Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)

Titelthema
de, den Gewichtstrend umzudrehen,
könnte man die Zahl der neu
Betroffenen deutlich reduzieren.
Und auch die Menschen, die schon
Typ-2-Diabetes haben, hätten automatisch
eine bessere Stoffwechsellage,
die sich sicher günstig auswirken
würde auf die Entstehung
Diabetes-Journal 2 /2013
mikro- und makrovaskulärer Diabetesfolgen.
Interessante Neuentwicklungen
Bestandteile eines Closed-Loop-Systems
Messung der
Gewebsglukose
(Glukosesensor
mit Datentransmitter)
Glukosesensor
Handheld-
Computer mit
mathematischen
Algorithmen
zur
Ermittlung der
Insulindosierung
und vorausschauend
des Glukosespiegels
Foto: fotolia
Kontrollsystem
Beispiele für künftige Medikamente
sind Wirkstoffe, die Folgeerkrankungen
an den kleinen Gefäßen
reduzieren sollen – bei Typ-
1- wie bei Typ-2-Diabetes. Es geht
um neue Substanzen, die die gestörte
Gefäßfunktion, speziell der
ganz kleinen Gefäße, normalisieren
und so direkt schützen sollen
vor der Entstehung bzw. vor dem
Fortschreiten einer diabetischen
Nephropathie.
Ein Beispiel, um das Fortschreiten
einer diabetischen Retinopathie
zu verhindern, sind Medikamente,
die das Wachstums neuer
Kapillaren am Augenhintergrund
hemmen sollen. Bezüglich der Folgerkrankungen
sind also nicht nur
Medikamente in Entwicklung, die
Abgabe des
Insulins
(so kurzwirksam
wie
möglich)
Insulinpumpe
Geschlossener Kreis: Eine Insulinpumpe ist gekoppelt mit einem Glukosesensor und
steuert abhängig vom Glukoseverlauf die Insulinzufuhr – und hält so den Blutzucker
im Zielbereich.
aktuelle Glukosekonzentration
– gekoppelt mit einem Glukosesensor
und abhängig vom Glukoseverlauf
– die Insulinzufuhr steuert
und den Blutzucker so im Zielbereich
hält. Erste Erfolge lassen
sich hier bereits nachweisen.
Ein Problem bleibt nach wie vor Wissenschaft
die Kontrolle des Blutzuckers Hindernisse nach beim Closed-Loop
Mahlzeiten, da selbst die kurzwirksamen
Analoginsuline eines für ein sol­
Architektur
Closed-Loop-Systems
ches etwas zu langsam wirken.
Wenn man hier ein funktionierendes
den Überlegungen System hätte, ergibt könnte sich der
Aus
die Blutzucker Architektur bei den eines Betroffenen für Alltagsanwendungebil
und normnah in realististischen
einem Blutzu­
sta­
Closed-Loop-Systems.
ckerbereich gehalten werden, Seitens der
der unbedenklich Hardware ist besteht für das dieses Risiko lediglich
Diabetesfolgen aus einer an externen großen und Insu-
klei­
für
linpumpe nen Gefäßen. und Dieses dem Therapieprinzip
wäre Beide auch Komponenten zur Therapie sind des
Glukosesensor.
auf Typ-2-Diabetes dem Markt denkbar. verfügbar. Das ◼
entscheidende Bindeglied ist die
Software – unabhängig davon, ob
diese in einer der beiden Komponenten
inte griert ist oder auf einem
externen Pocket-Computer
läuft –, welche die Algorithmen
zur gesteuerten Insulinabgabe
auf Grundlage der gemessenen
Glukosewerte Dr. med. Thorsten beinhaltet. Siegmund Diese
hat Klinik auch für die Endokrinologie,
notwendigen Kompromisse
Dia betologie eines und Angiologie Alltagssystems
zu
Städt.
berücksichtigen
Klinikum München
oder
GmbH,
besser
Klinikum Bogenhausen
abzufangen. Würde nämlich der
E-Mail: thorsten.siegmund@
Glukosesensor im Gefäßsystem
klinikum-muenchen.de
messen, die Insulininfusion vor
die Pfortader der Leber geschaltet
und zusätzlich bei
www.diabetes-journal.de
abfallenden
Blutzucker als Mitverursacher
der Folgeerkrankung optimieren,
sondern auch solche, die die Folgeerkrankung
direkt am Gefäß beeinflussen
sollen.
Für den Typ-1-Diabetes wird intensiv
am Closed-Loop geforscht:
Ziel ist es, eine Art künstlicher
Bauchspeicheldrüse zu schaffen,
die den Blutzucker selbständig reguliert.
Hierunter kann man sich
eine Insulinpumpe vorstellen, die
»»
Medikamente sind in der Entwicklung,
die Folgeerkrankungen
direkt am Gefäß beeinflussen sollen.
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