Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)

Titelthema
Vorbeugen: Im Lauf eines Lebens mit Diabetes können
schwere Folgeerkrankungen auftreten; häufig sind Erkrankungen
der großen Blutgefäße (Makroangiopathie); sie sind
ein großes Risiko für die Entwicklung eines Schlaganfalls,
Herzinfarkts und von Durchblutungsstörungen der Beine
– durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) der Halsschlagadern,
der Herzkranzgefäße und Beinarterien. 44 Prozent
der Menschen mit Typ-2-Diabetes haben solche Diabetesfolgen!
An zweiter Stelle (40 Prozent) rangieren Erkrankungen
der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathien): Sie
führen zu diabetischen Folgeerkrankungen an den Augen,
den Nieren und den Nerven – durch Schädigungen der
Durchblutung im Bereich der Netzhaut des Auges, der Nieren
und der Nerven; aufgrund der Schädigung der Nerven
kann es auch zu einem Diabetischen Fußsyndrom kommen.
65 Prozent der Diabetiker haben solche Folgeerkrankungen,
fast 20 Prozent haben mindestens zwei der genannten Komplikationen;
die Lebenserwartung der Betroffenen sinkt um
geschätzte 6 bis 7 Jahre. Jährlich sterben weltweit fast 4 Mio.
Menschen an Diabetesfolgen – etwa die Hälfte gehen zurück
auf Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Der Typ-2-Diabetes ist in vielen Industrienationen häufigster
Grund für ein Nierenversagen oder für eine Erblindung im
Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Die Zahl der Typ-2-Diabetiker
steigt drastisch. Somit ist von höchstem Interesse und gesundheitsökonomisch
sehr bedeutsam, Folgeerkrankungen
zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu
erhalten.
Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger
Siehe auch:
■ Folgeerkrankungen an den Gefäßen: So können Sie
Ihr Risiko drastisch mindern Seite 20
■ Vermeiden oder stoppen: das „Diabetische
Fußsyndrom“ Seite 24
■ Diabetes und Herzerkrankungen: Von einem
„gefährlichen Paar“! Seite 28
Foto: fotolia
Diabetes-Journal 2 /2013
www.diabetes-journal.de
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