Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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Titelthema<br />
26<br />
damit sie nicht an die Nachbarzehen<br />
drücken. Außerdem ist ratsam,<br />
in regelmäßigen Abständen einen<br />
Podologen aufzusuchen.<br />
5Aufgrund der reduzierten<br />
Schweißproduktion ist<br />
die Haut von Diabetikern häufig<br />
schuppig und trocken. Trockene,<br />
rissige Haut ist eine Eintrittspforte<br />
für Infektionen. Wenn man eine<br />
spröde und trockene Haut feststellt,<br />
ist es oberstes Gebot, die<br />
fehlende Schweißsekretion durch<br />
gutes Eincremen der Füße zu ersetzen.<br />
Es sollten Pflegecremes oder<br />
-schäume bevorzugt werden, die<br />
»»<br />
Wichtig bei trockener Haut ist<br />
gutes Einreiben mit Cremes und<br />
Schäumen, die rasch einziehen.<br />
Ihr Arzt sollte<br />
regelmäßig Ihre<br />
Füße ansehen:<br />
Denken Sie daran,<br />
in der Sprechstunde<br />
Schuhe<br />
und Strümpfe<br />
auszuziehen – im<br />
Zweifel auch ungefragt.<br />
rasch einziehen und gleichzeitig<br />
Feuchtigkeit spenden. Die Elastizität<br />
der Haut wird so erhöht.<br />
6Zur Prävention mechanischer,<br />
chemischer oder thermischer<br />
Verletzungen sollte vermieden werden,<br />
barfuß, in Strümpfen oder in<br />
offenen Schuhen zu gehen. Aufgrund<br />
des gestörten Wärme- und<br />
Kälteempfindens kann es bei Betroffenen<br />
durch Gebrauch einer<br />
Wärmflasche oder Heizdecke zu<br />
Verbrennungen kommen (Verbrennungsgefahr!).<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Aufgrund der reduzierten Schweißproduktion ist die Haut von Diabetikern häufig<br />
schup pig und trocken. Die Füße gut abzutrocknen und einzucremen, ist deshalb ratsam.<br />
7Aus hygienischen Gründen<br />
sollten die Strümpfe täglich<br />
gewechselt werden. Das Material<br />
sollte atmungsaktiv sein (Wolle,<br />
Baumwolle, Mikrofaser) und keine<br />
einengenden Bündchen oder drückende<br />
Nähte haben. Helle Farben<br />
sind zu bevorzugen, um eventuelle<br />
Verletzungen schnell zu erkennen.<br />
8Fußverletzungen bei Diabetikern<br />
werden in ca. 50 Prozent<br />
durch ungeeignete Schuhe<br />
verursacht. Das Tragen adäquater<br />
Schuhe ist somit eine wichtige<br />
präventive Maßnahme – Ihr Arzt<br />
sollte sich ruhig auch Ihre Schuhe<br />
ansehen bei den regelmäßigen<br />
Untersuchungen. Beim Schuhkauf<br />
sollten Sie genau auf Größe, Weite<br />
und Sitz achten. Passendes Schuhwerk<br />
abends kaufen, denn zu dieser<br />
Zeit sind die Füße meist dicker<br />
– und man läuft nicht Gefahr, dass<br />
die neuen Schuhe später drücken.<br />
Sie sollen aus weichem Oberleder<br />
ohne Vorderkappe gefertigt sein,<br />
mit wenig biegsamen Sohlen, weicher<br />
Einlage und durchgehender<br />
Innensohle ohne drückende Nähte<br />
oder Ösen. Besonders wichtig<br />
ist eine gute Fußbettung mit individuell<br />
angefertigten Einlagen aus<br />
Weichschaum. Zur Not Maßschuh<br />
anfertigen lassen. Wichtig ist jedoch,<br />
dass sowohl Schuhe als auch<br />
Einlagen regelmäßig überprüft und<br />
bei Abnutzung erneuert werden.<br />
9Richtig gefährlich wird es für<br />
Dia betiker mit Neuropathie,<br />
wenn das Schmerzempfinden gestört<br />
ist. Nur wenige Stunden z. B. auf einem<br />
Brotkrümel oder Steinchen herumzulaufen,<br />
ohne den Fremdkörper<br />
zu spüren, genügt, um eine Wunde<br />
entstehen zu lassen. Deswegen<br />
sollte vor jedem Anziehen eine Untersuchung<br />
der Schuhe auf Fremdkörper<br />
durchgeführt werden.<br />
10<br />
Neue Schuhe sollten allmählich<br />
eingetragen werden,<br />
anfangs nur eine halbe Stunde<br />
mit anschließender Überprüfung<br />
der Füße auf Druckstellen.<br />
11<br />
Richtiges Verhalten bei<br />
Verletzungen: Auch kleine<br />
Wunden stellen bei Diabetikern<br />
einen medizinischen Notfall<br />
dar und müssen unverzüglich von<br />
einem qualifizierten Arzt behandelt<br />
werden. Der Fuß muss entlastet<br />
werden.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Foto: Schuppelius