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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s Mick Jagger (Vorschau)

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König Arthur & Ben Cartwright<br />

© Pressefo<strong>to</strong>/Warner <strong>Music</strong><br />

David Hanselmann (l.) und Chris Evans (r.) beim Shooting zum neuen Album<br />

Sein Musikstudium hat den Engländer Chris<br />

Evans-Ironside einst nach Hamburg verschlagen.<br />

Dort profilierte er sich als Syn<strong>the</strong>sizer-Pionier<br />

und Filmmusikkomponist, arbeitete mit<br />

Drafi Deutscher und Nino de Angelo, gehörte<br />

zeitweise Mixed Emotions und Masquerade<br />

an und kooperierte mit Novalis-Keyboarder<br />

Lutz Rahn. Mit Sänger David Hanselmann<br />

nahm er Anfang der 80er Jahre zwei bemerkenswerte<br />

Prog-Rockalben auf: STONEHENGE<br />

(1980) und SYMBOLS OF THE SEVEN SACRED<br />

SOUNDS (1981). Das lange vergriffene<br />

STONE HENGE, das den Mythos von S<strong>to</strong>nehenge<br />

und die Artus-Saga verbindet, hat das Duo<br />

nun überarbeitet und<br />

mit drei neuen Tracks<br />

sowie einer Neueinspielung<br />

angereichert. Ein<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

Wie kam es zur Wiederveröffentlichung?<br />

Chris Evans: David und ich sind vor etwa zwei Jahren<br />

von unserer damaligen Plattenfirma Warner angesprochen<br />

worden, die es neu auflegen wollten.<br />

David Hanselmann: Wir wollten es aber nicht nur remastern,<br />

sondern das Ganze einen Schritt nach vorn<br />

führen. Außerdem wollten die mehr als nur die bekannten<br />

Titel.<br />

Evans: 1980 hatte ich auch schon das Thema König<br />

Arthur und Guinevere, das aber nicht mehr auf die<br />

LP passte, und eine Doppel-LP war nicht erwünscht.<br />

Die Ideen von früher habe ich wieder aufgegriffen,<br />

ein bisschen verändert, weil man sich in 30 Jahren als<br />

Komponist und Mensch natürlich auch verändert und<br />

weiterentwickelt hat. Und wir haben "Genesis" an den<br />

Anfang gestellt, weil es Sinn machte – beim Original<br />

war es ja das erste Stück auf der zweiten LP-Seite.<br />

Hanselmann: Wir wollten das Projekt damals eigentlich<br />

weiterführen, und in diesem Kontext wurden auch<br />

schon Stücke erarbeitet; sehr schöne Titel, und die hat<br />

Chris wieder aufgegriffen und modernisiert.<br />

Wer hat das hebräische Intro gesprochen,<br />

das ja auch das Alte Testament<br />

eröffnet?<br />

Evans: Der Hamburger Schauspieler Friedrich<br />

Schütter, die Stimme von Ben Cartwright in<br />

der Fernsehserie „Bonanza".<br />

Was hatte dich überhaupt zu STONE-<br />

HENGE inspiriert?<br />

Evans: Ich bin in der Nähe der his<strong>to</strong>rischen<br />

Kultstätte aufgewachsen. Manchmal sind wir<br />

am Wochenende als Familie da hingefahren,<br />

auch zu anderen Orten wie Cadbury, Salisbury<br />

Plain oder Glas<strong>to</strong>nbury. Als Kinder haben<br />

wir an diesen Steinen gespielt. Ich habe mich<br />

schon immer für Geschichte, für Religion und<br />

Mystik interessiert – und das hat mich, neben<br />

Fo<strong>to</strong>: © Stefan Hoyer<br />

den Kindheitserinnerungen, zu diesem Songzyklus<br />

inspiriert.<br />

Wie kam es zu eurer Zusammenarbeit?<br />

Evans: David und ich hatten uns 1976 kennen gelernt,<br />

wir waren uns sympathisch und haben gut kooperiert.<br />

Wir nahmen "Sunrise" und "Salisbury Plain"<br />

in Hamburg auf, quasi als Demo, und haben das Ganze<br />

dann in Frankfurt eingespielt, noch bevor wir bei<br />

Warner landeten.<br />

Du hast schon sehr früh mit Syn<strong>the</strong>sizern<br />

gearbeitet und bei STONEHENGE traditionelles<br />

und elektronisches Instrumentarium<br />

verbunden ...<br />

Evans: Ich habe mir 1969 einen ARP 2600 Syn<strong>the</strong>sizer<br />

gekauft, der damals um die 10.000 Mark kostete.<br />

Da an den in Deutschland nicht ranzukommen war,<br />

habe ich ihn mir in Holland besorgt. Mein Problem<br />

war, dass ich keine Ahnung hatte, wie das Teil funktioniert.<br />

Ich musste einen<br />

Kollegen von der Musikhochschule hschule fragen, der mehr<br />

darüber wusste. Ich brauchte vier, fünf Jahre, bis ich<br />

ernsthafte Aufnahmen damit machen konnte. 1980<br />

gab es schon neuere, einfachere Geräte.<br />

Ihr habt dann den Nachfolger SYMBOLS<br />

aufgenommen.<br />

Evans: Mal schauen, wie STONEHENGE läuft. Vielleicht<br />

können wir dann ja SYMBOLS auch für eine<br />

Wiederveröffentlichung remastern und ein bisschen<br />

bearbeiten.<br />

Wie sieht es mit einer modernen Fortführung<br />

der beiden Alben aus?<br />

Hanselmann: Das weiß man nie. Es ist jetzt nichts<br />

konkret in Planung, aber natürlich hat die lange Arbeit<br />

an diesem Projekt Erinnerungen heraufbeschworen.<br />

Wir merkten, dass wir immer noch gut miteinander<br />

können. Man wird sehen, unter Umständen ja<br />

– aber eine gute Idee allein reicht nicht, man<br />

will ja nicht nur eine Platte damit machen,<br />

sondern es müsste dann auch ein bisschen<br />

darüber hinausgehen.<br />

David, du hast mit UFO, Canned<br />

Heat und vielen anderen gearbeitet,<br />

hast eigene Sachen gemacht. Herausforderungen<br />

ohne Ende?<br />

Die Herausforderungen suchen ja auch mich!<br />

Es gibt nichts Schlimmeres als Stillstand und<br />

nichts Schlimmeres als ein „jetzt habe ich<br />

meine Nische, das mache ich jetzt ewig". Ich<br />

bin musikalisch wel<strong>to</strong>ffen, bin ein großer Fan<br />

von R&B und Soul, mag Rock und viel Country.<br />

Es ist in unserer Schubladengesellschaft<br />

manchmal ein Problem, dass man nicht über<br />

den Tellerrand hinausblickt.<br />

Philipp Roser<br />

Seite 28 ■ <strong>GoodTimes</strong> 4/2013 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> m<strong>the</strong><br />

<strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong><br />

<strong>80s</strong>

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