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Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)

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Medizin<br />

Die Regeln des Alkohol-Konsums …<br />

Ein paar Regeln, die Diabetiker beim Alkohol-<br />

Genuss unbedingt beachten sollten:<br />

• Trinken Sie möglichst keinen hochprozentigen<br />

reinen Alkohol (Wodka etc.) – eher Wein oder<br />

Bier in kleinen Mengen.<br />

• Essen Sie immer etwas dazu (Kohlenhydrate in<br />

Form von Brezeln, Salzstangen etc.).<br />

• Die Kohlenhydrate im Alkohol (z. B. Bier) nie mitberechnen<br />

bei der Injektion des Insulins.<br />

• Über Nacht eher einen höheren Blutzucker<br />

(z. B. 200 mg/dl oder 11,1 mmol/l) akzeptieren!<br />

• Alkoholfreie Biersorten (die schmecken!) bevorzugen<br />

– enthalten keinen Alkohol und viel weniger<br />

Kalorien als herkömmliche Biere.<br />

• Fahren Sie unter Alkohol-Einfluss nie Auto (Hypoglykämie-Gefahr)!<br />

Foto: fotolia<br />

Die Alkohol-Grenzwerte für Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> liegen nach<br />

neuesten <strong>Diabetes</strong>-Ernährungsleitlinien<br />

für Frauen praktisch nur<br />

noch bei 10 g Alkohol (etwa ¼ l<br />

Wein) und für Männer mit <strong>Diabetes</strong><br />

bei 20 g Alkohol (½ Flasche<br />

Bier) pro Tag. Im Zusammenhang<br />

mit Alkohol müssen Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> neben der Wirkung<br />

des Insulins auch andere Faktoren<br />

berücksichtigen, die eine Unterzuckerung<br />

fördern – z. B. körperliche<br />

Aktivität wie Sport, Tanzen<br />

oder auch Sex!<br />

Alkohol ist heute für Diabetiker<br />

in geringen Mengen sicher unbedenklich<br />

zur Förderung des Wohlbefindens<br />

– besonders zum Essen<br />

und in Gesellschaft; auf der anderen<br />

Seite werden die chronischen<br />

<strong>Folgen</strong> des Alkohols oft verharmlost.<br />

Je nach erblicher Veranlagung,<br />

psychischer Verfassung und<br />

Umweltsituation kann sich bei<br />

dem einen früher, bei dem anderen<br />

später eine Abhängigkeit entwickeln,<br />

die oft so langsam und<br />

unauffällig voranschreitet, dass<br />

sie kaum bemerkt wird. Wird sie<br />

auffällig, ist häufig schon ein chronisches<br />

Stadium erreicht, das nur<br />

sehr schwer zu behandeln ist. Zum<br />

anderen hat Alkohol grundsätzliche<br />

negative Effekte, die Diabetiker<br />

berücksichtigen sollten:<br />

Was gerade Diabetiker<br />

wissen sollten<br />

Toxischer Leberschaden (direkte<br />

Giftwirkung)<br />

Wer auch nur kleine Mengen Alkohol<br />

regelmäßig trinkt, riskiert eine<br />

Leberverfettung (Fettleber) bis<br />

hin zur Leberzirrhose. Die Leber<br />

ist dann oft nicht mehr in der Lage,<br />

genug Zucker zu speichern und somit<br />

bedarfsgerecht abzugeben z. B.<br />

im Rahmen einer Unterzuckerung.<br />

Toxische Schäden an Magen,<br />

Darm und Bauchspeicheldrüse<br />

Direkte Giftwirkungen durch den<br />

Alkohol finden sich im Mund, in<br />

der Speiseröhre, an den Zähnen,<br />

im Magen-Darm-Trakt und auch<br />

in Form einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

– diese<br />

haben fast 30 Prozent aller Alkoholiker.<br />

Sie kann zu einer kompletten<br />

Zerstörung der Betazellen<br />

führen (pankreopriver <strong>Diabetes</strong>:<br />

<strong>Diabetes</strong> durch eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung).<br />

Sexualstörungen<br />

Störungen der Sexualität zeigen<br />

sich oft in Form von Erektionsstörungen<br />

beim Mann und einem Libidoverlust<br />

(Verlust des sexuellen<br />

Verlangens) bei der Frau – manchmal<br />

schon sehr früh.<br />

Polyneuropathien<br />

Nicht selten sind Nervenschäden<br />

auf chronischen Alkoholabusus<br />

zurückzuführen – besteht gleichzeitig<br />

eine schlechte Blutzuckereinstellung,<br />

dann kann sich der<br />

Manche Betroffene berichten noch<br />

von Spät-Unterzuckerungen am<br />

nächsten Vormittag!<br />

Probleme beim Sex<br />

Alkohol schön und<br />

gut – aber dafür<br />

Potenzstörungen<br />

riskieren? Da hört<br />

der Spaß auf!<br />

Foto: fotolia<br />

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www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013

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