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Umweltbericht - Stadt Bad Saulgau

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VG <strong>Bad</strong> <strong>Saulgau</strong>/Herbertingen<br />

Artenschutzrechtliche Prüfung zum FNP „Nutzung der Windenergie“<br />

4. Konflikte<br />

Folgende Wirkungen auf die im vorigen Kapitel aufgeführten windkraftsensiblen und andere seltene<br />

und streng geschützten Vogelarten sind zu betrachten:<br />

• Kollision: Diese betriebsbedingten Wirkungen können bei Brutvögeln, aber auch Nahrungsund<br />

Wintergästen und Durchzüglern auftreten, welche mit den sich drehenden Rotoren<br />

kollidieren. Diese betriebsbedingte Wirkung ist für alle beobachteten Arten relevant.<br />

• Meide- oder Ausweichverhalten: Optische oder akustische Signale durch die Anlage können<br />

dazu führen, dass sensible Arten das Umfeld einer Windenergieanlage meiden (anlage- und<br />

betriebsbedingte Wirkung).<br />

• Barrierewirkung: bei WEA/Windparks in Sattel- oder Kuppenlage mit Zugkonzentrationen und<br />

bekannten Zugkorridoren mit regionaler bzw. nationaler Bedeutung (anlage- und betriebsbedingte<br />

Wirkung). Die Kuppe des Schellenbergs könnte für durchziehende Vogelarten eine<br />

Bedeutung erlangen.<br />

• Habitatverluste /Flächenzerschneidung: durch direkte Flächeninanspruchnahme für die<br />

Anlage und Zufahrtswege, z. B. Verlust wertvoller Waldhabitate wie Altbeständen mit Spechtbäumen<br />

für Schwarzspecht und Hohltaube (anlagebedingte Wirkung).<br />

• Störungen: beim Bau- und Betrieb der Anlagen mit Zufahrtswegen (baubedingte Wirkung)<br />

Im Folgenden werden nur die Arten betrachtet, die im Untersuchungsgebiet aktuell oder auch potenziell<br />

vorkommen können. Nach aktuellem Kenntnisstand liegen keine Hinweise auf ein Eintreten der<br />

Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor.<br />

Baumfalke<br />

Der Baumfalke wurde im Jahr 2013 als unregelmäßiger Gast im Untersuchungsgebiet festgestellt. Das<br />

Konfliktpotential ist aktuell gering.<br />

Der Baumfalke besitzt allerdings keine ausgeprägte Horstbindung. Dementsprechend könnte der<br />

Baumfalke in naher Zukunft als Brutvogel im Untersuchungsgebiet auftreten. Die Habitateignung des<br />

Untersuchungsgebietes, insbesondere im westlichen Bereich wäre grundsätzlich gegeben. Auf Ebene<br />

des Flächennutzungsplans können keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos des<br />

Baumfalken innerhalb der Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der<br />

artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens<br />

ist die Kollisionsgefährdung zu überprüfen.<br />

Kormoran<br />

Brutkolonien des Kormorans befinden sich in größerer Entfernung als 1.000 m zur geplanten Konzentrationszone.<br />

Damit ist ein Kollisionsrisiko für brütende Kormorane auszuschließen.<br />

Offensichtlich gibt es im östlichen Bereich des Höhenrückens „Schellenberg“ häufig Aufwinde. Diese<br />

guten thermischen Verhältnisse nutzten durchziehen Vögel, um sich in einem „Thermikschlauch“ in die<br />

Höhe zu schrauben und dann auf größerer Höhe weiter zu gleiten.<br />

Erfolgt der Weiterzug in westlicher Richtung, könnten die dann in größere Höhe gleitenden Vögel in<br />

den Gefahrenbereich der Rotoren gelangen.<br />

365° freiraum + umwelt 12

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