26.02.2014 Aufrufe

GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CD<br />

REVIEWS<br />

sogar Platz für Countrytöne war (“We<br />

Have Passed Away”). Die klug und sorgfältig<br />

erdachte Mischung funktioniert<br />

noch heute abstrichlos, so dass die Wiederveröffentlichung<br />

speziell für Genre-<br />

Fans sehr erfreulich ist!<br />

(Kismet/Soulfood 2013, 14/62:10) hjg<br />

WHITESNAKE<br />

LITTLE BOX ‘O’ SNAKES – THE<br />

SUNBURST YEARS 1978–1982<br />

Pünktlich zum 35.<br />

Geburtstag<br />

von<br />

White snake erschien<br />

vor knapp zwei Jahren<br />

mit der BOX<br />

‘O’ SNAKES eine<br />

luxuriöse (und leider<br />

immer noch sündhaft dhft teure, zwischenzeitlich<br />

auch aus dem Programm genommene)<br />

Box im LP-Format, in der mittels zehn<br />

CDs und einer DVD auf die Jahre 1978<br />

bis 1982 zurückgeblickt wurde. Sowohl<br />

vom Format als auch vom Inhalt her abgespeckt<br />

erscheint nun die kleine Schwester<br />

dieser Rückschau, die LITTLE BOX<br />

‘O’ SNAKES. Aus rechtlichen Gründen<br />

mussten die beiden BBC-Live-CDs sowie<br />

die DVD weichen, das Booklet wurde<br />

von 90 auf 16 Seiten reduziert. Was sich<br />

aber glücklicherweise nicht geändert hat,<br />

ist die Qualität der acht Alben, mit denen<br />

David Coverdale & Co. in dieser Zeit bis<br />

in die Top-Etage des britischen Melodic<br />

Metal aufstiegen. Mit TROUBLE (1978),<br />

LOVE HUNTER (1979), READY AN’<br />

WILLING (1980), COME GET IT (1981)<br />

sowie SAINTS AN’ SINNERS (1982) sind<br />

alle Studio-Alben aus den aufeinanderfolgenden<br />

fünf Jahren dieses Zeitraums<br />

enthalten, genauso wie die beiden Livemitschnitte<br />

LIVE AT HAMMER SMITH<br />

(1978) und LIVE ... IN THE HEART OF<br />

THE CITY (1980), die seinerzeit enthaltene<br />

White-Vinyl-EP SNAKEBITE wurde<br />

in eine normale 4-Track-CD umgewandelt.<br />

Und da auch beim Preis kräftig abgespeckt<br />

wurde, ist die „kleine” Box auf alle Fälle<br />

eine ernstzunehmende Alternative ...<br />

(EMI, 2013, 8 CDs)<br />

tk<br />

INFAMIS<br />

IM WESTEN DER HIMMEL<br />

Regisseur Wim Wenders hat bei Musikdokumentationen<br />

wie „Buena Vista Social<br />

Club”, aber auch mit äußerst gelungenen<br />

Soundtracks von Filmen wie „Bis ans<br />

Ende der Welt” und „In weiter Ferne, so<br />

nah” seinen guten Musikgeschmack bewiesen.<br />

Da verwundert es nicht, dass der<br />

Maestro irgendwann ein eigenes Musiklabel<br />

am Start hat. Die erste von Wenders<br />

<strong>Music</strong> präsentierte Band ist Infamis. Die<br />

Berliner Formation gibt es schon seit über<br />

25 Jahren, umso schöner, dass Wenders<br />

sie nun unter seine Fittiche genommen<br />

hat. Das sechste Album IM WESTEN<br />

DER HIMMEL rechtfertigt den späten<br />

Erfolg. Die Musik von Infamis ist eine<br />

gelungene Mischung aus Crime & City<br />

Solution, 16 Horsepower und – durch<br />

die deutschen Texte – Element Of Crime.<br />

YouTube-Ausschnitte machen vor allem<br />

auf Livetermine neugierig, die für Herbst<br />

versprochen sind.<br />

(Wenders <strong>Music</strong>/Rough Trade 2013,<br />

14, 55:51) an<br />

CARLA OLSON<br />

HAVE HARMONY,<br />

WILL TRAVEL VOL. 1<br />

