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Seite 10 <strong>ChorPfalz</strong> Januar/Februar 2009<br />

Um den Nachwuchs in den Chören<br />

zu sichern, sei es der Landesregierung<br />

ein besonderes Anliegen,<br />

die Bemühungen der Chorverbände<br />

beim Aufbau von Kinder- und<br />

Jugendchören zu unterstützen.<br />

So fördere die Landesregierung<br />

beispielsweise herausragende<br />

Chorprojekte für Kinder und<br />

Jugendliche im Rahmen der<br />

Förderung von Kommunalen<br />

Kulturprojekten. „Es ist gut, dass<br />

das ehrenamtliche Engagement<br />

in unseren Chören und Musikvereinen<br />

seit 2005 mit zwölf Prozent<br />

aus den Zweckerträgen der Lotterie<br />

Glückspirale unterstützt wird“,<br />

so Ministerpräsident Kurt Beck.<br />

Anschließend schilderte der stellvertrende<br />

Verbandschorleiter<br />

Jürgen Schumacher Stationen<br />

aus dem Leben Philipp Mohlers,<br />

des am 26. November 1908 in<br />

Kaiserslautern geborenen und am<br />

11. September 1982 in Frankfurt<br />

am Main verstorbenen Komponisten<br />

und ehemaligen Direktors<br />

der Staatlichen Musikhochschule<br />

Frankfurt am Main.<br />

Musikalisch umrahmt wurde die<br />

Feierstunde von einem prächtig<br />

musizierenden und gut disponierten<br />

Frauenchor Landau unter<br />

der sicheren Führung von Michael<br />

Hilschmann mit den kleineren<br />

Mohler-Werken „Die Gedanken<br />

sind frei“ und „Ein freier Mut“<br />

sowie Kompositionen von Jakob<br />

Arcalett, Guillaume Costeley und<br />

Alfred Koerppen - eine gelungene<br />

und dem Anlass angemessene<br />

Literaturauswahl. (Staatskanzleiwww<br />

- genö)<br />

Kurt Beck:<br />

Ich und die Musik<br />

In Steinfeld<br />

gab es seit<br />

langem den<br />

Musikverein<br />

Concordia.<br />

Irgendwann<br />

s u c h t e e r<br />

Nachwuchs<br />

für seine Jugendkapelle, und<br />

meine Eltern meinten, das wäre<br />

doch sicher etwas für mich.<br />

Mein drei Jahre älterer Cousin<br />

Herbert war schon länger dabei<br />

und ganz angetan. Er zog mich<br />

mit und begeisterte mich für das<br />

Klarinettenspielen. Wir übten<br />

viel und spielten genauso viel<br />

falsch, doch hat mir das Musizieren<br />

in der Gruppe stets große<br />

Freude bereitet. Das Repertoire<br />

war breit - Volksmusik, manchmal<br />

konzertante Werke, oft auch<br />

Schlager. Noch lange gehörte ich<br />

der Jugendkapelle an, selbst zu<br />

jener Zeit, als ich schon bei den<br />

Älteren im Musikverein engagiert<br />

und im Beruf war. Einige<br />

von uns sind hin und wieder bei<br />

Festen als Band aufgetreten. Das<br />

machte nicht nur Spaß, sondern<br />

brachte nebenbei noch ein paar<br />

Mark. Für einen Abend bekamen<br />

wir manchmal 20 Mark, die Getränke<br />

gratis. Das lohnte sich.<br />

Aus dieser Erfahrung weiß ich,<br />

wie wichtig es ist, wenn Kinder<br />

Musik machen. Deshalb ist es<br />

nur unterstützenswert, wenn<br />

heute in den Schulen auf Kreativität<br />

viel Wert gelegt wird, wenn<br />

in den Städten und Gemeinden<br />

Musikschulen gefördert werden<br />

und auf diese Weise das Spielen<br />

eines Instruments für eine<br />

große Anzahl von Jungen und<br />

Mädchen möglich wird. Das<br />

stärkt das Selbstbewusstsein,<br />

fördert den Gemeinsinn, wenn<br />

es in der Gruppe geschieht, und<br />

ist im Idealfall eine bleibende<br />

Leidenschaft. Ich besitze meine<br />

Klarinette noch immer. Leider<br />

habe ich so gut wie keine Zeit,<br />

um auf ihr zu üben. Und Übung<br />

ist gerade bei einem Holzblasinstrument<br />

von entscheidender<br />

Bedeutung. Man muss<br />

mit einem richtigen Ansatz die<br />

Schwingungen bestmöglich auf<br />

das Holzblatt am Mundstück<br />

bringen. Ich bin mir aber sicher:<br />

Wenn ich mich dransetzen und<br />

Zeit ins Spiel investieren würde,<br />

ich könnte mich wieder hören<br />

lassen.<br />

(in: Kurt Beck, Ein Sozialdemokrat<br />

- Die Autobiografie, Piperverlag<br />

