />
noch immer sind, wie es ihr (angetrieben<br />
von Frontmann Hartmut Engler) scheinbar<br />
mühelos gelingt, selbst in riesigen Hallen<br />
engen Kontakt zum Publikum zu halten.<br />
Eine Fähigkeit, die man gar nicht hoch genug<br />
einschätzen kann ...<br />
(<strong>Music</strong> Pur/Universal, 2013,<br />
12/69:06, 15/68:25) us<br />
Seite 56 ■ <strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>