Die mit allen Flüssigkeiten vom Edelparfüm<br />

bis zum Dreckwasser gewaschene US-Rockerin<br />

Carla Olson hat schon etliche gelungene<br />

Alben vorgelegt, auf denen sie ihre Mischung<br />

aus Hard Rock, Blues, Country und<br />

Folk umsichtig aufbereitet hat und sich bei<br />

Bedarf auch der Unterstützung von Größen<br />

wie <strong>Mick</strong> Taylor und Gene Clark sicher sein<br />

konnte. Nun legt sie eine Sammlung von persönlichen<br />

Lieblingssongs anderer Künstler<br />

vor und beweist dabei ein glückliches Auswahlhändchen:<br />

Die Vorlagen stammen nicht<br />

nur von Weltbekannten wie Del Shannon<br />

(“Keep Searchin”), Gene Clark (“She Don’t<br />

Care About Time”), P.F. Sloan (“Upon A<br />

Painted Ocean”) oder Buddy Holly (“Love’s<br />

Made A Fool Of You”), sondern es sind auch<br />

Songwriter aus der – vermeintlich – zweiten<br />

wie Chris <strong>Jagger</strong>, Steven Van Zandt und<br />

Moby Grapes Jerry Miller/Don Stevenson<br />

und sogar dritten Reihe wie Paul Kennerley<br />

und James Intveld vertreten. Letztgenannter<br />

ist auch als singender und Gitarre<br />

spielender Duettpartner dabei und liefert<br />

einen guten Job ab, ebenso wie Peter Case,<br />

Richie Furay, Scott Kempner, Juice New<strong>to</strong>n,<br />

Ex-Byrd John York und Rob Waller von der<br />

aktuellen Semi-Kultgruppe I See Hawks In<br />

L.A. Das Album ist durchgehend geglückt,<br />

wobei freilich auffällt, dass die bekanntesten<br />

Songs nicht unbedingt die Höhepunkte sind<br />

... Macht nichts, hoffentlich folgt alsbald<br />

Vol. 2 dieses sinnvollen Unternehmens.<br />

(Continental Coast/inakustik 2013,<br />

12/44:02) hjg<br />

PAT TRAVERS<br />

CAN DO<br />

Allein die Cover-Version<br />

des Eurythmics-<br />

Hit “Here Comes The<br />

Rain Again” lohnt<br />

den Kauf der neuen<br />

Pat-Travers-CD CAN<br />

DO. Der kanadische<br />

Edelgitarrist lit i t gibt der einstigen Pop-Hymne<br />

einen geradezu zwingenden Drive, überhöht<br />

die stampfende Mono<strong>to</strong>nie und verleiht dem<br />

Stück mit fließenden Soli eine unerwartete<br />

Dramatik. Aber anders als einst Marylin<br />

Manson, die mit “Sweet Dreams” von eben<br />

jenen Eurythmics einen Song benötigten,<br />

um auf dem entsprechenden Album wenigstens<br />

eine herausragende Nummer zu haben,<br />

sprießt bei Travers die Eigenkreativität nur<br />

so. Zwar gibt es mit dem Instrumental “Keep<br />

Calm & Carry On” den obliga<strong>to</strong>rischen<br />

Angeber-Part, ansonsten agiert Travers hingegen<br />

sehr songdienlich. Es zählen Melodie<br />

und Stimmung, nicht technische Raffinessen.<br />

Natürlich sind auch die vorhanden –<br />

allerdings unaufdringlich. CAN DO wartet<br />

mit ausschließlich großen Songs auf, die mal<br />

straight, dann wieder bluesig aus den Boxen<br />

schallen. Und alles mit einem anständigen<br />

Härtegrad garniert.<br />

(Frontiers/Soulfood, 2013, 12/55:13) jub<br />

PETER BRUNTNELL<br />

RETROSPECTIVE<br />

Der britische Liedermacher Peter Bruntnell<br />

hat seit 1995 neun Alben unters Volk<br />

gebracht, die ihm eine respektable Fangemeinde<br />

beschert haben. Auch sprechen<br />

Rock<br />

viele Kollegen, darunter so illustre Namen<br />