München 2008 - Mit freundlicher<br />

Abdruckgenehmigung von Kurt<br />

Beck und Piperverlag München)<br />

Der Buchtipp<br />

Lilo Salten u.a., Siegfried Salten<br />

- Auf den Flügeln des Gesangs<br />

Siegfried Salten (1928 - 2005)<br />

war als Musiker, Dirigent und<br />

Chorleiter weit über die Rhein-<br />

Neckar-Region bekannt. Über<br />

fünfzig Jahre war er im Dienste<br />

der Musik tätig. Er leitete die<br />

Chöre der BASF, die Sängervereinigung<br />

Haßloch, den Gesangverein<br />

Germania Rheingönheim,<br />

die beiden Chöre des MGV<br />

Ludwigshafen-Mundenheim und<br />

viele weitere Chöre und dirigierte<br />

30 Jahre lang das Konzertante<br />

Blasorchester Haßloch. Er war<br />

Musiklehrer an der Realschule<br />

Haßloch und Mitbegründer der<br />

dortigen Musikschule, die er bis<br />

1987 als Direktor führte.<br />

„Karajan der Chormusik“ haben<br />

ihn begeisterte Kritiker genannt.<br />

Für seine Verdienste wurde er<br />

vielfach geehrt, unter anderem<br />

mit dem Verdienstorden des<br />

Landes Rheinland Pfalz. Siegfried<br />

Salten hätte dieses Buch<br />

gerne selbst geschrieben und<br />

Heiteres und Nachdenkliches<br />

aus seinem Musikerleben erzählt.<br />

Er kam nicht mehr dazu.<br />

Am 18. Oktober 2005 verstarb<br />

er nach schwerer Krankheit<br />

im Alter von 77 Jahren. Seine<br />

Frau Lilo hat Freunde, Musiker<br />

und Weggefährten gebeten,<br />

Erinnerungen und Anekdoten<br />

aus der gemeinsamen Zeit zu<br />

erzählen. Zusammen mit ihren<br />

eigenen Erinnerungen hat sie<br />

die Geschichten aus Siegfried<br />

Saltens Leben hier veröffentlicht.<br />

(Gereon Hoffmann)<br />

Das Buch bekommt vor allem<br />

deshalb eine besondere Note,<br />

weil es zum einen seiner Frau<br />

Lilo erlaubte, sich ihren Kummer<br />

um den Verlust des geliebten<br />

Mannes von der Seele zu schreiben,<br />

zum anderen, weil es seinen<br />

Freunden die Möglichkeit gab,<br />

sich seiner zu erinnern, so, wie<br />

er ihnen im Gedächtnis bleiben<br />

wird, als unermüdlicher, strenger<br />

Interpret seiner Musik, aber auch<br />

als fröhlicher Kamerad, der nach<br />

getaner Arbeit gerne mit ihnen<br />

feierte. Diese Mischung im Text<br />

aus Seelennot und Lebensfreude,<br />

aus Erinnerungen an frohe und<br />

schwere Tage, diese Worte in<br />

ihrer Gesamtheit erlauben dem<br />

Leser einen tiefen Einblick in das<br />

Leben und Wirken dieses unvergesslichen<br />

Musikers und begnadeten<br />

Chorleiters. Als Titel des<br />

Buches wählte Lilo Salten „Auf<br />

Flügeln des Gesanges“, Worte<br />

nach einem Gedicht von Heinrich<br />

Heine, die Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy zu dem bekannten<br />

Klavierlied inspirierten. „Siggi“,<br />

wie wir ihn nennen durften, hat<br />

diese Komposition geliebt. Und er<br />

hat uns, seine Sänger, auf diesen<br />

Flügeln in Höhen getragen, von<br />

denen wir vorher nicht einmal<br />

träumen konnten. Konzerte vor<br />

erlesenstem Publikum auf allen<br />

Kontinenten durften wir mit ihm<br />

gestalten. Letzten Endes waren<br />

unsere Erfolge vor allem seine Erfolge.<br />

Viele Ehrungen haben ihm<br />

seine Leistungen eingebracht,<br />

darunter die höchste, die ein Musiker<br />

im Lande Rheinland-Pfalz<br />

erhalten kann, die Peter-Cornelius-Plakette.<br />

Siegfried Salten wird<br />

uns allen in steter Erinnerung<br />

bleiben, seinen Freunden, seinen<br />

Verehrern und vor allem seiner<br />

Familie, als das, was er war, unser<br />

Siggi. (Wolfgang Hubach)<br />

Lilo Salten u.a., Siegfried Salten<br />

- Auf den Flügeln des Gesangs;<br />

214 Seiten, Hardcover,<br />

mit zahlreichen, meist farbigen<br />

Abbildungen. Überwald Verlag,<br />

ISBN 978-3-940343-03-1,<br />

beim Verlag (auch im Internet<br />

www.ueberwald-magazin.de/<br />

salten/index.php/home.html)<br />

oder im Buchhandel erhältlich.<br />

16,50 Euro.

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