Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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Zum guten Schluss<br />
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />
arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />
hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex<br />
Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-<br />
<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />
ist wieder Jana dran.<br />
Selbst ausprobiert: Bewegung tut gut!<br />
Das neue Jahr ist schon viele Wochen<br />
alt, viele gute Vorsätze sind bestimmt<br />
wieder gefasst worden für 2013. Kam<br />
da nicht zum Jahresende der Krankenhausreport<br />
des Wissenschaftlichen Instituts<br />
der AOK (WIdO), der vom Verlag<br />
Schattauer herausgegeben wurde,<br />
gerade richtig? Denn nach Berichten<br />
der AOK hat sich zum Beispiel die Zahl<br />
der Wirbelsäulenoperationen bei AOK-<br />
Versicherten zwischen 2005 und 2010<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Sicher fragen Sie sich: Was hat das mit<br />
<strong>Diabetes</strong> zu tun? Eine Menge! Zwar<br />
wirkt sich dieses Mehr an Operationen<br />
nicht unmittelbar, aber doch mittelbar<br />
auf die <strong>Diabetes</strong>versorgung aus.<br />
Denn auch wenn wir – leider! – getrennte<br />
Budgets für ambulante und stationäre<br />
Behandlungen im Gesundheitswesen<br />
haben, ist die Geldmenge, die insgesamt<br />
zur Verfügung steht, begrenzt.<br />
Müssen die Kostenträger also Geld für<br />
Unsinniges ausgeben, ist weniger Geld<br />
für Notwendiges da. Und die Wirbelsäulenoperationen<br />
sind nur ein Beispiel,<br />
das die AOK nennt; auch stationäre<br />
Aufenthalte allgemein haben zum<br />
Beispiel zugenommen.<br />
Natürlich hängt ein Teil dieser Steigerung<br />
mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
zusammen – die Gesellschaft wird nicht<br />
Illustrationen: Christian Mentzel<br />
»»<br />
Sicher fallen Ihnen viele<br />
Beispiele ein, bei denen<br />
ein Arztbesuch nicht sinnvoll<br />
war.<br />
jünger. Aber das erklärt eben nur einen<br />
Teil. Die zusätzliche Steigerung wirft<br />
schon Fragen auf. Und hier kommen<br />
wir alle ins Spiel – und zwar wieder mit<br />
meinem Lieblingsthema: Können wir<br />
nicht bei vielem, was unsere Gesundheit<br />
betrifft, selbst kosteneffizient denken<br />
und handeln? Überlegen Sie einmal<br />
selbst: Wie oft waren Sie im vergangenen<br />
Jahr bei Ihrem Arzt, weil Ihnen<br />
der Rücken ein bisschen weh tat? Oder<br />
weil Sie eine leichte Erkältung hatten?<br />
Beides sind keine Gründe, den Arzt<br />
aufzusuchen: Leichte Rückenschmerzen<br />
sind selten durch schwerwiegende<br />
Gesundheitsprobleme verursacht, sondern<br />
durch unsere körperliche Faulheit,<br />
die Büroarbeit mit sich bringt – oder<br />
auch durch falsche Belastungen bei beruflicher<br />
körperlicher Tätigkeit. Und bei<br />
Erkältungen heißt es einfach: sich pflegen<br />
und Geduld haben – sie verschwinden<br />
normalerweise von selbst wieder.<br />
Sicher fallen Ihnen viele weitere Beispiele<br />
ein, bei denen ein Arztbesuch<br />
und anschließende Therapien – medikamentös,<br />
physiotherapeutisch, operativ<br />
… – nicht sinnvoll waren; das hätten<br />
Sie auch allein hinbekommen!<br />
Vielleicht kann das erschreckende Ergebnis<br />
des Krankenhausreports ja Ansporn<br />
sein für das Frühjahr 2013: Beginnen<br />
Sie, sich mehr zu bewegen. Das<br />
hilft Ihrer Muskulatur, Ihren Knochen,<br />
Ihrem Immunsystem, Ihrer Psyche –<br />
kurz gesagt: Ihrem gesamten Körper.<br />
Ich weiß es, ich habe es ausprobiert!<br />
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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013