Umweltbericht - Stadt Bad Saulgau
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VG <strong>Bad</strong> <strong>Saulgau</strong>/Herbertingen<br />
Artenschutzrechtliche Prüfung zum FNP „Nutzung der Windenergie“<br />
Ein Trupp von 12 Kormoranen wurde am 07.04. beobachtet. Diese flogen aus östlicher Richtung (vermutlich<br />
vom Federsee) an und schraubten sich in einem „Thermikschlauch“ im östlichen Bereich des<br />
Untersuchungsgebietes nach oben, um dann in größerer Höhe nach Westen weiter zu ziehen.<br />
Kornweihe<br />
Die Kornweihe ist in <strong>Bad</strong>en-Württemberg nahezu ausgestorben (RL 1, LUBW 2004). Bekannte Brutvorkommen<br />
der Kornweihe mit sehr geringen Bestandszahlen liegen in der Oberrheinebene, im Tauberland<br />
und auf der Südwestalb. Im Untersuchungsgebiet befinden sich keine Brutstandorte der Kornweihe.<br />
Die Kornweihe tritt im Federseegebiet regelmäßig als Wintergast auf (NABU Federsee). Im Untersuchungsgebiet<br />
wurde sie bei den 6 Begehungen nicht beobachtet.<br />
Möwen<br />
Eine große Lachmöwenkolonie befindet sich im Bereich des Federsees in 6 km Entfernung (NABU<br />
Federsee). Einzelne Lachmöwen wurden gesichtet.<br />
Raubwürger<br />
Im Untersuchungsgebiet existieren keine Brutvorkommen des Raubwürgers, der in <strong>Bad</strong>en-Württemberg<br />
vom Erlöschen bedroht ist (RL 1, LUBW 2004). Ein Vorkommen des Raubwürgers im Untersuchungsraum<br />
während der Wintermonate ist eher unwahrscheinlich. Allenfalls im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes<br />
wo es Hecken und Feldgehölze gibt, könnte er präsent sein.<br />
Reiher<br />
Aus der Familie der Reiher waren im Untersuchungsgebiet potenziell folgende Artbeobachtungen<br />
möglich: Graureiher, Silberreiher und Purpurreiher. Während der Graureiher, der früher meist in<br />
Kolonien brütete, seit einigen Jahren verstärkt auch Einzelbruten macht und daher als Brutvogel nicht<br />
grundsätzlich auszuschließen war, waren Letztere allenfalls als seltene Durchzügler zu erwarten. Der<br />
Graureiher wurde im Untersuchungsgebiet nur überfliegend beobachtet. Es gab keinerlei Hinweise auf<br />
Bruten. Silberreiher und Purpurreiher wurden nicht festgestellt.<br />
Alle drei Arten kommen im Federseegebiet in 6 km Entfernung vor.<br />
Rohrweihe<br />
Die Rohrweihe ist in ihrer Lebensweise an größere Schilf- und Röhrichtbestände gebunden. In den<br />
letzten Jahrzehnten kommt es jedoch auch zunehmend zu Bruten in Getreide- und Rapsfeldern. Sie<br />
jagt bevorzugt über dem Röhrichtgürtel und den anschließenden Verlandungszonen von Gewässern.<br />
Die Rohrweihe ist ein regelmäßiger Brutvogel am Federsee mit 15 – 20 Brutpaaren (Einstein 2007). Die<br />
Rohrweihe wurde bei Nahrungssuchflügen an drei Beobachtungsdurchgängen im südlichen und östlichen<br />
Bereich des Untersuchungsgebietes beobachtet: Am 14.04.2013 (ein ) im Osten bei Allmannsweiler,<br />
am 5.7.2013 und am 12.07.2013 ein und im Süden nahe der Biogasanlage.<br />
Rotmilan<br />
Der Rotmilan besiedelt vielfältig strukturierte Landschaften, die durch einen Wechsel von Wald und<br />
Offenland charakterisiert sind. Er brütet in der Regel in älteren Laubbäumen meist am Waldrand, in<br />
Feldgehölzen oder auch in Baumreihen des Offenlandes. Die Waldfläche „Schellenberg“ besteht vorwiegend<br />
aus Fichten-Altersklassenwäldern mit geringen Laubholzanteilen unterschiedlichen Alters<br />
wobei im westlichen Bereich Stangen- und Baumhölzer vorherrschend sind. Lediglich oberhalb von<br />
Steinbronnen findet man einen kleinen älteren Buchenbestand. In Folge dessen sind im Untersuchungsgebiet<br />
geeignete Brutbäume rar. Nadelbäume werden nur ausnahmsweise angenommen.<br />
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