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Umweltbericht - Stadt Bad Saulgau

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Maßnahme 1: Vermeidung von Lebensstättenverlust durch die Verschiebung der<br />

Standorte<br />

Sollte sich im Rahmen der konkreten Standortplanung zeigen, dass essentielle Lebensstätten<br />

von Fledermäusen betroffen sind, ist zunächst anzuraten, zur Vermeidung des<br />

Lebensstättenverlusts eine Verschiebung der Anlagen zu prüfen. Hierfür sollten Standorte<br />

in weniger wertvollen Habitaten, z.B. innerhalb von jungen Aufforstungen oder auf<br />

Freiflächen, gewählt werden, wo nicht mit Baumhöhlen zu rechnen ist und die eine geringere<br />

Wertigkeit als Jagdgebiet für vegetationsgebunden jagende Arten aufweisen.<br />

Sollte dies nicht möglich sein, muss der Lebensstättenverlust ausgeglichen werden.<br />

Maßnahme 2: Ausgleich von Lebensstättenverlust durch das Schaffen neuer Habitate<br />

(CEF-Maßnahme)<br />

Der Verlust von Lebensstätten kann durch sogenannte CEF-Maßnahmen zur Sicherung<br />

der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ausgeglichen werden. Die vorgezogenen<br />

Ausgleichsmaßnahmen zielen darauf ab, den Verlust von Quartieren bzw. von essentiellen<br />

Jagdhabitaten zu kompensieren. Nach § 44 Abs. 5 BNatSchG liegt ein Verstoß<br />

gegen das Verbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 (Schädigungsverbot, s.o.) und in Hinblick<br />

auf damit verbundene vermeidbare Beeinträchtigungen der streng geschützten Arten<br />

auch gegen das Verbot des Abs. 1 Nr. 1 (Tötungsverbot) nicht vor, soweit die ökologische<br />

Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätte<br />

im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Um die ökologische Funktion<br />

zu gewährleisten, können dazu auch vorgezogene Ausgleichmaßnahmen festgesetzt<br />

werden.<br />

Als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme zum Verlust potentieller Fledermausquartiere<br />

werden gewöhnlich in der Nähe des Eingriffsbereiches Waldgebiete ausgewiesen, die<br />

dann nicht mehr bewirtschaftet werden. Hierdurch kann es zur Zunahme potenzieller<br />

Fledermausquartiere kommen, weil mehr Specht- und Fäulnishöhlen entstehen können.<br />

Um die ökologische Funktion eines Gebietes aufrecht zu erhalten, sollten diese Gebiete<br />

ein möglichst großes Entwicklungspotenzial für Fledermausquartiere aufweisen. So<br />

können die lokalen Populationen mittelfristig durch das Entstehen neuer Quartiermöglichkeiten<br />

unterstützt werden. Auch ein Ausgleich für den möglichen Verlust von Jagdhabitaten<br />

kann auf diese Weise geschaffen werden. Die Größe der Ausgleichsflächen<br />

ist je nach Bedeutung und Potenzial der Eingriffsfläche zu bemessen.<br />

Zur kurzfristigen Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität können<br />

darüber hinaus in unmittelbarer Nähe des Eingriffsbereiches Fledermauskästen angebracht<br />

werden, die den Quartierverlust kurzfristig ausgleichen können (Runge et al.<br />

2009). Das Aufhängen von Fledermauskästen als alleinige Maßnahme ist jedoch nicht<br />

Konzentrationszone <strong>Saulgau</strong> / Herbertingen – Konfliktpotenzial Fledermäuse Seite 23

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