Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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Titelthema<br />
Diese Ergebnisse unterstreichen<br />
die bereits in den Leitlinien der<br />
Fachgesellschaften geforderte gezielte<br />
Suche nach dem <strong>Diabetes</strong>.<br />
Und auch außerhalb des Herzinfarkts<br />
ist der <strong>Diabetes</strong> bei bestehender<br />
Herzkrankheit besonders<br />
gefährlich – neuere Untersuchungen<br />
eines deutschen Registers<br />
(STAR) zeigten: Bei Patienten<br />
mit koronarer Herzkrankheit ohne<br />
vorherigen Herzinfarkt ist die<br />
Sterblichkeit innerhalb von 5 Jahren<br />
bei vorliegendem <strong>Diabetes</strong> fast<br />
doppelt so hoch wie bei Patienten<br />
ohne <strong>Diabetes</strong>: 29 zu 15 Prozent.<br />
Interdisziplinär behandeln!<br />
Herzkrankheiten: Vor<br />
allem anderen sollten<br />
Diabetiker versuchen,<br />
sich gesund zu ernähren,<br />
sich mehr zu<br />
bewegen – und vor allem<br />
mit dem Rauchen<br />
aufzuhören!<br />
Aufgrund des hohen Risikos der<br />
Patienten mit <strong>Diabetes</strong> und koronarer<br />
Herzkrankheit ist eine interdisziplinäre<br />
Behandlung besonders<br />
wichtig. Dazu gehören<br />
eine gute Einstellung des Blutzuckers<br />
sowie die konsequente Therapie<br />
aller anderen Risikofaktoren.<br />
Bei der Einstellung des Blutzuckers<br />
ist vor allem bei Patienten<br />
mit Herzkrankheit darauf zu achten,<br />
dass Unterzuckerungen vermieden<br />
werden.<br />
Krankes Herz macht mehr<br />
Unterzuckerungen<br />
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»»<br />
Häufig wird der <strong>Diabetes</strong> erst<br />
dann diagnostiziert, wenn bereits<br />
ein Herzinfarkt eingetreten ist.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
farkt. Das hat sich in den vergangenen<br />
Jahren trotz deutlicher Verbesserungen<br />
in der Herzinfarktbehandlung<br />
nicht geändert.<br />
Häufig wird der <strong>Diabetes</strong> auch erst<br />
dann diagnostiziert, wenn bereits<br />
eine Komplikation wie ein Herzinfarkt<br />
eingetreten ist: Die deutsche<br />
Registerstudie Sweetheart-Register<br />
legte einen speziellen Fokus auf<br />
die Suche nach einem bislang unentdeckten<br />
<strong>Diabetes</strong>; dort konnten<br />
ca. 15 bis 20 Prozent der Patienten<br />
mit bislang unerkanntem <strong>Diabetes</strong><br />
identifiziert werden. In der Nachbeobachtung<br />
über 3 Jahre starben<br />
besonders viele dieser Patienten;<br />
ihre Sterblichkeit war ähnlich hoch<br />
wie die von Patienten mit bereits<br />
bekanntem <strong>Diabetes</strong>.<br />
<strong>Diabetes</strong> gezielt suchen<br />
Fotos: fotolia<br />
Eine deutsche Studie über die<br />
ambulante Behandlung des <strong>Diabetes</strong><br />
im Alltag (DiaRegis-Studie)<br />
konnte zeigen, dass Patienten mit<br />
Herzkrankheit besonders gefährdet<br />
für Hypoglykämien sind; eine<br />
gute Blutzuckereinstellung scheint<br />
nicht immer gut zu sein. Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> und koronarer Herzkrankheit<br />
sollten also vor allem<br />
Medikamente erhalten, die aufgrund<br />
ihres Wirkmechanismus<br />
ein niedriges Unterzuckerungsrisiko<br />
haben.<br />
Aufzüge und Rolltreppen<br />
abschaffen?<br />
Vor der medikamentösen Behandlung<br />
steht der Versuch, gesünder<br />
zu leben: sich gesund zu ernähren,<br />
mit dem Rauchen aufzuhören, sich<br />
körperlich mehr zu bewegen – hier<br />
reichen schon regelmäßige Spaziergänge<br />
oder der Verzicht aufs<br />
Auto für kurze Distanzen. Das erfordert<br />
eine Umstellung der täglichen<br />
Gewohnheiten wie Nutzung<br />
von Treppen statt Aufzügen. Eine<br />
theoretische Stilllegung aller<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013