Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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<strong>Diabetes</strong> life<br />
Fabian Brüggemann (31)<br />
„Mit dem Diabetologen<br />
philosophieren“<br />
Wer Fabian Brüggemann kennenlernt, trifft auf einen<br />
selbstbewussten Mann, der ganz selbstverständlich mit<br />
seinem <strong>Diabetes</strong> lebt. Gedanken macht er sich trotzdem<br />
darüber. Ein Interview mit einem, der bemerkenswert<br />
offen mit diesem Teil seines Lebens umgeht.<br />
Steckbrief<br />
Name: Fabian Brügggemann<br />
Alter: 31 Jahre<br />
Typ-1-<br />
<strong>Diabetes</strong>: seit 20 Jahren<br />
Beruf: Projektmitarbeiter Uni<br />
Köln, Wirtschaftsinformatiker<br />
Hobbys: Sport, Reisen<br />
Kontakt: fabianbrueggemann@web.de<br />
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Ein helles Büro mit Schreibtischen,<br />
Computern, Telefonen –<br />
der Arbeitsplatz von Fabian Brüggemann.<br />
An einer Wand steht ein<br />
Sofa, daneben der Tischkicker für<br />
ein Spiel zwischendurch: Eine gute<br />
Balance zwischen Leben und<br />
Arbeiten ist Fabian Brüggemann<br />
wichtig – mit ein Grund, warum<br />
er nicht mehr in einer Unternehmensberatung<br />
arbeitet, sondern<br />
hier an der Uni Köln hilft, ein Campus<br />
Management System einzuführen;<br />
hiermit können z. B. Studenten<br />
sich für eine Klausur anmelden<br />
und Dozenten Noten eingeben.<br />
Was ist sonst noch wichtig in Fabian<br />
Brüggemanns Leben?<br />
<strong>Diabetes</strong> fast vergessen<br />
Er ist sportlich, reist gern, mag<br />
Hunde. Dass er Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
hat, vergisst er manchmal<br />
fast. Die Krankheit begleitet<br />
ihn seit 20 Jahren, seit er<br />
11 Jahre alt ist. Eingestellt<br />
wurde er in Bad Oeynhausen,<br />
seine Mutter kam mit<br />
in die Klinik. „Es hat sich<br />
aber ziemlich schnell ergeben,<br />
dass ich das alles<br />
selbst machen konnte“,<br />
erzählt er.<br />
Zu Schulzeiten hatte er<br />
einen festen Tagesablauf<br />
– optimal für die damals übliche<br />
Therapie. Inzwischen ist mit<br />
seinem Leben auch seine Therapie<br />
flexibler geworden: Er spritzt Levemir<br />
und Humalog und kommt gut<br />
damit zurecht.<br />
Kosten und Fixkosten<br />
„Wenn man Kosten und Fixkosten<br />
trennt, kann man viel besser<br />
planen“ – hier spricht der Wirtschaftsinformatiker<br />
Brüggemann,<br />
und er vergleicht diese betriebswirtschaftliche<br />
Erkenntnis mit den<br />
Vorteilen, die ihm die Behandlung<br />
mit analogem Basal- und Mahlzeiteninsulin<br />
bringt. Einen Monat<br />
nach Indien reisen, Couchsurfing<br />
in Russland und im Baltikum, Auslandssemester,<br />
die häufigen Buffets<br />
in der Unternehmensberatung<br />
– ohne die neuen Insuline hätte er<br />
das alles nicht machen können,<br />
sagt er.<br />
Keine Geheimniskrämerei<br />
Auf dem Schreibtisch liegt das<br />
Blutzuckermessgerät. Ja, Fabian<br />
Brüggemanns Kollegen wissen<br />
von Anfang an Bescheid über seinen<br />
<strong>Diabetes</strong>. In seinem Beruf als<br />
Angestellter sei das auch kein Problem:<br />
„Ich kann aber auch Menschen<br />
verstehen, die es lieber im<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013