Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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Titelthema<br />
troll- und Komplikations-Studie)<br />
bei Typ-1-<strong>Diabetes</strong> zeigte, dass<br />
milde Hypoglykämien z. B. langfristig<br />
keine Folgeschäden mit<br />
neurologischen bzw. intellektuellen<br />
Defiziten verursachen. So wird<br />
z. B. die Demenzrate durch milde<br />
Hypoglyk ämien nicht erhöht.<br />
Ziele für den Einzelnen!<br />
Trotzdem sollen die Ziele für Blutzuckerwerte<br />
individuell festgelegt<br />
werden – das sagen die aktuellen<br />
Empfehlungen und Leitlinien.<br />
Dies gilt für Typ-1- wie für Typ-2-<br />
Diabetiker. Was den Blutzuckerlangzeitwert<br />
angeht: Hier geht es<br />
immer um einen Kompromiss zwischen<br />
guten Werten, um Folgeerkrankungen<br />
zu vermeiden, und<br />
einer trotzdem nur geringen Zahl<br />
an Unterzuckerungen. Wichtig bei<br />
der Therapiewahl: Was wünscht<br />
sich eigentlich der Patient? Welche<br />
Therapie passt zu ihm, welche<br />
kann er umsetzen? Berücksichtigt<br />
werden sollen hier auch Begleiterkrankungen.<br />
Welche Zielwerte?<br />
Daneben müssen weitere Faktoren<br />
bedacht werden bei der Festlegung<br />
eines individuellen HbA 1c -<br />
Zielwertes; ideal ist es, mit Ihrem<br />
Arzt ein individuelles Ziel-HbA 1c<br />
»»<br />
Die meisten Typ-1-Diabetiker<br />
sollten das HbA 1c unter 7,5, Typ-2-<br />
Diabetiker unter 7 Prozent halten.<br />
zu besprechen – hier kann Ihr Arzt<br />
auch erklären, welche Faktoren bei<br />
Ihnen relevant sind.<br />
Beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong> sollte bei<br />
den meisten Betroffenen möglichst<br />
ein HbA 1c -Wert unter 7 Prozent<br />
(53 mmol/mol) angestrebt<br />
werden, ohne dass schwerwiegende<br />
Hypoglykämien auftreten. Sind<br />
in den letzten Monaten schwere<br />
Einstellung des<br />
Blutzuckers:<br />
Laut aktuellen<br />
Leitlinien sollen<br />
die Therapieziele<br />
individuell festgelegt<br />
werden – bei<br />
Typ-1- und Typ-2-<br />
Diabetikern.<br />
Hypoglykämien aufgetreten, sollte<br />
eine vorübergehende Anhebung<br />
des HbA 1c erfolgen.<br />
Typ 2: unter 7 Prozent<br />
Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wird als optimaler<br />
Zielwert ein HbA 1c ebenfalls<br />
unter 7 Prozent (53 mmol/mol)<br />
empfohlen – unter Vermeidung<br />
von Hypoglykämien und starker<br />
Gewichtszunahme; daneben sollen<br />
besonders die genannten Risikofaktoren<br />
optimiert werden – die<br />
empfohlenen Werte können auch<br />
als Orientierung für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
genommen werden:<br />
Werte zur Orientierung<br />
• Gesamt-Cholesterin unter<br />
180 mg/dl,<br />
• LDL-Cholesterin unter 100 mg/<br />
dl,<br />
• HDL-Cholesterin beim Mann<br />
über 40 mg/dl, bei der Frau<br />
über 50 mg/dl,<br />
• Triglyzeride unter 150 mg/dl,<br />
• Albuminurie unter 20 mg/l,<br />
• Blutdruck systolisch zuverlässig<br />
unter 140 mmHg, diastolisch<br />
unter 90 mmHg,<br />
• Nikotinverzicht,<br />
• bei Übergewicht/Adipositas<br />
Gewichtsreduktion anstreben.<br />
Wie sieht die Zukunft aus? Welche<br />
weiteren Hilfen werden wir in den<br />
kommenden Jahren erwarten?<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
Neben der wichtigen Blutzuckereinstellung<br />
wird natürlich intensiv<br />
an diversen anderen Therapeutika<br />
und Medikamenten geforscht, die<br />
diese Blutzuckereinstellung optimieren<br />
bzw. erleichtern.<br />
20 neue Medikamente …<br />
So erwarten wir zur Behandlung<br />
des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bis zum Jahr<br />
2020 bis zu 20 neue Medikamente<br />
oder technische Hilfsmittel wie<br />
einfache Patch-Pumpen für Typ-<br />
2-Diabetiker, die bisher eine Insulintherapie<br />
nach dem Basis-Bolus-Prinzip<br />
durchführen. Mit dabei<br />
sind auch Medikamente, die<br />
grundlegende Probleme im Krankheitsentstehen<br />
bessern sollen.<br />
Diese könnten dann auch schon<br />
vor Ausbruch des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
eingesetzt werden.<br />
Bleibt das Grundproblem, weshalb<br />
die Zahl an Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
erkrankter Patienten kontinuierlich<br />
zunimmt: das Körpergewicht!<br />
Deutschland ist die dickste Nation<br />
Europas. Wenn es gelingen wür<br />
22<br />
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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013