wie Peter Buck (R.E.M.), Kurt Wagner<br />

(Lambchop), Jay Farrar (Son Volt) und die<br />

UK-Nachwuchsdiseuse Rumer nur Gutes<br />

über ihn. Aber Fans kann man ja nie genug<br />

haben, und die vorliegende RETROSPEC-<br />

TIVE ist sehr geeignet, eine erkleckliche<br />

Anzahl zu ernten. Denn sie bringt durchweg<br />

melodisch starke Songs zwischen britischer<br />

Kühle, kalifornischen Harmonien<br />

und dezenter Psychedelia-Würzung. In<br />

besten Momenten erinnert Bruntnells von<br />

gehobenen folk-rockigen Vorstellungen<br />

geprägte Musik sogar an Ikonen wie Nick<br />

Drake und John Martyn, und selbst etwas<br />

schwächere Songs rutschen nie ins Belanglose<br />

ab. Ganz nebenbei beweist Bruntnell<br />

auch noch, dass es mit Fleiß, Können und<br />

Weitsicht durchaus möglich ist, über lange<br />

Zeit hinweg auf konstant hohem Niveau zu<br />

arbeiten, man ist nicht „verpflichtet”, seine<br />

besten Taten gleich aufs Debüt zu packen<br />

und dann schleichend abzubauen, wie es<br />

so viele <strong>to</strong>ll startende Acts an sich haben.<br />

Beste Tracks: “I Want You”, “Shot From A<br />

Spring”, “By The Time My Head Gets To<br />

Phoenix” und “Ghost Dog”.<br />

(Loose <strong>Music</strong>/Rough Trade,<br />

2013, 17/76:15) hjg<br />

THE PIRATES<br />

LAND OF THE BLIND<br />

Als Trio waren The<br />

Pirates mit <strong>Mick</strong><br />

Green (g, voc, seit<br />

1962 dabei!) und<br />

seinen beiden schwedischen<br />

Mitstreitern<br />

B.J. Anders (b, voc)<br />

und Romek Parol (dr) Mitte der 90er unterwegs.<br />

1996 spielte der Dreier LAND<br />

OF THE BLIND ein, mit einer für Green<br />

so typischen Mixtur aus (Pub-)Rock, R&Bschwangeren<br />

Momenten und auch Popmelodien,<br />

die manchmal an eine eigenwillige<br />

Mischung aus Springsteen, S<strong>to</strong>nes und<br />

Ian Hunter erinnert. Die Wahl der beiden<br />

Cover-Versionen war eigenwillig (Billy<br />

Fury, Cyril Neville/Allen Toussaint), beide<br />

setzte Green aber gelungen und inspiriert<br />

um. Die Soli des 2010 Vers<strong>to</strong>rbenen deuten<br />

an, warum ihn Kollegen wie Van Morrison,<br />

Bryan Ferry oder Paul McCartney an ihre<br />

Seite holten. Die Originalversion der CD ist<br />

mit drei live ziemlich abrockenden Bonus-<br />

Tracks erfrischend angereichert.<br />

(Angel Air/Fenn, 1996, 15/49:25) pro<br />

THE DRIFTERS<br />

ROCK<br />

Längst überfällig war die Zusammenstellung<br />

der Rock’n’Roll-Songs einer der besten<br />

schwarzen Gesangsformationen aller<br />

Zeiten, der Drifters.Wie gewohnt haben<br />

die Bear-Family-Archivjäger auch für die<br />

neueste Ausgabe der „Rock”-Reihe genau<br />

das Material ausfindig gemacht (und<br />

hervorragend aufbereitet!), das man sich<br />

als Sammler wünscht. Unter anderem die<br />

Originalversionen von Titeln wie “Money<br />

Honey”, “Such A Night” (später höchst erfolgreich<br />

von Elvis Presley kopiert), “Ruby<br />

Baby” und “Drip Drop” (beides Top-Ten-<br />

Hits für Dion). Dazu zahlreiche, nur wenig<br />

bekannte alternative Versionen, die gleichzeitig<br />

einen Streifzug durch die Geschichte<br />

der Leadsänger der Drifters bieten, von<br />

<strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!